Bereits der beinahe überfüllte Parkplatz auf dem Volksfestplatz ließ den sehr guten Besuch des kulinarischen Abends erahnen. Extra mehr Biertischgarnituren hatten die Organisatoren im Vorfeld aufgestellt, aufgrund von Erfahrungswerten, handelte es sich doch am Samstagabend um die zwölfte Auflage dieses Ereignisses, zu dem die Werbegemeinschaft der Nittenauer Kaufleute einluden.

Nach einem kurzen Blick gen Himmel hatten einige der Festbesucher in weiser Voraussicht einen Regenschirm als zusätzlichen Begleiter auserkoren. Und der kam tatsächlich für kurze „Tröpfelepisoden“ zum Einsatz. Doch blieb es überwiegend freundlich an diesem Abend. Zehn Gastwirte bemühten sich um das Wohl der Gäste, die neben viel guter Laune auch einen gehörigen Appetit mitgebracht. Frisch zubereitet vor ihren Augen erfüllte ein Gemisch von verschiedenen lukullischen Gerichten den Marktplatz. Selbst wer alleine kam, brauchte seine Mahlzeit nicht einsam einnehmen, sondern konnte sie in geselliger Runde genießen. Manche, die sich verabredet hatten, verhielten sich besonders schlau: Um die breite Palette an Herzhaftem und Süßem probieren zu können, holte sich jeder aus der Gruppe etwas anderes an den Ständen: Spanferkel, Döner, Langos, Fisch, Bierburger und Pizza beispielsweise, das am Tisch dann aufgeteilt wurde. Die klassische Bratwurstsemmel fehlte auch diesmal nicht. Dazu schmeckte das Zwicklbier. Und auch der Besuch im Weinzelt lohnte. Zu fortgeschrittener Stunde lockte die Cocktailbar, nicht nur mit ihren bunten Drinks sondern auch mit ihrem hohen Unterhaltungswert. Und den Abschluss krönten süß gefüllte Crêpes, Eis und Kaffeespezialitäten.

Doch der Erfolg eines solchen Festes wird gehörig auch vom musikalischen Part bestimmt. Und auch hier hatten die Organisatoren mit dem Trio Ben Stone & Co einen Glücksgriff gelandet, mit einem breiten Repertoire von ruhigen Songs bis hin zu den Rockklassikern. Besonders aufhorchen ließen dabei ihre eigenen Lieder. Den Showteil bestimmten die „Nittenauer City Girls“. Einige von ihnen kamen dem Publikum durchaus bekannt vor, denn während der Faschingssaison zogen sie früher als Gardemädchen der Allotria alle Blicke auf sich. Und auch hier war es nicht anders. Rasch hatten sich begeisterte Zuschauer vor die Bühne gruppiert. Ihr Ruf nach Zugaben blieb nicht ungehört.

Aus dem nordrheinwestfälischem Greven war Familie Thelen angereist: die Eltern Michael und Simone mit ihren Kindern Jiska-Maria (11), Jeremias (9), Jael-Magdalena (5) und Jolina-Clara (1). Seit Jahren verbringt sie ihre Ferien auf dem Campingplatz in Nittenau. Und auch dieses Jahr besuchten sie den kulinarischen Abend. Diesmal hatte es geklappt: Sie wurden vom Touristikbüro als nationale Gäste mit der weitesten Anreise registriert. Seit 1997 kommen sie in die Stadt am Regen, Simone Thelen sogar seit 1982. Lediglich ein bis zwei Unterbrechungen habe es gegeben, erzählt Michael Thelen. Dabei legen sie jedes Mal eine Strecke von rund 585 Kilometer zurück. Bürgermeister Karl Bley sprach bei der Ehrung dann auch von „Wiederholungstätern“ im positiven Sinn und dankte auch im Namen des Touristikvereins und der Werbegemeinschaft für die Treue zum Urlaubsort Nittenau. Ganz besonders freue er sich, dass die Kinder der Thelens über einen Büchereiausweis verfügen und beim Ferienprogramm angemeldet sind. Als Zeichen der Anerkennung überreichte er Präsente. Längst haben die Kinder Freundschaften mit ihresgleichen geschlossen, auch das Freibad sei bei ihnen sehr beliebt, so Michael Thelen. Ausflüge führten in die nähere und weitere Umgebung. Dabei darf jedes Kind sich äußern, wo es gerne hinmöchte: nach Regensburg, nach Furth im Wald oder zur Rodelbahn in den Bayerischen Wald.