Wenig Nässe und enorme Hitze: Gefahr für den Wald

Schwarzenfeld. Vier Jahre in Folge wenig Niederschläge, dazu enorme Hitzeperioden. "Das halten die Bäume nicht mehr aus", betonte die fachliche Geschäftsführerin der Waldbesitzervereinigung Nabburg/Burglengenfeld, Yvonne Wolfrum, bei drei Informationsveranstaltungen in Glaubendorf, Stocka und zuletzt am Mittwoch im Miesberg-Restaurant in Schwarzenfeld. 

Vor allem die Kiefer gerate zunehmend „unter Druck". Sie vertrage zwar die Trockenheit, aber nicht die extreme Hitze, so die staatlich geprüfte Försterin. Aber auch die Kiefer leide unter dem „Klima-Stress". "Und die Wälder im Landkreis bestehen zu 90 Prozent aus diesen beiden Baumarten", gibt Yvonne Wolfrum zu bedenken. Die geschwächten Bäume können sich gegen die Schädlinge nicht mehr wehren. Eichenprozessionsspinne, Kiefernprachtkäfer, Buchdrucker und Kupferstecher haben leichtes Spiel und geben den Stämmen endgültig den Rest.

Damit kam die WBV-Geschäftsführerin zum Kern ihrer Botschaft: „Die Waldbesitzer müssen sofort handeln und die befallenen Bäume so schnell wie möglich aus dem Wald schaffen, um noch Schlimmeres zu verhindern". Mindestens 500 Meter von der Waldgrenze entfernt soll das Holz zwischengelagert werden. Es müsse alles raus, auch die Äste und die abgebrochenen Rinden.

Für ihren Einsatz bekommen die Waldbesitzer Geld vom Staat. Revierleiter Hubert Amode (Pfreimd) erläuterte die Förderbedingungen und appellierte an die Mitglieder der Waldbesitzervereinigung, sich bei der Antragstellung von der Geschäftsführung unterstützen zu lassen. Die staatliche Förderung ziele auf "eine insektizidfreie Bekämpfung des Borkenkäfers" ab. Im fünften Jahr in Folge komme es heuer zu einer Massenvermehrung bei den Fichtenborkenkäfern. Bis zu zwölf Euro pro Festmeter Stammholz bekomme, wer das Schadholz „waldschutzwirksam" zwischenlagere und das Restholz aufarbeite. Weil viele Waldbesitzer an der „Bagatellfördergrenze" von 250 Euro scheiterten, empfiehlt ihnen Hubert Amode, einen Sammelantrag über die Waldbesitzervereinigung zu stellen.

Wie sollen die Waldbesitzer langfristig auf den Klimawandel reagieren? Forstamtsrat Dieter Ernst sieht im Waldumbau eine „gesamtgesellschaftliche Aufgabe". Die Waldbesitzer könnten die Herausforderungen des Klimawandels nicht alleine bewältigen. Weil Kiefer und Fichte den Klima-Stress nicht mehr lange durchhalten würden, empfiehlt der Revierleiter zur Waldverjüngung alternative Baumarten wie Roteiche, Douglasie oder Zeder. Damit der Wald nachwachsen könne, müsse der Verbiss eingedämmt werden. Anhand von Bildern zeigte der Leiter des Reviers Schwarzenfeld die rasanten Veränderungen der Waldbestände. Der betriebswirtschaftliche Geschäftsführer der Waldbesitzervereinigung, Bernhard Irlbacher, gab einen Überblick über die „angespannte Situation auf dem Holzmarkt", bedingt durch das Überangebot an Schadholz. 


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