AWO "Motor der Sozialpolitik"

Schwandorf. Kreisvorsitzende Ulrike Roidl nennt die Arbeiterwohlfahrt den „Motor der Sozialpolitik". Seit 100 Jahren setze sich der Spitzenverband der freien Wohlfahrtspflege für soziale Gerechtigkeit ein. Das Sozialunternehmen steht heute allerdings vor einem Umbruch.

Frauenrechtlerin Marie Juchacz gründete im Dezember 1919 die Arbeiterwohlfahrt, die in Bayern 60 000 Mitglieder zählt und 33 000 hauptamtliche Mitarbeiter beschäftigt. Eine Wanderausstellung, die bis 14. Februar in den Räumen der Sparkasse zu sehen ist, erinnert an die Entwicklung des Verbandes, der sich für die gesellschaftliche Teilhabe aller Menschen einsetzt und sich Toleranz, Gerechtigkeit und Solidarität auf die Fahnen geschrieben hat.



„Wir haben allen Grund, auf unsere AWO stolz zu sein", sagte Kreisvorsitzende Ulrike Roidl bei der Ausstellungseröffnung am Montag. Aus den einstigen Berliner Nähstuben habe sich ein Verband entwickelt, der sich in Bayern in fünf Bezirksverbände, 86 Kreisverbände und 556 Ortsvereine untergliedert. 13 500 Menschen engagieren sich ehrenamtlich in verschiedenen sozialen Bereichen. Der Verband ist Träger von 1900 Einrichtungen auf den Gebieten der sozialen Arbeit, der Erziehung, der Bildung und des Gesundheitswesens.

Unter dem Dach des Kreisverbandes Schwandorf e.V. haben sich die Ortsverbände Schwandorf, Fronberg, Wackersdorf, Dachelhofen, Klardorf, Pfreimd und Oberviechtach mit aktuell 614 Mitgliedern zusammengeschlossen. „Die Mitgliederzahlen gehen dramatisch zurück", muss Kreisvorsitzende Ulrike Roidl zugeben. Der Verband stehe vor strukturellen Veränderungen. Ging es früher um die Betreuung vorwiegend älterer Mitglieder in den Ortsvereinen, so liege der Schwerpunkt heute in der Kinderförderung. „Die AWO hat sich hier zu einem anerkannten Träger von Betreuungseinrichtungen entwickelt", erklärt Ulrike Roidl. Der Verband sei zusammen mit der Eltern-Kind-Initiative Träger zweier Krippen, betreibe einen Schülerhort und engagiere sich in der Mittagsverpflegung und Nachmittagsbetreuung an den Schulen. Der AWO-Kreisverband werde auch die Trägerschaft des neuen Kinderhauses in Fronberg mit Krippe und Kindergarten übernehmen, kündigte die Vorsitzende an. Das Unternehmen beschäftigt über 50 Mitarbeiter mit Geschäftsführerin Daniela Friedrich an der Spitze.

Ulrike Roidl grenzt die Arbeiterwohlfahrt von den anderen Wohlfahrtsverbänden ab und betont: „Wir sind ein parteiübergreifender, aber politisch agierender Verband mit sozialer Ausrichtung". Die zehn Schautafeln der Ausstellung sollen die Pionierarbeit der AWO dokumentieren. Zusätzliche Stellwände erinnern an die Aktivitäten des Kreisverbandes und der Ortsvereine. Erzieherin Ursula Munkert begleitete die Ausstellungseröffnung musikalisch.

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