Jubiläum 100 Jahre SRK Steinberg

Steinberg am See. Die Soldaten- und Reservistenkameradschaft hätte heuer ihren 100. Geburtstag gefeiert, was aber wegen Corona nicht möglich war. Ob und in welchem Rahmen dieses Jubiläum nachgeholt wird, wird die weitere Entwicklung zeigen.


Auch in Steinberg hatte der 1.Weltkrieg mit 21 Gefallenen und fünf Vermissten einen hohen Blutzoll gefordert. Drei Jahre nach Kriegsende trafen sich wohl in erster Linie die Heimkehrer, um einen Krieger- und Militärverein zu gründen. Allerdings soll es schon vorher den „Kyffhäuser Bund" gegeben haben, eine allgemeine Vereinigung deutscher Kriegervereine. Das offizielle Gründungsdatum ist der 13.11.1921, wobei als Vereinsziele „das kameradschaftliche Zusammenhalten, Treue und Liebe zum Vaterland unter Ausschluss politischen Parteigetriebes" in der Satzung formuliert waren. Schon zwei Jahre später erfolgte am 5.August die Weihe der Fahne, die –restauriert- im Heimatmuseum aufbewahrt wird. 

Obwohl 1933 bei der Machtergreifung Hitlers die Kriegervereine der politischen Gleichschaltung und Auflösung nicht zum Opfer fielen, fehlen in Steinberg zehn Jahre lang jegliche Aufzeichnungen über Vereinsaktivitäten. Die Fahne wurde von Johann Kaindl dennoch vorsorglich auf dem Kirchenboden in Sicherheit gebracht. Auch als der 2.Weltkrieg mit knapp 50 Gefallenen und Vermissten fast eine ganze Generation des unter 1000 Einwohner zählenden Dörfleins auslöschte, trat der Verein nirgends öffentlich auf. 

Dennoch gab es unmittelbar nach Kriegsende erste Anfänge der Ehrungen der Gefallenen. Trauriger Anstoß zur allem war wohl die Heimkehr des völlig unterernährten Xaver Hummel aus der Gefangenschaft, wo er nach vier Tagen in seiner Heimat Steinberg starb. Nach dessen Beerdigung setzte sein Schwager Heiner Held im Friedhof in der Nähe des Leichenhauses ein eisernes Kreuz. Offizielle „Heldengedenkfeiern" waren damals von den Alliierten noch verboten. Dennoch gedachte der Steinberger Benefiziat Franz Dietheuer, selbst verwundeter Kriegsteilnehmer, hier der Gefallenen und Vermissten. Allmählich aber nahmen die Bemühungen zur Wiedergründung eines „Krieger- und Veteranenvereins" Gestalt an.

Am 1.Juli 1955 wurde dann von 29 Gründungsmitgliedern mit Alois Bittlinger als 1.Vorsitzender der Verein zu neuem Leben erweckt. Ein Jahr später fand der erste offizielle feierliche „Heldengedenktag" statt, der im Steinberger Volksmund noch bis in die heutige Zeit so genannt wurde. Als oberstes Ziel nannte man die Errichtung eines Kriegerdenkmals, was mit der feierlichen Einweihung schon am 18.Juli 1956 Wirklichkeit wurde. Das vom Burglengenfelder Bildhauer Franz Bornschlegel geschaffene Denkmal fand zunächst seinen Platz an der alten Kirchenmauer, wurde dann 1971 in die gegenüber liegende Grünanlage der Gemeinde versetzt und fand seinen endgültigen Platz zwischen den beiden Gotteshäusern. 

Der Verein blühte schnell auf, hatte mit Veranstaltungen wie Faschingsbällen und Christbaumversteigerungen hohe gesellschaftliche Anerkennung im Ort. Um vor allem Bundeswehrsoldaten den Beitritt „schmackhaft" zu machen, führte man eine Namensänderung in „Soldaten- und Reservistenkameradschaft" durch. Erstaunlich ist, dass es in den letzten 66 Jahren seit Wiedergründung nur vier Vorsitzende gab: Alois Bittlinger (1955, Richard Strasser (1956-1980), Englbert Handl (1980 -1990) und Bernd Mitschke (1990 bis jetzt). 

Höhepunkte waren das 50-jährige Jubiläum und Weihe der neuen Fahne1971 mit Schirmherr Landrat Hans Schuierer und Festmutter Resi Paukner. Beim 75-Jährigen 1996 mit Schirmherrn Bürgermeister Jakob Scharf und Festmutter Petra Schwarz konnten zahlreiche Mitglieder geehrt werden. Wie die Zukunft der Krieger-, Militär-, Soldaten-, Reservistenvereine aussieht, steht wohl in den Sternen. Mit der Abschaffung der Wehrpflicht hat man vielen dieser Vereine den „Nährboden" entzogen. 

Die Aufgabenstellung aber, Mahner zum Frieden und Kämpfer für eine wehrhafte Demokratie zu sein, ist aktueller denn je.

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