Informativer Elternabend im Theresia Gerhardinger Haus

Eltern, Verantwortliche einzelner Gruppierungen und das Team des Hauses, sowie die Referentin Maria M. Blenninger begrüsste Sr. Christine Gindhart – Gesamtleitung im Theresia Gerhardinger Haus – zu einem Informationsabend „Flüchtlingskinder in unserer Einrichtung“, welcher zu 90 % vom Bayerischen Sozialministerium gefördert wird.

Frau Maria M. Blenninger berichtete über Ihre vielfältigen Erfahrungen im Bereich Flüchtlingsarbeit und auch von Ihrer persönlichen Situation. Sie arbeitet in einer Jugendgruppe bei Don Bosco „Dort wird es nie langweilig“ und sie selbst hat zwei Flüchtlingskindern ein Zuhause gegeben, und wie sie sagt selbst davon provitiert. Es ist immer ein geben und ein nehmen. Dies versuchte sie bildlich mit allen Anwesenden mit Schuhen dazustellen: Zeigt die Schuhspitze von mir weg hab ich was gegeben, zeigt die Schuhspitze zu mir, habe ich etwas bekommen. Die Teilnehmer gaben verschiedene Antworten was sie bereits gegeben und erhalten hatten, wie z. B. Schokolade, eine Hilfestellung, ein Lächeln, Dankbarkeit, Kleidung, Freundlichkeit.....Die Runde beschäftigte sich mit weiteren Themen, wie „warum hat man Angst“ und einer Gruppenarbeit welche Sprichwörter im übertragenen Sinn behandelte. Zum Thema „Heimat“ gab es verschiedene Ansichten. Ist Heimat immer da wo ich bin, oder bleibt die Heimat immer dort wo ich herkomme. Ist Heimat selbstgewählt, ein bestimmter Ort oder nur ein Gefühl? Bedeutet Heimat, wenn ich willkommen bin? Ein Teilnehmer berichtete: „Es erleichtert die Sache, aber es ersetzt die Heimat nicht. Man fühlt sich gut wenn man willkommen ist, sonst kann man gar nichts machen.“

„In einer Stadt ist mehr Heimat für Flüchtlinge, als in einem Dorf, wo keiner meine Sprache versteht. In einer Stadt gibt es einen türkischen Laden, da gibt es auch mal Döner und nicht nur Schnitzel. Da finde ich manches, das ich kenne“, so Blenninger über ihre Erfahrungen. „Wichtig ist, dass man viele kleine Schritte macht, auch wenn es schief geht. Wir haben alle keine Erfahrungen, für alle ist es neu und wer viel macht und sich engagiert, macht viele Fehler. Aber daraus lernen wir. Und das wichtigste: Wir schlagen eine Brücke, ihr seid da und wir sind da.“ Einzelne Teilnehmer berichteten über Erfahrungen und Erkenntnisse, so sei es schwierig Wohnraum für Asylbewerber zu finden, und auch Vorurteile oder einzelne Vorkommnisse gestalten den Alltag problematisch.

Klara Wagner, vom Cafe International stellte bei Ihrer Arbeit einen positiven Aspekt besonders hervor: „Es gibt immer so viele die weitermachen und helfen.....es öffnet eine Welt.“

Zum Schluss erinnerte die Referentin an die Umstände wie die Flüchtlinge zu uns gekommen sind, welche Hürden sie überwinden mussten. „Meine Tochter Nila kam übers Mittelmeer und sie sagt oft, ohne Engel hätte ich es nicht geschafft.“ Frau Maria M. Blenninger hat Ihre Erlebnisse in einem Buch aufgeschrieben, und ihr Sohn Martin hat die Bilder dazu gemalt. So verarbeitet er seine Eindrücke und Erlebnisse.

Sr. Christine Gindhart bedankte sich bei der Referentin für Ihre Schilderungen und verwies noch auf die Möglichkeit zu persönlichen Gesprächen mit Frau Maria Blenninger. (gms)

 

 
   

 

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