Corona: Inzidenzwert steigt im Kreis Schwandorf auf 213,7 - Ausbruch im Seniorenheim

Kreis Schwandorf. Für Dienstag sind 65 neue Fälle zu vermelden. Die 7-Tage-Inzidenz steigt damit deutlich von 188,0 auf 213,7.
Ab Donnerstag gelten neue Regelungen in der Kindertagesbetreuung. Das für Kindergärten zuständige Bayerische Staatsministerium für Familie, Arbeit und Soziales hat am Mittwoch den Rahmenhygieneplan aktualisiert.

Damit gelten zwei wesentliche Änderungen, die das Landratsamt am Freitag als Folge der Stufe Rot in seiner Allgemeinverfügung geregelt hatte, jetzt in ganz Bayern: Das Personal und auch externe Personen haben in der Einrichtung eine Mund-Nasen-Bedeckung zu tragen. Außerdem müssen die Kinder in festen Gruppen betreut und gefördert werden. 

Unter Beachtung dieser Vorgaben wurde der sog. Drei-Stufen-Plan der Staatsregierung, der sich an der Sieben-Tage-Inzidenz in einem Landkreis bzw. einer kreisfreien Stadt orientiert hat,  bis vorerst 30. November 2020 ausgesetzt. Das bedeutet, dass in allen Kindertageseinrichtungen wieder der Regelbetrieb stattfindet und auf das Schichtmodell verzichtet wird. Das Landratsamt hat seine Allgemeinverfügung am Mittwoch entsprechend angepasst. Die Staatsregierung hat  erklärt, mit den Kindergärten ebenso wie mit den Schulen verfahren zu wollen, nämlich diese Einrichtungen so lange wie möglich offenzuhalten.

Ausbruch im Altenpflegeheim Schwarzenfeld
"Leider haben wir einen Covid 19-Ausbruch in einer weiteren Altenpflegeeinrichtung im Landkreis, und zwar im Seniorenheim CuraVivum in Schwarzenfeld. Am Montag hatte ich einen Fall gemeldet, nachdem ein Bewohner mit Symptomen ins Klinikum St. Marien in Amberg eingeliefert und dort getestet wurde. Eine Reihentestung der Mitarbeiter und Bewohner des betroffenen Wohnbereichs der Altenpflegeeinrichtung wurde unverzüglich eingeleitet und liegt inzwischen wie folgt vor: eine Zwischenbilanz ergab 24 positiv getestete Bewohner (von insgesamt 31 im entsprechenden Wohnbereich) und fünf bestätigte Fälle unter den Mitarbeitern. Weitere Testergebnisse stehen im Moment noch aus. Da einige der noch ausstehenden Probanden eine typische Covid-Symptomatik aufweisen, ist mit weiteren positiven Fällen zu rechnen", so Hans Prechtl, Sprecher des Landratsamtes.


Ob auch ein weiterer Wohnbereich im Altenheim Schwarzenfeld betroffen ist, bleibe zur Stunde offen. Das Gesundheitsamt hat die Anordnung zur Reihentestung auf das gesamte Heim ausgeweitet. Beschwerdefreie Mitarbeiter, die negativ getestet wurden, dürfen weiterarbeiten, um den Heimbetrieb aufrechtzuerhalten. Im Übrigen sind die Kontaktpersonen unter Quarantäne gestellt. Besuchsverbot, Aufnahmestopp und ein konsequentes Arbeiten in persönlicher Schutzausrüstung mit FFP2 Maske und Brille wurde angeordnet. Alle Bewohner sind auf Ihren Zimmern isoliert. Das Heim wurde angewiesen, die betreuenden Hausärzte zu informieren.

Weitere positive Fälle betreffen das Johanniter Kinderhaus Burglengenfeld, wo eine Gruppe nach Erkrankung eines Kindes gesperrt und unter Quarantäne gestellt werden musste, sowie die Asylbewerberunterkunft in Koppenlohe. Dort erwarten wir keinen größeren Ausbruch, da die Wohnbereiche abgeteilt sind und über eine eigene Küche und einen Sanitärraum verfügen. Aktuell befinden sich drei Gruppen von Kinderkrippen und Kindergärten sowie sechs Schulklassen in Quarantäne. In etlichen Fällen ist die Quarantäne bereits wieder abgelaufen.


Viele Grenzpendler werden getestet
In der vergangenen Woche wurden im Labor Kneißler in Burglengenfeld 441 Corona-Tests von Grenzpendlern analysiert. Diese Testungen sind die Folge der neuen Einreise-Quarantäneverordnung vom 5. November (vgl. unsere Pressemitteilung Nr. 161 vom 29.10.2020). Bei den Grenzpendlern handelt es sich ganz überwiegend um tschechische Staatsbürger.


Das Landratsamt appelliert an alle Bürgerinnen und Bürger, die aktuellen Einschränkungen und Kontaktverbote, die hinlänglich bekannt sein dürften, strikt zu befolgen. Die Inzidenz von 213,7 sei nahe an der vor einigen Wochen im Landkreis Berchtesgadener Land mit 252, die zu einem medial bundesweit beachteten Lockdown führte. "Jedem sollte klar sein, was die Stunde geschlagen hat", so Prechtl.

 Alle verfügten Maßnahmen, auch diejenigen in Schulen und Kindergärten, dienten dem Ziel, Kontakte zu reduzieren, die hohen Zahlen möglichst schnell zu überwinden und damit baldmöglichst wieder die Beschränkungen aufheben und so weitgehend zur Normalität zurückkehren zu können. "Unser Gesundheitsamt und weitere Teile des Landratsamtes arbeiten längst in einer Sieben-Tage-Woche bis spät in den Abend samt nächtlicher Bereitschaft. Das Personal wurde deutlich verstärkt. Wir stellen uns unseren Aufgaben", so Prechtl.
Informationen zum Coronavirus sind auf der Homepage https://corona.landkreis-schwandorf.de zusammengefasst.

Reifen bei Einkaufsmarkt zerstochen
Welt-Entdecker halten jetzt Hühner