Schwandorf. Erster Polizeihauptkommissar Armin Kott informiert über die derzeitige Sicherheitslage in Schwandorf mit folgendem Bericht: Der Oberbürgermeister der Stadt Schwandorf, Andreas Feller, wurde über die Entwicklung der Kriminalität in der großen Kreisstadt bereits in Kenntnis gesetzt. Der Zeitraum erstreckt sich über das Jahr 2020 hindurch.


Die anhaltende Pandemielage hatte für das Jahr 2020 gravierende Auswirkungen. Dies betraf und betrifft unterschiedlichste Lebensbereiche, aber auch unsere polizeiliche Arbeit, so Armin Kott. Im Ergebnis für das Jahr 2020 können wir sagen, dass die Pandemie mit ihren einhergehenden Einschränkungen des persönlichen und öffentlichen Lebens weitgehend für rückläufige Tendenzen bei der Kriminalitätsentwicklung gesorgt hat.

Die Gesamtzahl der in der Oberpfalz registrierten Straftaten (ohne Aufenthaltsrecht) ging im Jahr 2020 von 43.055 auf 40.763 zurück (- 5,3 %).

Mit einer Häufigkeitszahl von 3665 Fällen auf 100 000 Einwohner (minus 5,6 % entspricht 216 Fälle) und einer Aufklärungsquote von 70,3 % konnte die positive Entwicklung der letzten Jahre weitergeführt werden.

Erfreuliche Ergebnisse gelten auch für das Gebiet der Großen Kreisstadt Schwandorf. Die Gesamtstraftaten fielen merkbar um 12,5 % von 2001 auf nunmehr 1750 Taten. Die Aufklärungsquote konnte zum Vorjahr nochmals gesteigert werden und stieg auf 83,0 % (2019: 77,4 %).

Mit einer Häufigkeitszahl von 6010 Straftaten (aus statistischen Gründen auf 100 000 Einwohner gerechnet) konnte ein beachtlicher Rückgang bei der Kriminalitätsbelastung erzielt werden (2019: 6941, 2018: 7132).

Erneut deutliche Rückgänge konnten wir im Bereich der Diebstahlskriminalität mit minus 17,2 % registrieren. Die Diebstahlsdelikte belaufen sich dabei auf 381 Fälle (Vorjahr 460). Ladendiebstähle schlagen mit 116 Taten und Fahrraddiebstähle mit 64 Taten zu Buche.

Auch die Wohnungseinbruchdiebstahle, vorletztes Jahr noch mit 13 Fällen gegeben, nahmen deutlich ab. So mussten im Jahr 2020 vier Fälle polizeilich bearbeitet werden.

Ein Bereich, der unsere besondere Aufmerksamkeit erfordert, ist grundsätzlich das Deliktsfeld der Straßenkriminalität. Sie hat ihren Wirkungsbereich auf den öffentlichen Straßen und Plätzen und wird von den Bürgerinnen und Bürgern unmittelbar wahrgenommen. Im Vergleich zum Vorjahr haben wir hier einen erfreulichen Rückgang um 147 Taten (minus 42,9 %) zu verzeichnen (2020: 196, 2019: 343).

Hatten wir im Jahr 2019 im Bereich der Sachbeschädigungen einen auffälligen Anstieg auf 276 Fallzahlen zu verzeichnen, die jedoch in erster Linie auf ein Ermittlungsverfahren im Zusammenhang mit Graphity-Schmierereien im Stadtgebiet zurückzuführen waren, so schlagen sich Sachbeschädigungen in der polizeilichen Kriminalstatistik im Jahr 2020 mit 106 Fällen nieder. Sie liegen damit auf dem niedrigsten Niveau der letzten 8 Jahre.

Unsere weitere, intensive Aufmerksamkeit erfordert die Entwicklung der Rauschgiftkriminalität. Im Jahr 2020 mussten 389 Fälle im Zusammenhang mit dem Erwerb, dem Besitzt und dem Handel von illegalen Drogen festgestellt werden. Dies bedeutet einen erneuten Anstieg gegenüber dem Vorjahr (321 Fälle). Unser Bemühen werden wir auch in diesem Jahr weiter forcieren, um durch eine intensive Kontroll- und Ermittlungstätigkeit das sicherlich gegebene Dunkelfeld der Betäubungsmittelkriminalität (nicht bekannt gewordene Straftaten) weiter aufzuhellen.

In Erinnerung bleiben wird sicherlich das Tötungsdelikt, das am 27.06.2020 im Ortsteil Büchelkühn den Tod von zwei Menschen zur Folge hatte. Ein 58 Jahre alter Mann tötete dabei seine Ex-Freundin und deren neuen Lebenspartner mit einem Messer auf brutale Art und Weise. Nach intensiver Fahndung konnte der Täter festgenommen werden. Das Gerichtsverfahren beim Landgericht Amberg soll in absehbarer Zeit beginnen.

Allein 36 versammlungsrechtliche Veranstaltungen, die sich thematisch gegen die auferlegten Corona-Maßnahmen richteten, mussten polizeilich betreut werden. Die Teilnehmerzahlen bewegten sich dabei jeweils zwischen 40 und 70 Personen. Es kam dabei zu keinen nennenswerten Zwischenfällen.

Ein Blick auf das Verkehrsgeschehen im Stadtgebiet Schwandorf zeigt, dass sich die Gesamtzahl der Verkehrsunfälle, wohl auch aufgrund der Pandemie, positiv verändert hat (2020: 905 Verkehrsunfälle, 2019: 1023 Verkehrsunfälle).

Glücklicherweise mussten wir keinen Verkehrsunfall mit tödlichem Ausgang bearbeiten. Klassische Unfallschwerpunkte im Stadtgebiet sind nicht auffällig geworden.

Alkohol und Drogen spielen auch bei uns im Straßenverkehr eine Rolle. 9 Alkoholunfälle und 2i Drogenunfälle lautet hier die Bilanz.

Besonders in diesem Bereich möchten wir den Kontrolldruck hoch halten. Im zurückliegenden Jahr führten Kontrollen zur Feststellung von 54 folgenlosen Trunkenheitsfahrten aufgrund Alkohol (Straftaten sowie Ordnungswidrigkeiten) und 64 Fahrten unter Betäubungsmitteleinfluss.

Aus polizeilicher Sicht kann ich feststellen, dass sich die Schwandorfer Bürgerinnen und Bürger in ihrer Stadt sicher fühlen können, so Armin Kott.