Kunst-Kosmos aus Papier

 

Schwandorf. Papier in seiner gesamten Bandbreite – das zeigt die neue Ausstellung „regarding: papers“, die am 15. April offiziell im Oberpfälzer Künstlerhaus eröffnet wird.

Die Ausstellung kann zwischen dem 15. April und dem 27. Mai besichtigt werden. Auf die Besucher warten dort beeindruckende Kunstwerke, die jeweils eine Gemeinsamkeit haben: Sie alle zeigen die beachtliche Vielzahl von Gestaltungsmöglichkeiten, die das Arbeitsmaterial Papier in der Kunst hat. Ausgestellt werden verschiedenen Werke der vier Künstler Nicola Müller, Renate Höning, Reinhard Wöllmer und Pavel Trnka. Unter ihnen befinden sich mit Höning und Müller gleich zwei Talente, die für das Künstlerhaus gewissermaßen „alte Bekannte“ sind: Über eine Stipendium der Einrichtung konnten sie 2016 bzw. 2017 beide einen Arbeitsaufenthalt in Kalifornien wahrnehmen, wo sie für sechs Wochen ihre Fähigkeiten in neuer Umgebung entfalten konnten.

Für die Leiterin Andrea Lamest ist das eine Freude in doppelter Hinsicht. Denn die Ausstellung biete nicht nur die Möglichkeit, „am Weg von Künstlerinnen und Künstlern teilzunehmen“, die bereits von der Unterstützung des Künstlerhauses profitiert haben. Auch die Tatsache, dass das Papier im Mittelpunkt steht, ist für sie ein Heimspiel. Im Grunde ziehe sich die Arbeit mit diesem Material durch ihre bisherige Tätigkeit als Kuratorin, erklärte Lamest. Außerdem würde sich das hervorragend mit dem künstlerischen Profil der Einrichtung decken.

Insgesamt erstreckt sich die neue Ausstellung auf zwei Stockwerke, ohne dass man auf eine räumliche Trennung zurückgegriffen hat. Statt auf abgegrenzte Bereiche für die einzelnen Künstler, sagt die Leiterin, setzte man bewusst auf fließende Übergange. Die ausgestellten Werke sollen sich dadurch „gegenseitig bestärken und miteinander interagieren.“ Was die Besucher dabei bestaunen können, ist tatsächlich beeindruckend: An jedem einzelnen Kunstwerk lässt sich die Hingabe und Leidenschaft, aber auch der immense Aufwand ablesen, der hinter der Entstehung steckt. Darüber hinaus beeindruckt die „reduzierte Arbeitsweise“, die trotzdem – oder gerade deshalb – eine große Wirkung entfaltet.

So etwa bei Renate Höning, die heute als Künstlerin in Regensburg arbeitet. Ihre spektakulären Kunstwerke entstehen, indem sie historische Fotografien zu Collagen-, Schnitt und Farbenbildern bearbeitet. Dazu werden unter anderem in filigraner Arbeit winzige Klebestreifen auf dem Foto geschichtet, bis auf diese Weise eine ganz eigene, sehenswerte Bildsprache entsteht. Die konzentrierte Arbeit an einem dieser Bilder, das nicht größer als eine Postkarte ist, nehme laut Hönings eigener Schätzung ungefähr sechs bis achten Stunden in Anspruch. Es ist längst nicht die einzige Faszination, die die Vernissage bereithält. Auch die vielen anderen Werke stehen dem, obwohl die Unterschiede größer kaum sein könnten, in nichts nach.

Eröffnet wird die Ausstellung am Samstag, 15. April, um 11 Uhr. Neben den vier Künstlern wird auch Oberbürgermeister Andreas Feller an der Veranstaltung teilnehmen, um sich bei dieser Gelegenheit selbst einen Eindruck von den Kunstwerken zu verschaffen. Zudem können zwischen 12 und 17 Uhr die Ateliers besichtigt werden, die sich auf dem Areal befinden. 

regarding: papers kann im Oberpfälzer Künstlerhaus, jeweils Mittwoch und Donnerstag zwischen 12 und 18 Uhr sowie am Sonntag zwischen 11 und 17 Uhr besichtigt werden. Adresse: Fronberger Straße 31

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