Bruck: Betreutes Wohnen im Ratskeller, Schulturnhalle wird saniert

Bruck. Mit großer Mehrheit lehnte der Marktrat den Vorschlag des Bürgermeisters und der Verwaltung zum Bau eines neuen Wertstoff- und Recyclinghofes in der Nittenauer Straße ab. Den meisten Räten war das Projekt zu teuer, sie schlagen stattdessen eine Umgestaltung des bestehenden Geländes in der Grubmühlstraße vor. Im Ratskeller soll ein Betreutes Wohnen entstehen, die marode Schulturnhalle wird saniert.

Thema Wertstoff-/Recyclinghof: Vertreter des Ingenieurbüros Renner+Hartmann stellten verschiedene Varianten für einen Neubau im Industriegebiet vor. Auf einer Fläche von 3000 Quadratmetern sollten Container für Bauschutt, Metall, Glas, Kunststoff, Pappe und Grüngut versenkt werden. Die Planer kamen auf Kosten von 500 000 Euro. Bürgermeister Hans Frankl führte als Argument für diese Lösung eine Förderung durch den Landkreis von 80 000 Euro ins Feld. Der Mehrheit des Gremiums war das Projekt auch nach Abzug des Zuschusses noch zu teuer. Auch die Container-Lösung bei der Grüngutannahme stieß auf Bedenken. Das Gremium beauftragte die Verwaltung, sich mit einem Umbau des bestehenden Wertstoffhofes zu befassen, der für das Grüngut eine Mulde aufweist.

Bürgermeister Hans Frankl tritt bei den Kommunalwahlen am 15. März 2020 bekanntlich nicht mehr an. Aus diesem Grund will er auch zeitnah das Amt des Standesamtsleiters abgeben. Er schlug deshalb vor, seine bisherige Stellvertreterin Sigrid Kaiser zum 1. Dezember 2019 zur neuen Leiterin des Standesamtes Bruck zu ernennen. Stellvertretende Amtsleiterin soll Claudia Glomann werden. Diesem Vorschlag stimmten die Markträte geschlossen zu.

CSU-Fraktionssprecher Robert Feuerer stellte den Antrag, im Haushalt 2020 einen Betrag von 20 000 Euro für einen „Bürgerhaushalt" einzustellen und begründete dies mit den „guten Erfahrungen, die andere Kommunen damit gemacht haben". Beim Bürgermeister und einem großen Teil der Marktratskollegen stieß er mit seinem Vorschlag auf wenig Gegenliebe. „Ich halte das für ein bürokratisches Monster", hielt Hans Frankl den Mitgliedern der CSU-Fraktion entgegen. Mit einem riesigen Aufwand müssten die Wünsche der Bürger gesammelt, ausgewertet und schließlich im Marktrat behandelt werden. Der Bürgermeister merkte an: „Die Bürger können schon immer bei der Verwaltung vorsprechen und ihre Wünsche äußern, die dann nach Möglichkeit auch umgesetzt werden".

Die CSU-Fraktion schlägt in einem weiteren Antrag den Ausbau des Anwesens „Ratskeller" in der Hauptstraße für „betreutes Wohnen" vor. Die Verwaltung hatte sich im Vorfeld der Sitzung nach Fördermöglichkeiten erkundigt und erfahren, dass die Gemeinde zur Beseitigung dieses Leerstandes Zuschüsse aus der Städtebauförderung (60 Prozent der Sanierungskosten), aus der Wohnraumförderung (30 Prozent Zuschuss und 60 Prozent Darlehen) und für eine Machbarkeitsuntersuchung (60 Prozent) erwarten könne. Unter diesen Voraussetzungen stimmte das Gremium dem Vorhaben zu. 

Gegen drei Stimmen der SPD-Fraktion beschloss der Marktrat die Generalsanierung der Schulturnhalle. Sie wird 1,55 Millionen Euro kosten und mit 622 500 Euro aus dem Kommunalinvestitionsprogramm (KIP-S) gefördert. Die Alternative wäre der Neubau einer Einfachturnhalle für 2.5 Millionen Euro gewesen bei einer Förderung mit FAG-Mitteln von 55 Prozent. Für den Bau einer Doppelturnhalle gäbe es vermutlich keine schulaufsichtliche Genehmigung, so der Bürgermeister, „weil die Grund- und Mittelschule Bruck derzeit zu wenige Schüler und Klassen dafür hat". Will der Markt das KIP-S-Förderprogramm nutzen, muß die Maßnahme bis Ende 2022 abgeschlossen sein. „Deshalb wollen wir im Frühjahr 2020 mit der Sanierung der Halle beginnen", kündigte der Bürgermeister an. Der aus dem Jahre 1972 stammende Bau soll von Grund auf renoviert werden. Hans Frankl fordert während der Bauzeit, die hauptsächlich auf die Ferien verlegt werden soll, Flexibilität bei Lehrern und Schülern ein. Sie sollten auf die Mehrzweckhalle und die Sportanlagen im Freien ausweichen. 

Im weiteren Verlauf der Sitzung schrieb das Gremium den Regionalplan „Oberpfalz-Nord" fest, bei dem es um die Schaffung gleichwertiger Lebensverhältnisse in der Region geht. Die Markträte brachten dabei ihre Ablehnung von Kombiklassen an den Schulen zum Ausdruck.

Vor dem Marktrat tagte der Bauausschuss. Das Gremium stimmte einem Antrag des Inhabers des Landhotels „Mappacher Hof" zu, der das bestehende Gasthaus um einen dreistöckigen Anbau erweitern will. Ferner ist geplant, das bestehende Gästehaus mit dem Gasthaus durch ein ebenfalls dreigeschossiges Gebäude zu verbinden. Pro Etage sollen drei neue Doppelzimmer entstehen.

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