Kraftwerkstour für alle

Lappersdorf. Nach nicht einmal zwölf Monaten Bauzeit bezog das Gymnasium Lappersdorf mit Beginn des Schuljahres 2017/18 die neuen Räume des fertiggestellten Anbaus. Am Freitag wurde nun der Neubau u.a. in Anwesenheit von Landrätin Tanja Schweiger, weiteren Landräten, dem Lappersdorfer Bürgermeister Christian Hauner sowie der Geschäftsführerin der VHS Regensburger Land Ulrike Schmid offiziell vorgestellt.

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Bildung ist stets ein großes und strittiges politisches Thema. Dabei geht es gar nicht immer nur um die Ausgestaltung der Lehre und den Wissensstand der Schülerinnen und Schüler - Stichwort PISA-Studie. Manchmal beginnen die schwierigen Diskussionen schon bei den Bauvorhaben. So stand das Gymnasium in Lappersdorf schon vor dem ersten Spatenstich und der Fertigstellung im Jahre 2012 im Mittelpunkt vieler politischen Auseinandersetzungen. In Schwandorf befürchtete man, die eigenen Schulen könnten in Folge der neuen Schule künftig einen Rückgang der Schülerzahlen erleiden. Und auch der im Sommer 2016 genehmigte Anbau sorgte für viel Gesprächsbedarf. „Es ging uns von Anfang an um die Schüler hier in Lappersdorf und um die Entlastung der Stadt Regensburg und nicht darum in Wettstreit mit anderen Landkreisen und Schulen zu treten“, betonte die Landrätin Tanja Schweiger.

Dass der Bau notwendig und richtig war, zeigen nach ihrer Darstellung die Zahlen auf. Schweiger erklärt: „Wir haben damals ein 3-zügiges Gymnasium geplant. Aber schon im ersten Schuljahr gab es dann vier Klassen. Im dritten Jahr hatten wir dann bereits so viele Anmeldungen, dass es kurzzeitig Überlegungen gab, eine fünfte Klasse einzuführen.“ Die Landkreiskoalition sieht sich in ihrem Vorgehen daher bestätigt.


Der Schulleiter Sellner lässt an diesem Nachmittag mehrfach durchblicken, dass auch die Gespräche mit dem Landkreis nicht immer einfach waren. „Wir sind alle sehr froh, nun endlich in die neuen Räume ziehen zu können,“ spricht Sellner im Namen der gesamten Schulgemeinschaft und zitiert dann den Philosophen Khalil Gibran. „Die Schwierigkeiten, auf die wir stoßen, wenn wir ein Ziel zu erlangen trachten, sind der kürzeste Weg zu ihm.“ Die Architekten Guthann und Illner dürften bei der Schülerschaft trotz des tollen Neubaus nicht sonderlich gut ankommen. „Wir haben in allen Klassenzimmern modernste Technik für die Fußbodenheizung verwendet. Damit können wir nicht nur heizen sondern im Sommer die Räume auch optimal herunter kühlen,“ erklärt Guthann. Hitzefrei gehört in Lappersdorf zum Missfallen der Schüler und Schülerinnen somit der Vergangenheit an.

Als Ausgleich wurden die drei neuen Klassenräume mit modernen Whiteboards und Computern ausgestattet, die den Schulalltag bestens ergänzen. Auch zwei neue Physikräume, ein Werkraum und ein Büro für die erweiterte Schulleitung wurden geschaffen. Zusätzlich zu der Erweiterung des Gymnasiums ist auch die VHS in dem neuen Gebäudetrakt angesiedelt und soll die Struktur im Landkreis weiter ausbauen. Schweiger sieht den Landkreis mit der VHS auch in der Erwachsenenbildung bestens aufgestellt.

Mit 4,36 Millionen Euro stemmt der Landkreis den Löwenanteil des Ausbaus und zeigt, wie wichtig ihm das Thema Bildung ist. Die restlichen 840 000 Euro, der ingesamt 5,2 Millionen Euro wurden durch den Freistaat Bayern aufgewendet. Die Kosten für den Bau
der VHS-Räume gingen zudem komplett auf Kosten des Landkreises.

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