Zeitlarn. Aufgrund der großen Nachfrage hat sich die Theatergruppe Zeitlarn entschlossen, den ursprünglich als Ausweichtermin gedachten Sonntag, den 01. Juli, als regulären Spieltag zu verwenden. Die Laienschauspieler der Theatergruppe haben sich zu ihrem 25-jährigen Jubiläum ein ganz besonderes Stück ausgesucht. „Der Jedermann“ sollte es sein und zwar auf bairisch. Regisseur Franz Hochmuth spornte seine Truppe zu Höchstleistungen an, dass bei den letzten Vorstellungen die Sitzplätze kaum ausreichten und noch zusätzliche Stühle herangeschafft werden musste.

 

 

Franz Hochmuth ist stolz auf seine Truppe, wobei etwas Lampenfieber bei den Vorstellungen auch dazu gehört. Dabei hatte er gar keinen Grund. Denn seine Schauspieltruppe, alles Laienschauspieler, sind zum Teil schon alte Hasen, was das Theaterspielen angeht, auf die er sich seit acht Jahren verlassen kann. Denn seither führt er beim Theater Zeitlarn Regie. Nicht nur die alten Hasen, wie Wolfgang Obletshauser, der den Jedermann spielte und seit 25 Jahren mit Leib und Seele beim Theater ist, sondern auch die Schauspieler, wie Annette Weigert als Mammon, rissen das Publikum zu tosendem Beifall hin.

Da‘ Jedermann wurde übrigens auf bairisch gespielt, was manchmal gar nicht so einfach war. Er umgibt sich gerne mit den Schönen und Reichen auf dieser Welt, vergisst aber, sich auf die wahren Werte zu konzentrieren. Jedermann ist ein Lebemann, der es zu Geld gebracht hat, sehr gerne und ausgiebig feiert und sich als echter Genussmensch mit schönen Frauen umgibt. Verständlich, dass der Herrgott davon wenig begeistert und sogar verärgert über diesen Kapitalisten ist, der das Leben genießt und es wagt, ausschließlich an sein Vergnügen zu denken. So beschließt Gott, Jedermann muss bestraft werden und schickt niemand anderen als den Tod, damit Jedermann Rechenschaft für sein Leben ablege.

Als der Tod, in Gestalt von Stefan Rappl, an Jedermann‘s Tür klopft, wird diesem angst und bange. Der findige Jedermann kann dem Tod allerdings eine Stunde Lebenszeit abhandeln und versucht, während dieser Stunde, einen Begleiter für seinen letzten Weg zu finden. Er bezirzt seine treue Gefährtin (Sandra Obletshauser), ob sie ihn begleiten würde – leider ohne Erfolg, genauso wie bei Base und Vetter, gespielt von Andreas Laumbacher und Manuel Mühlbauer, die zwar meinten, dass Jedermann in guter und in schlechter Zeit, stolz auf seine Sippschaft sein könne, sie ihm aber hier nicht weiterhelfen könnten. Genauso erging es ihm bei der Buhlschaft, die von Eva-Maria Andraschko gespielt wurde.

Erst als Sebastian Sigwanz als Teufel ins Spiel kam, änderte sich die Lage. Denn der Teufel erklärte sich bereit, diesen letzten beschwerlichen Weg mit ihm zu gehen. Allerdings hatte der Teufel die Rechnung ohne den Tod gemacht, der am Ende, wie sollte es auch anders sein, doch siegte und den Jedermann vor Gottes Gericht bringen konnte.

In den weiteren Rollen sind Sabrina Engl und Natalie Müller, die zum ersten Mal dabei sind, als Mägde, Uwe Gruber als armer Geschäftsmann, Jedermann’s Patenkind Carolin Stemmer und seine Mutter Monika Meindl, ebenfalls neu bei der Truppe, sowie Veronika Brandt als Köchin zu sehen. Fabian Fischer war auf seiner Quetschn und Sabrina Engl mit der Konzertflöte für die Musik zuständig. Natürlich hatte auch Gott seinen Auftritt, allerdings hörte man nur dessen Stimme, die Bürgermeister Franz Kröninger zur Verfügung stellte. „Vor, neben und hinter der Bühne wurden außerdem noch viele helfende Hände gebraucht, ohne die man eine solche Veranstaltung gar nicht meistern könne“, resümierte Franz Hochmuth.

Karten für „Da‘ Jedermann“ gibt es bei der Sparkasse und im Café Zeitlos, unter www.theater-zeitlarn.de/karten beziehungsweise unter (0941) 630 444 25, mit Angabe von Name, Telefonnummer und Anzahl der Karten. Diese kosten im Vorverkauf 12 Euro und 8 Euro (ermäßigt). An der Abendkasse kosten die Karten 14 Euro und 10 Euro.

Für den 29. und 30. Juni, sowie den 01. Juli gibt es noch Karten. Die Vorstellungen beginnen um 20.30 Uhr. Einlass ist eine Stunde vor Beginn.