Kindergartens Regenbogen spendet an Transplant Kids

Auch dieses Jahr spendet der Elternbeirat des Wackersdorfer Kindergartens Regenbogen wieder einen Teil des Erlöses des St. Martinsfestes. Rund 500 Euro wurden an den Verein Transplant Kids, der sich für transplantierte Kinder und deren Familien in ganz Deutschland einsetzt, übergeben.


Wie brisant das Thema „Transplantationen" ist, haben unlängst die politischen Debatten über die Organspende in Deutschland gezeigt. Erst Ende November hat der Bundestag diskutiert, ob Deutschland die Widerspruchslösung einführen soll. Das würde bedeuten, dass jeder Deutsche „automatisch" als Organspender gelte, wenn er nicht zu Lebzeiten widersprochen hat. Mit Blick auf den seit Jahren existenten Mangel an Spenderorganen hat sich Gesundheitsminister Jens Spahn für das Widerspruchsmodell ausgesprochen: „Jeder von uns kann morgen in der Situation sein, auf eine Organspende angewiesen zu sein."


Ungefähr 10% aller Organtransplantationen in Deutschland betreffen Kinder und Jugendliche. In den meisten Fällen werden die Kinder bereits mit Organfehlbildungen bzw. –funktionsstörungen geboren. Viele Familien trifft die Diagnose unvorbereitet. Durch die stetige Verschlechterung der Situation der Organspende müssen auch Kinder lange auf ein Spenderorgan warten – manche zu lange. Immer wieder versterben Kinder, für die nicht rechtzeitig ein Spenderorgan gefunden werden kann. Im Bereich der Nieren- und Lebertransplantation wird aus diesem Grunde vermehrt auf die Lebendspende zurückgegriffen. Die Zeit des Wartens, die Transplantation sowie die ersten Wochen danach sind für die ganze Familie eine emotionale Ausnahmesituation. Neben der kontinuierlichen Betreuung in den Transplantationsambulanzen benötigen die betroffenen Kinder und deren Familien weitergehende Unterstützung. Dabei spielt auch der Austausch mit anderen Betroffenen eine große Rolle, sowohl unter den Kindern, als auch unter den Familien. Genau hier wirkt und arbeitet der Verein Transplant Kids.

Gründer des Vereins sind Menschen, die selbst transplantiert sind. Ihr eigenes Erleben einer Organtransplantation hilft den Betreuern – neben den Fachleuten – Inhalte authentisch an die Kinder zu vermitteln. Hilfe zur Selbsthilfe, Betroffene helfen Betroffenen. Dies war und ist die treibende Kraft hinter den Angeboten für organtransplantierte Kinder. Das Größte Kapital der Organisation sind die ehrenamtlichen Betreuer, die untereinander zum Teil seit Jahren freundschaftlich verbunden sind. Viele der Betreuer sind seit der Gründung 2009 dabei, so dass wir auf viel Erfahrung in der Betreuung transplantierter Kinder zurückgreifen können. Für jede Region Deutschlands gibt es regionale Ansprechpartner - in Bayern ist das Katrin Islinger: 2012 spendete sie ihrem eigener Sohn im Alter von nur einem Jahr eine Niere.

Bei seiner Hilfe orientiert sich der Verein stets an einem zentralen Grundsatz: Hilfen geben - für einen Weg zwischen altersgerechtem Leben und verantwortungsvollem Umgang mit dem Spenderorgan. Realisiert wird dies durch verschiedene Angebote für transplantierte Kinder sowie Jugendliche von 3 bis 17 Jahren und deren Familien. Ziel ist es, den Familien zu helfen, nach der Transplantation in ein halbwegs geregeltes Alltagsleben zurück zu finden. Die betroffenen Kinder und Jugendlichen gewinnen mehr Lebenskompetenz in Bezug auf ihre Zeit nach der Organtransplantation. Neben engagierten Betreuern kommen bei Veranstaltungen auch Fachleute, die viel Erfahrung in ihren jeweiligen Fachgebieten mitbringen, zum Einsatz.

Die Hauptangebote haben verschiedene Schwerpunkte und bauen altersmäßig aufeinander auf, sodass Kinder und Familie über viele Jahre begleitet werden können. Zentrale Komponenten des Angebots sind Austausch unter Betroffenen, erlebnispädagogische Elemente, Wissensvermittlung zu transplantationspezifischen Themen sowie Kreativität und Entspannung durch Musik, Basteln oder Spiele.

Die Betreuer, Organisatoren und Helfer arbeiten ehrenamtlich, trotzdem fallen Kosten für Veranstaltungen an: Unterkunft, Verpflegung, Referenten, Räume, Material – das alles muss finanziert werden. Trotz Unterstützung durch Krankenkassen und Betroffene benötigt die Organisation sowohl für Veranstaltungen als auch für den Verein im allgemeinen Spendengelder, um die Arbeit durchführen zu können. Ca. 40% der Gesamtausgaben müssen durch Spenden gedeckt werden.

Die 500 Euro vom Kindergarten Regenbogen sind dabei ein wertvoller Beitrag. „Wir freuen uns über die großartige Spende!", betonte Katrin Islinger, zuständige Betreuerin für den Bereich Bayern, bei der Übergabe des Spendenchecks im Kindergarten Regenbogen. Den Spendenbetrag konnte der Kindergarten um das St. Martinsfest durch den Verkauf von Lebkuchen und gebackenen Martinsgänsen sowie durch großzügige Spenden einnehmen. Die Leiterin des Kindergartens, Monika Stehr, bedankte sich an dieser Stelle für die Zusammenarbeit mit den Eltern, ohne deren Unterstützung und Spenden dieser Betrag nicht hätte erzielt werden können. Mit 500 Euro gehe der Großteil der Einnahmen als Spende an Transplant Kids - den kleineren Teil behalte der Kindergarten Regenbogen für eigene Projekte und Anschaffungen. Über eine zusätzlich aufgestellte Spendenbox am Adventsmarkt vor dem Kindergarten erhielt der Verein weitere 200 Euro.

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