IG BAU gegen Lohndrückerei bei Reinigungskräften

Kreis Schwandorf. Das Votum von Reinigungskräften aus dem Landkreis Schwandorf ist gefragt: Die 600 Gebäudereiniger/-innen und Glasreiniger/-innen sollen nach Wunsch der IG BAU bei einer bundesweiten Online-Umfrage mitmachen. „Ziel ist es, das Ausmaß von Lohndrückerei und Urlaubskürzung zuermitteln. In der Branche geht es nämlich gerade hoch her: Viele Reinigungskräfte werden regelrecht dazu gedrängt, geänderte Arbeitsverträge zu unterschreiben", sagt Christian Lang von der IG BAU Oberpfalz.


Die Gebäudereiniger-Gewerkschaft hat die Umfrage gestartet, um „schwarze Schafe unter den Arbeitgebern gezielt zu orten". Davon gebe es nämlich Tag für Tag mehr: Seit derKündigung des Rahmentarifvertrages für das Gebäudereiniger-Handwerk durch die Arbeitgeber scheuten viele Unternehmen nicht davor zurück, ihren Beschäftigten die Arbeitsbedingungen neu zu diktieren. „Die Reinigungskräfte bekommen deutlich weniger Lohn – schon dadurch, dass ihnen die Zuschläge bei Überstunden oder für die Arbeit an Sonn- und Feiertagen teilweise komplett gestrichen werden. Und sie werden mit einem Minimum an Urlaubstagen abgespeist", sagt der Vorsitzende des IG BAU-Bezirks Oberpfalz. 



Die Frage, die Christian Lang dabei auf den Nägeln brennt: „Wie schlimm ist die Situation im Kreis Schwandorf?" Er appelliert daher an die Reinigungskräfte, beim Online-Check zur Arbeit in der Gebäudereinigung mitzumachen: www.sauberkeit-brauchtzeit.de/umfrage.

Gleichzeitig warnt die IG BAU heimische Reinigungskräfte davor, sich auf Änderungen im Arbeitsvertrag einzulassen. „Denn wer im Juli schon in der Branche gearbeitet hat, für den gelten die alten Bedingungen genau so auch weiter – von Zuschlägen für Überstunden und bei schwerer Arbeit bis zum Urlaub", klärt Lang auf. Der von den Arbeitgebern gekündigte Rahmentarifvertrag sei nämlich allgemeinverbindlich gewesen und wirke deshalb nach.

Zudem setze die IG BAU alles daran, bei der nächsten Tarifverhandlungsrunde am 30. September den Arbeitgebern noch einmal deutlich zu machen, dass Sauberkeit ihren Preis habe. „Und dass man Tricksereien mit
Arbeitsverträgen nicht macht – schon gar nicht bei Menschen, die ohnehin hart für ihr Geld arbeiten müssen", so der IG BAU-Bezirksvorsitzende.

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