Landrätin Tanja Schweiger hatte kürzlich im Asylbereich ehrenamtlich tätige Bürgerinnen und Bürger zum Austausch und Netzwerken ins Landratsamt eingeladen.

Der Fokus der Veranstaltung lag auf den Themen „Wohnsitzauflage“, „Arbeit und Beschäftigung“, „Aktuelle Projekte der Bildungskoordination“ sowie „Aktueller Stand der Deutschkurse der VHS Regensburger Land“. Mitarbeiter des Landratsamtes standen diesbezüglich Rede und Antwort.

 

Alexander Damm, Leiter des Ausländeramtes, sprach über die Themen „Wohnsitzauflage“ sowie „Arbeit und Beschäftigung“ für Asylsuchende. „Die Wohnsitzauflage, die drei Jahre gilt, ist ein Bescheid, der von der zuständigen Bezirksregierung erteilt wird“, erklärte Damm. Für Asylsuchende soll dadurch eine nachhaltige Integration erreicht werden. Eine Streichung der Auflage könne beispielsweise dann erfolgen, wenn die betreffende Person eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung habe oder wenn ein Ausbildungs- oder Studienplatz zur Verfügung stehe. Asylsuchende könnten während der Dauer einer Ausbildung in Deutschland bleiben. Im Anschluss an die Ausbildung habe der Antragsteller die Möglichkeit, sich sechs Monate lang einen Arbeitsplatz zu suchen. Danach könne eine Beschäftigungserlaubnis von zwei Jahren erteilt werden. Darüber hinaus müssten einige Regularien erfüllt werden. Ein wichtiger Punkt dabei sei - neben der Straffreiheit - die Identitätsklärung.

Susanne Unger, Bildungskoordinatorin für Neuzugewanderte im Landkreis Regensburg, die für die Netzwerkarbeit im Bereich der Bildung bei Migranten zuständig ist, stellte das Projekt „Bildungspass für Neuzugewanderte“ vor. „Im Pass können alle bildungs- und berufsrelevanten Dokumente gesammelt werden“, erklärte Unger. Zudem würden Neuzugewanderte darin Ansprechpartner für eine Vielzahl an Belangen finden. Ulrike Schmid, Geschäftsführerin der VHS Regensburger Land, informierte über den aktuellen Stand der Deutschkurse im Landkreis. Weil man bei den Kursen mittlerweile ein Minimum von zwölf Teilnehmern benötige, könnten diese nur noch in größeren Orten stattfinden, erklärte Schmid. Derzeit gebe es in Neutraubling Deutsch- sowie Alphabetisierungskurse. In Regensburg, Hemau und Regenstauf beginne ab Oktober jeweils ein sprachlicher Erstorientierungskurs, in Lappersdorf werde „Berufsbezogene Deutschförderung“ angeboten. Weitere Veranstaltungen könnten auf Wunsch umgesetzt werden.

Als derzeit größtes Problem wurde aus dem Kreis der Ehrenamtlichen die Tatsache bezeichnet, dass sie keinen Wohnraum für anerkannte Flüchtlinge finden könnten. Zudem wurde der Wunsch an das Landratsamt geäußert, in baldiger Zukunft Workshops zu den Themen „Wohnen“ und „Arbeit“ zu veranstalten, damit man den Asylsuchenden sowohl bei der Wohnungs- als auch bei der Arbeitssuche mit Rat und Tat zur Seite stehen könne.

Landrätin Tanja Schweiger betonte, dass ihr eine enge Zusammenarbeit zwischen Ehren-und Hauptamtlichen sehr am Herzen liege. Sie dankte den Helferinnen und Helfern für ihr großes Engagement.

Im Anschluss an die Veranstaltung konnten sich die Besucher mit der Landrätin und den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Landratsamtes bei einem Imbiss austauschen.