Jahresrückblick im Stadtrat

Schwandorf. Zum Jahresende hat der Stadtrat auf ein ereignisreiches Jahr 2018 zurückgeblickt. Es sei wieder vieles erreicht worden, lobte Oberbürgermeister Andreas Feller – auch dank eines konstruktiven Miteinanders im Stadtrat.

Der Dezember ist traditionell die Zeit der Jahresrückblicke, und auch der Stadtrat ließ es sich nicht nehmen, bei seiner letzten Sitzung für 2018 ein ereignisreiches Jahr Revue passieren zu lassen: In Schwandorf, sagte OB Andreas Feller, sei im Laufe des Jahres wieder vieles vorangekommen. Er verwies beispielhaft auf den wohl größten Kraftakt, den die Stadt bewältigen musste: Die Generalsanierung der Friedrich-Ebert-Straße, die im nächsten Jahr mit den Bauabschnitten III und IV abgeschlossen wird. Sie wurde im Mai mit dem Ziel begonnen, die einstige Bundesstraße in eine Flaniermeile umzuwandeln; die Resonanz ist bislang im Allgemeinen positiv.

Zudem habe man das Erfolgsprojekt Bürgerhaushalt fortgeführt sowie zwei große Kinderhäuser beschlossen, um die Betreuungssituation in der Großen Kreisstadt zu verbessern. Ein besonderes Highlight war außerdem das breite kulturelle Angebot, mit dem die Stadt aufwarten konnte: Allein 2018 fanden mehr als 1000 Veranstaltungen statt, so Feller – eine beachtliche Zahl, die sich sehen lassen kann. Darunter befanden sich sogar echte Besonderheiten, zum Beispiel das erste „Streetfood Festival" und die „Filmnächte an der Naab", die der OB beide als vollen Erfolg wertete.

„Kooperatives Miteinander im Stadtrat"

Sein besonderer Dank gelte nicht nur den vielen städtischen Mitarbeitern, die vorbildlich für ihre Stadt arbeiten, sondern auch dem Stadtrat. In insgesamt 38 Sitzungen hat das Gremium mit seinen Ausschüssen wieder eine Vielzahl von Beschlüssen gefasst – teils nach langen Debatten, aber immer mit dem Ziel vor Augen, das Beste für Schwandorf zu erreichen. „Das kooperative Miteinander schätze ich wirklich sehr", betonte Feller und verband das mit der Hoffnung, dass die Kommunalpolitiker auch in den nächsten Jahren „weiterhin für ihre Heimatstadt an einem Strang ziehen werden".

Das konnte SPD-Fraktionschef Franz Schindler, auch im Namen der anderen Fraktionen, nur unterschreiben. „Mindestens 98 Prozent unserer Beschlüsse haben wir einstimmig gefasst", sagte der SPD-Politiker, „höchstens bei zwei Prozent haben wir gestritten." Das sei aber nicht schlimm, es gehörte im Gegenteil dazu, gelegentlich in kontroversen Debatten für die Stadt zu streiten. Natürlich sei längst nicht alles ideal, es gebe nach wie vor viele Aufgaben, die Schwandorf bewältigen muss – zum Beispiel den Breitbandausbau, die Nutzung des Schmidt-Bräu-Areals oder die Belebung der Innenstadt. Aber, so Schindler: „Es geht voran, und das ist gut so."


Schwandorf gründet Verein „Stadtmarketing"

Damit sich diese positive Entwicklung fortsetzt, wurde gleich am Anfang der Sitzung beschlossen, den Verein „Stadtmarketing Schwandorf" zu gründen. Organisatorisch geht er aus dem „Wirtschaftsforum Schwandorf" hervor, einem ehrenamtlichen Zusammenschluss lokaler Geschäftsleute, die positive Akzente für den Wirtschaftsstandort setzten. Bislang verfügte das Forum über ein Etat von jährlich ca. 10.000 Euro, davon stammte ein Mitgliedsbeitrag von 1.000 Euro aus den Mitteln der Stadt. Das reichte aber nicht aus, um größer angelegte Werbekampagnen, Veranstaltungen oder anderweitige Marketingideen zu realisieren. Bayernweit habe sich dieses Modell als nicht zielführend erwiesen, erklärte Citymanager Roland Kittel.

Mit dem neuen Verein wird sich das ändern, denn er wird auf eine völlig andere finanzielle Grundlage gestellt. In Zukunft greift man auf eine 1:1 Co-Finanzierung zurück, die von der Kommune nach dem sogenannten Bamberger Modell aufgedoppelt wird. Das lässt, so Kittel, eine solide finanzielle Grundlage entstehen. Auf Seiten der Stadt wird der maximale Zuschuss auf 30.000 Euro pro Jahr begrenzt, die Finanzierung läuft zunächst testweise für zwei Jahre – danach wird sie evaluiert.

Große Leerstände als Herausforderung

Aktuell ist die Stadt mit verschiedenen Herausforderungen konfrontiert, vor allem aber mit den großen Leerständen in der Innenstadt und dem Umbau der Friedrich-Ebert Straße. Hinzu kommt ein verändertes Konsumverhalten durch den Online-Handel. Dabei handelt es sich laut Kittel um eine „beiderseitige Aufgabe", verteilt auf lokale Unternehmen und die Stadt, die sich nur im gemeinsamen Miteinander bewältigen lassen. Der neue Verein biete dafür die idealen Voraussetzungen, schon alleine deshalb, weil er über ein höheres Etat verfügt.

Auch die Stadträte konnte das überzeugen. „Das tut bitter Not", sagte SPD-Fraktionschef Franz Schindler. Das bisherige Konzept habe leider nicht den gewünschten Erfolg gebracht, nun bleibt zu hoffen, dass sich das mit dem Verein ändern wird. „Dass man dringend was machen muss", so Schindler, „darüber brauchen wir nicht zu reden." In den Händen von Citymanager Roland Kittel sei diese Aufgabe gut aufgehoben, ergänzten UW-Stadtrat Kurt Mieschala und Alfred Damm für die ÖDP.

Kittel hat sich in der Stadt einen guten Ruf erarbeitet, er wird bei lokalen Unternehmen als Ansprechpartner geschätzt und war an vielen Aktionen maßgeblich beteiligt, die der Belebung der Innenstadt dienten – darunter das Mondscheinshopping und ein verkaufsoffener Sonntag. Nach dem Beschluss des Stadtrats muss sich jetzt der Verein als solcher konstituieren und entscheiden, wer dessen Geschicke leiten soll. Dann steht einer konstruktiven Arbeit für Schwandorf nichts mehr im Wege… 

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