Regensburg. Digitales Forscherinnen-Camp mit Continental Regensburg, Vitesco Technologies und der Ostbayerischen Technischen Hochschule (OTH) Regensburg sorgt für Einblick in die technische Berufswelt. Junge Frauen für MINT begeistern und Berufsorientierung ermöglichen ist auch in Zeiten der Corona-Pandemie unerlässlich.

Eine Gelegenheit dazu bot das digitale Forscherinnen-Camp von Continental Regensburg, Vitesco Technologies und der OTH Regensburg vom 10. und 12. August. Die Teilnehmerinnen programmierten virtuell einen EV3- Roboter und erfuhren was autonomes Fahren bedeutet. Das Camp der Bildungsinitiative Technik – Zukunft in Bayern 4.0 wird gefördert von den bayerischen Metall- und Elektroarbeitgeberverbänden bayme vbm und dem bayerischen Wirtschaftsministerium. 

Die verschiedenen Camps von Technik – Zukunft in Bayern 4.0 im Bildungswerk der Bayerischen Wirtschaft e.V. stehen ganz unter dem Motto "Technische Berufsorientierung hautnah erleben". Schülerinnen zwischen 15 und 18 Jahren aus ganz Bayern konnten beim digitalen Forscherinnen-Camp mit Continental Regensburg, Vitesco Technologies und der OTH Regensburg in die Welt der technischen Berufe eintauchen und mit der Arbeit an Werkstücken praktische Erfahrungen sammeln. So programmierten sie z.B. einen EV3-Roboter und erfuhren was autonomes Fahren bedeutet. Zudem hatten sie die Möglichkeit, einen Einblick in den Berufsalltag einer Ingenieurin zu bekommen. 

Wie wichtig die Camps auch für die teilnehmenden Unternehmen sind, bestätigt der Hauptgeschäftsführer der Arbeitgeberverbände, Bertram Brossardt: „Damit unsere bayerischen Unternehmen innovativ und wettbewerbsfähig bleiben, brauchen sie hochqualifizierte Nachwuchskräfte in den Bereichen Technik und IT. Wir möchten junge Frauen für diese Berufe begeistern und so wertvolles Potenzial ausschöpfen". Das Camp richtete sich gezielt an Schülerinnen, denn noch immer ist der Frauenanteil in der Metall- und Elektro-Industrie gering, nur eine von vier Stellen ist mit einer Frau besetzt.

20 Jahre Vernetzung von Nachwuchskräften und Wirtschaft

Michael Staab, Personalleiter Continental Regensburg, ist sich der Relevanz des Berufsorientierungs-Camps bewusst. „Als Unternehmen legen wir großen Wert auf die Förderung des Nachwuchses, denn nur durch qualifizierte Arbeitskräfte, die nachkommen, kann der Fortbestand eines Unternehmens gewährleistet werden. Besonders den Mädchen möchten wir den Einstieg in unsere Branche erleichtern und ihnen zeigen, wie viele interessante Aufgaben und Inhalte das Berufsfeld für sie bereithält." Armin Gardeia, Leiter der Jungen Hochschule an der OTH Regensburg, ergänzt: „Mithilfe von Projekten dieser Art können wir Brücken bauen. Die Teilnehmerinnen können sich orientieren, welches Studium für sie in Frage kommt, ihrem Interesse nachgehen und sich bezüglich ihres zukünftigen Werdegangs klarer werden." 

Auch Prof. Dr. Wolfgang Baier, Präsident der OTH Regensburg, sagt: „Die Kooperation von Unternehmen, Hochschule und Bildungsinitiative ermöglicht den jungen Frauen in nahezu allen potenziellen Karrierewegen erste Eindrücke zu gewinnen." Förderung der Nachwuchskräfte im MINT-Bereich Fachkräfte für die Zukunft sichern, das ist das Ziel der Bildungsinitiative Technik – Zukunft in Bayern 4.0. „Mit dem Forscherinnen-Camp wollen wir mehr junge Frau ermutigen in den MINT-Bereich einzutauchen. Wir bei Vitesco Technologies freuen uns sehr, vielleicht die ein oder andere Teilnehmerin irgendwann als Ingenieurin bei uns zu haben", so Frank Reil, Projektleiter für das Forscherinnen-Camp seitens Vitesco Technologies und Gruppenleiter in der Elektronikentwicklung. Für eine Karriere von Frauen in den bayerischen Metall- und Elektro-Unternehmen sprechen laut Brossardt „vielfältige Tätigkeiten, sehr gute Verdienstmöglichkeiten sowie sehr gute Rahmenbedingungen für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Im Forscherinnen-Camp erfahren die Mädchen all das aus erster Hand." 

Aber auch die soziale und pädagogische Komponente kommt dabei nicht zu kurz: „Gemeinsam mit der Hochschule und dem Unternehmen haben wir ein digitales Programm erarbeitet und können den Mädchen einen guten Einblick in die Arbeitswelt von Ingenieurinnen ermöglichen", ergänzt Projektleiterin Christine Dees von Technik – Zukunft in Bayern 4.0 im Bildungswerk der Bayerischen Wirtschaft (bbw) e. V. Die Teilnehmerinnen sind durchweg begeistert von den technischen Camps mit praktischen Bestandteilen – auch wenn sie dieses Mal aufgrund der Pandemie online stattfinden mussten. „Mein Highlight war das erste Mal etwas zu programmieren. Dabei habe ich gemerkt, dass der Beruf einer Ingenieurin wirklich spannend und abwechslungsreich ist.", erzählt eine Teilnehmerin nach dem Camp.

Über Technik – Zukunft in Bayern 4.0 21 Jahre Technik – Zukunft in Bayern 4.0:

Seit dem Jahr 2000 verfolgt die Bildungsinitiative das Ziel, Kinder und Jugendliche für Technik zu begeistern. In 16 Projekten – vom Kindergarten und Schulalter bis zum Übergang in Ausbildung oder Studium – soll das Interesse der Teilnehmer*innen für technische, naturwissenschaftliche und digitale Zusammenhänge geweckt werden. Möglich machen das die bayerischen Metall- und Elektro-Arbeitgeber bayme vbm (Hauptförderer) und ‚Wirtschaft im Dialog' im Bildungswerk der Bayerischen Wirtschaft (bbw) e. V. (Träger). Das Bayerische Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie fördert ebenfalls die Initiative. 

Weitere Informationen: www.tezba.de. Über das Bildungswerk der Bayerischen Wirtschaft e. V. Das Bildungswerk der Bayerischen Wirtschaft (bbw) e. V. wurde 1969 von den Bayerischen Arbeitgeberverbänden gegründet und ist gemäß seiner Satzung im gesellschaftspolitischen Auftrag tätig. Die gemeinnützige Organisation ist heute eines der größten Bildungsunternehmen in Deutschland. Unter dem Dach des bbw e. V. sind 17 Bildungs-, Integrations- und Beratungsorganisationen mit rund 10.500 Mitarbeiter*innen tätig – vor allem in Bayern, aber auch bundesweit sowie international in 25 Ländern auf vier Kontinenten.

Das bbw bietet sowohl frühkindliche Betreuung, Aus- und Weiterbildung für öffentliche Auftraggeber*innen und Unternehmen als auch ein Studium an der Hochschule der Bayerischen Wirtschaft. Zum Portfolio gehören zudem Dienstleistungen wie Zeitarbeit und eine Transfergesellschaft.