Schwandorf. Die Antragsteller Ramona Schuhbauer und Kerstin Wollner waren beim ersten Einsatz des neuen Pool-Lifters im Erlebnisbad nicht mit dabei. Dafür erklärte sich am Montag Michaela Krämer für den Premierenversuch bereit. Oberbürgermeister Andreas Feller bediente die Schaltung, assistiert von den Bademeistern und Vertretern der Wasserwacht.


10 000 Euro kostet der Lifter, der im Erlebnis- und im Hallenbad zum Einsatz kommt. Mit dem Gerät können ältere oder behinderte Besucher, die nicht über die Treppen ins Wasser steigen können, hinein- und wieder herausgehoben werden. Das Geld entnimmt die Stadt dem Bürgerhaushalt 2019. Der Hauptausschuss hatte das „Lifter-Projekt" unter den Vorschlägen ausgewählt.


300 Kinder der Jahrgangsstufen drei bis fünf nehmen vom 15. bis 19. Juli an der Schulschwimmwoche „Bayern schwimmt" teil und können im Erlebnisbad das Jugendschwimmabzeichen in Bronze ablegen. „Die Stadt wird die Kosten für die Busse, für den Eintritt ins Bad, die Urkunden und die Abzeichen übernehmen", versprach Oberbürgermeister Andreas Feller bei der Vorstellung des Projekts, das die Wasserwacht Bayern ins Leben gerufen hat.




Vor Ort kümmern sich die beiden Vorsitzenden der Schwandorfer WW-Ortsgruppe, Reinhold Lindauf und Yonne Bothner, um die Umsetzung und lassen sich von den Bademeistern Rüdiger Frey und Michael Maget unterstützen. „Die teilnehmenden Kinder können als sichere Schwimmer in die Ferien starten, wenn sie das Jugendschwimmabzeichen abgelegt haben", ist sich städtische Pressesprecherin Maria Schuierer sicher. Die Aktion „Bayern schwimmt" werde unterstützt von Schirmherrin Landtagspräsidentin Ilse Aigner und dem bayerischen Kultusminister Michael Piazolo.


An dem Schwimmprojekt beteiligen sich die Kinder der Lindenschule, der Mittelschule Dachelhofen, der Grundschule Klardorf und der Mittelschule Kreuzberg. Für das Deutsche Schwimmabzeichen in Bronze müssen sie folgende Leistungen erbringen: Sprung vom Beckenrand und mindestens 200 m Schwimmen in höchstens 15 Minuten. Zwei Meter tief tauchen und einen Ring an die Oberfläche holen. Sprung aus einem Meter Höhe oder Startsprung. Kenntnis von Baderegeln.


„Innerhalb einer Woche sollen möglichst viele Kinder sicher schwimmen lernen", hofft der Vorsitzende der Wasserwacht, Reinhold Lindauf. Er und seine Mitarbeiter machen die Kinder zunächst mit der Umgebung vertraut und führen sie langsam an die Gewöhuung im Wasser heran. „Nicht alle müssen am Ende das Jugendschwimmabzeichen machen", betont Bäderleiter Rüdiger Frey. Er will die Kinder nicht unter Druck setzen und ist froh, wenn er ihnen die Scheu vor dem Wasser nehmen kann. Die täglichen Einheiten dauern 90 Minuten und beinhalten einen Theorie- und einen Praxisteil. Die Inhalte des theoretischen Teils bestehen aus den Baderegeln, den Naturschutzregeln, dem Absetzen eines Notrufs, den Grundlagen der Rettung und Selbstrettung und Informationen zur Wasserwacht. 


„Die Wasserwacht will die Schwimmfähigkeit der Bevölkerung, vor allem die der Kinder, stärken und erhöhen", sagt stellvertretende Ortsvorsitzende Yvonne Bothner. Denn Schwimmen sei „der beste Schutz vor dem Ertrinken". Über 10 000 Kinder und Jugendliche lernen bei der Wasserwacht jedes Jahr Schwimmen. 73 Kreiswasserwachten stehen mit zahlreichen Ortsgruppen und ehrenamtlichen Helfern bereit.
Bademeister Rüdiger Frey meldet neue Rekordzahlen aus dem Erlebnisbad. Am vergangenen Mittwoch zählte er 8500 und am Sonntag über 9000 Besucher. Demnächst wird er den fünfmillionsten Besucher seit der Eröffnung 1993 und den 100 000. in diesem Jahr ehren. Die Bäderleitung reagierte auf die Hitze der vergangenen Tage und verschob die Öffungszeiten am Abend um eine halbe Stunden nach hinten.