"Kuchenbacken" mit Beton: OB Feller bei RAIL.ONE

Schwandorf. Ministerpräsident Dr. Markus Söder strebt mit BAVARIA ONE ins All, Schwandorfs Oberbürgermeister Andreas Feller bleibt mit RAIL.ONE mehr auf dem Boden bzw. auf der Schiene. Gemeinsam mit den MitarbeiterInnen der Stabsstelle Wirtschaftsförderung im Rathaus besuchte er kürzlich das Schwellenwerk mit dem klangvollen Namen RAIL.ONE Schwandorf GmbH. Um trotz der aktuellen Umstände durch die Corona-Pandemie den Kontakt zu den ansässigen Firmen zu halten, fand die Firmenbesichtigung als Corona-konformer Austausch an der frischen Luft statt. Dazu OB Feller: „Wir möchten trotz Corona am intensiven Dialog mit der Wirtschaft festhalten, und werden dieses Format so lange es eben nötig ist fortführen."

123 km Weichenschwellen wurden 2020 im Auftrag der Deutschen Bahn im Schwandorfer Werk gefertigt. 2021 soll die Produktion auf 195 km gesteigert werden. Dafür wechselte der Betrieb zum 1. März 2021 in ein Zwei-Schicht-System und stockte die Beschäftigtenzahl auf 45 Mitarbeiter auf, um die Anfragen bedienen zu können. Ziel der produzierten Schwellen der RAIL.ONE Schwandorf GmbH ist vor allem das Schienennetz im süddeutschen Raum.

Hochtechnisiert durchlaufen die Betonschwellen die Fertigungsschritte in einem Karussell-Verfahren. Ein Alleinstellungsmerkmal ist dabei die hohe Flexibilität in Schwandorf. Während der Produktion können so auch kurzfristig „auf Zuruf" Schwellen produziert werden, was beispielsweise bei der Reparatur eines Entgleisungsschadens unabdingbar ist.

Die Arbeiten erfolgen mit modernster Technik und auf Millimeter-Basis, weshalb der Standort Schwandorf ein Paradebeispiel einer Industrie 4.0 darstellt. Oberbürgermeister Feller zeigte sich beeindruckt von der Komplexität der Schwellenherstellung. Seit der Werkseröffnung 2019 wurden bisher Schwellen in 4000 verschiedenen Typen hergestellt. Je nachdem, in welchem Umfeld die Bahnweiche verbaut wird, werden die Schwellen individuell produziert. Werksleiter Markus Roßmann erläuterte scherzhaft, dass das Verfahren mit Kuchenbacken zu vergleichen sei. Aus Sand, Kies und Zement wird eine Masse hergestellt, die in eine geölte Form gegossen wird. Jede Form kann ausgelesen werden, sodass zu jedem Zeitpunkt die individuelle Nachverfolgung gewährleistet ist. Da nicht alle Schwellen einer Weiche gleichzeitig gefertigt werden, sondern zahlreiche Weichen im „Chaosverfahren" parallel entstehen, sei dieses ausgeklügelte Ordnersystem Voraussetzung für eine reibungslosen Produktionsablauf.

Besonderes Augenmerk wird am Schwandorfer Standort auch auf das Schonen von Ressourcen gelegt. Aus diesem Grund wurde u.a. eine Wasseraufbereitungsanlage installiert, die täglich das für die Reinigung der Anlage anfallende Wasser filtert, und erneut für die Reinigung zur Verfügung stellt. So werden Wassereinsparungen von 130.000 Litern pro Jahr ermöglicht. Da alte, aussortierte Betonschwellen nicht wiederverwendet werden können, sondern als Füllmaterial für den Straßenbau oder Schotter dienen, geht die Arbeit dem Schwandorfer Schwellenwerk auch künftig nicht aus.

„Die RAIL.ONE Schwandorf GmbH ist eine Bereicherung für unseren Standort! Es ist beeindruckend, wie innovativ und nachhaltig hier gearbeitet wird," so Oberbürgermeister Feller.

Wer braucht Hilfe für kleinere Arbeiten? Taschenge...
Schwarzarbeit: Bewährungsstrafe für Geschäftsfrau