Schwandorf. Bei der Ausbildung zum Landwirt liegt an der Landwirtschaftsschule Schwandorf ein besonderer Schwerpunkt bei der Biodiversität. Der Leiter des Amtes für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Schwandorf, Georg Mayer, stellte in diesem Zusammenhang den Projektwettbewerb unter dem Namen „Aktiv für die Artenvielfalt" vor. Dessen Gewinner wurden am Donnerstagmittag ausgezeichnet. Dazu besuchte der Oberpfälzer Regierungspräsident Dr. Axel Bartelt den bäuerlichen Betrieb von Georg Bäuml und seiner Familie in Gögglbach.

Eva-Maria Bäuml trug dabei den ersten Platz davon. Sie hatte in ihrem Projekt einen Lesesteinhaufen (Steine, die aus dem Acker aufgelesen werden) angelegt, ebenso eine Niederwildnische. Genauso wie Bäuml haben die Zweit- und Drittplatzierten Nachwuchslandwirte Thomas Blödt und Andrea Bruckner in ihren Arbeiten Felder mit doppeltem Getreideabstand verwendet, Blühstreifen angelegt und Insektenhotels gebaut.



Bartelt lobte das Engagement der jungen Agrarier und sagte, dass die Landwirtschaft in seinen Augen in eine Defensive geraten sei, wo sie absolut nichts verloren habe. Bei seinen vielen Besuchen und Gesprächen sei in ihm die feste Überzeugung gewachsen, dass kein Landwirt absichtlich gegen die Natur arbeiten würde. „Das widerspräche ihrem ureigensten Interesse", hieß es. Der Artenschutz und der Erhalt der Vielfalt sei gerade bei der nächsten Generation der Landwirte „in den besten Händen". Er riet den Schülerinnen und Schülern, sich nicht in einen Schmollwinkel zu verziehen, sondern mit Stolz und Kompetenz zusammen mit der Bevölkerung für ihren guten Ruf zu kämpfen. „Zeigen Sie, dass Sie Verantwortung übernehmen und bleiben Sie bei ihrem Beruf", so Bartelt. Er selbst habe als Laiengärtner inzwischen auch vom bisherigen „Wimbledon-Format" seines Rasens auf Blühfläche umgestellt.

Nach der Preisverleihung folgten Besichtigungen des Bäuml-Hofes in Gögglbach sowie des Brunnerhofes in Richt.