Kurz nach „Allerheiligen“, wenn die Gläubigen ihre Familiengräber schön geschmückt und für den Winter hergerichtet haben, ist es wieder Zeit, sich mit der Geschichte und Kultur der Friedhöfe zu beschäftigen. Dazu laden die Stadtführerinnen Dr. Margit Berwing-Wittl und Theresia Kral sowie Ortheimatpfleger Günther Plößl für Sonntag, den 5. November 2017, um 15 Uhr auf den Burglengenfelder Friedhof ein.

Es geht um die Kunst der Grabdenkmäler aus Kunst- und Naturstein, speziell von den Burglengenfelder Bildhauern Karl und Franz Bornschlegel, aber auch um die Farben, Pflanzen und Bräuche, die sich über die Jahrhunderte rund um Bestattungen in den Städten und Dörfern entwickelt haben. Außerdem wird es um Lengfelder Persönlichkeiten und Familien gehen, die auf dem Gelände der alten Pfarrkirche St. Georg ihre letzte Ruhestätte gefunden haben. Manche wollten ihren Reichtum nicht nur im Leben, sondern auch nach dem Tod mit prächtigen Grabstätten demonstrieren, andere Denkmäler– wie die für die Opfer der Weltkriege und des Nationalsozialismus – mahnen an die Sinnlosigkeit von Krieg und Gewalt.

Die „Sepulchralkultur“, wie der Fachbegriff heißt, reicht in Burglengenfeld bei der Urpfarrei St. Georg auf der Wieden bis in das frühe 9. Jahrhundert zurück – die ältesten Epitaphe in der Nebenkapelle St. Anna stammen aus dem 14. und 15. Jahrhundert. Aber auch in der jüngeren Vergangenheit sind interessante Grabstätten geschaffen worden. Das dabei verwendete Material, die Bepflanzung, die Aufschriften und die manchmal tragischen Geschichten, die sich dahinter verbergen – all das kann man auf der eineinhalbstündigen Führung erfahren.

Es heißt oft „Der Tod gehört zum Leben“, und das zeigt sich besonders deutlich Anfang November, wenn die Familien an Allerheiligen und Allerseelen der Verstorbenen gedenken. Dr. Margit Berwing-Wittl, Theresia Kral aus Maxhütte-Haidhof und Ortsheimatpfleger Günther Plößl wissen viele interessante Details zu den Gräbern und geben ihr Wissen gern an interessierte Teilnehmer weiter.

Die Friedhofsführung findet am Sonntag, 5. November 2017 um 15 Uhr statt, der Treffpunkt ist vor dem Haupteingang des Friedhofs. Die Führung kostet pro Person drei Euro. Anmeldung ist nicht erforderlich, alle Interessenten sind herzlich eingeladen.