Wackersdorf. Eine kleine Rundreise durch den Ortskern unter dem Motto „Mit dem Bürger unterwegs" unternahm Bürgermeister Thomas Falter mit interessierten Bürgern. Die aus fünf Teilen bestehende neue Gestaltung der Ortsmitte läuft auf vollen Touren. Ab 2025 wird der Marktplatz in Angriff genommen.


Am Mehrgenerationenhaus, wo bereits 2017 der Startschuss zur Verwirklichung mehrerer Großprojekte erfolgte, traf sich eine Gruppe von Bürgern, denen Bürgermeister Thomas Falter aktuelle Informationen aus erster Hand gab. Das frühere Schulgebäude aus dem Jahre 1926, damals als schönstes Schulhaus der Oberpfalz gepriesen, gilt als erster Baustein zur Gestaltung der neuen Ortsmitte. „Rund 2,3 Millionen Euro wurden hier verbaut", erklärte der Bürgermeister den Zuhörern. Neben dem offenen Treff, der Ganztagsschule und Bücherei gibt es hier seit kurzem auch eine Arztpraxis. „Die ärztliche Versorgung ist die beste Dienstleistung am Menschen" unterstreicht Falter. Für die Praxis wurden kurzerhand 120 Quadratmeter Büroräume umgewandelt, die auch mit einem Kinderarzt und einer Hebamme besetzt ist. Dennoch ist die Zweig-Praxis nur eine Zwischenlösung bis das neue Ärztehaus fertig ist, das gleich um Ecke in die Höhe wächst.

Thomas Falter erläuterte die 5,5 Millionen Euro teure Investition, die Ende nächsten Jahres fertig sein soll. Eine weitere Million sind für öffentliche Parkplätze eingeplant. In Kürze wird der Rohbau vollendet und noch Mitte Dezember werden Türen und Fenster eingebaut. Eine Baustellenheizung ermöglicht auch das Arbeiten in den Wintermonaten. Das barrierefreie Gebäude ist voll klimatisiert und erhält auch einen Liegendaufzug. „Langfristig ist damit die Ärzteschaft in der Gemeinde gesichert, gleichzeitig wird einer der größten Bürgerwünsche erfüllt", berichtete der Rathauschef nicht ohne Stolz.

„Ein Schmuckstück, das die Gemeinde vor 30 Jahren geschenkt bekam, befindet sich gleich neben der Schule. Im Vorfeld der Sanierung der Sporthalle hat sich der Gemeinderat viele Gedanken gemacht und letztendlich für eine Totalsperrung entschlossen. Die 1990 eröffnete Dreifachturnhalle erhält eine komplett neue Infrastruktur einschließlich eines neuen Hallenbodens. Problematisch hingegen ist das Glasdach der Halle, die künftig auch weiterhin für Veranstaltungen genutzt werden soll. Sie soll wie auch das Ärztehaus an die neue Fernwärmeversorgung angeschlossen werden. Der Vorplatz der Halle wird als Multifunktionsbereich angesehen, wo Bürgerfest und Weihnachtsmarkt über die Bühne gehen. Im September 2022 ist die Fertigstellung anvisiert.

Nahe und kurze Wege führen zum neuen Edeka-Markt, der auch zur neuen Ortsmitte gehört. „Das Grundstück ist langfristig verpachtet und stellt die Nahversorgung auf rund 1600 Quadratmetern sicher", sagte Falter bevor sich die kleine Reisegruppe über die Schulstraße auf den Weg zum neuen Kirchenparkplatz machte. Rund 600 000 Euro wurden für den Parkplatz in die Hand genommen, der der Verbesserung der Parkplatzsituation am Marktplatz dient. Bürgermeister Falter informierte, dass die Parkplätze fußläufig an die Schulstraße angebunden sind, die ab 2023 saniert werden soll.

Über die Schwandorfer Straße ging es schließlich zur letzten Station der Informationsveranstaltung. Am Marktplatz herrschte reger Pkw-Verkehr und verdeutlicht die Problematik. „Wenn wir hier ab 2025 zu bauen anfangen, wird das Parkplatzangebaut reduziert", so der Bürgermeister, der sich hier eine ruhige Zone mit viel Grün vorstellen kann. Aktuell werden Entwürfe vorbereitet, die Mitte 2023 in einer Bürgerbeteiligung vorgestellt werden. „Wir machen keinen Marktplatz, wo die Leute sagen der gefällt uns nicht", unterstreicht Falter. Besorgte Fragen nach einer öffentlichen Toilette zerstreute der Bürgermeister, der sich auch für ein Café ausspricht. Beschlossene Sache hingegen ist die Schließung der Raiffeisenbank-Filiale zum Jahresende. 

Bürgermeister Falter erläutert das aktuell laufende Millionen-Projekt an der Schulstraße.           Bild: © Hans-Peter Weiß