Wackersdorf. „Sie haben Schulgeschichte mitgeschrieben und mitgestaltet“, versicherte Renate Vettori den Lehrkräften, die in diesem Jahr ein Dienstjubiläum feiern. Die Schulamtsdirektorin sieht im Lehrer eine „Allzweckwaffe an der Eltern-, Schüler- und Behördenfront“ mit dem Auftrag,  täglich flexibel  auf neue Herausforderungen zu reagieren. 

 

„Die Schule spiegelt die gesellschaftlichen Veränderungen wider“, sagte die Schulamtsdirektorin bei der Ehrung der Jubilare am Mittwoch im Mehrgenerationenhaus in Wackersdorf. Neun von ihnen sind seit 40 Jahren im Schuldienst. „Sie haben die Strukturveränderungen der Vergangenheit mitgemacht“, bestätigte ihnen Renate Vettori, von der Trennung der Grund- und Hauptschulen zum Übergang in die Mittelschule, von der Wissens- zur Kompetenzvermittlung und von der Flexi-Klasse bis zum zweisprachigen Unterricht an der Grundschule. Nun stehe der Lehrer vor einer neuen Herausforderung: der Digitalisierung. 

Auch Schulamtsleiter Georg Kick würdigte die Leistung der Kollegen, überreichte ihnen eine Urkunde und stellte ihnen zwei Tage „Sonderurlaub“ und ein „Jubiläumsgeld“ in Aussicht. Stellvertretender Landrat und pensionierter Gymnasiallehrer Jakob Scharf versicherte den Jubilaren: „Sie empfinden Ihren Beruf nicht als Job, sondern als Berufung“. Der Lehrer stehe täglich unter Beobachtung der Eltern, der Politik, der Presse und der Schulaufsicht. Der Lehrerberuf sei ein schöner, aber kein bequemer, berichtete Jakob Scharf aus eigener Erfahrung. Personalratsvorsitzende Maria Karg-Pirzer hob die Bedeutung des Pädagogen mit den Worten hervor: „In den Händen des Lehrers liegt es, ob die Kinder Freude am Lernen haben“. 

Der Rektor der Mittelschule Burglengenfeld, Heinz Weilhammer, will nach 40 Jahren Schuldienst ein Buch schreiben und sich an die Anfänge erinnern, als der Hausmeister noch mit einer Glocke durch das Dorf ging und die Leute zum Elternabend in die Schule einlud. Wenn er dienstlich telefonieren wollte, musste er ins benachbarte Wirtshaus gehen. Nicht ganz so weit musste Claudia Buchmann, Rektorin an der Grundschule Schwarzhofen, zurückblicken, die ihre Laufbahn vor 25 Jahren begann. Ihr Bekenntnis: „Ich habe den richtigen Beruf gewählt“. Das versicherte auch die Konrektorin der Grundschule Maxhütte-Haidhof, Agnes Haberl, die nach vier Jahrzehnten feststellt: „Ich habe meine Arbeit gerne gemacht, gehe jetzt aber auch gerne in den Ruhestand“. Beratungslehrerin und Psychologin Susanne Högerl-Woog (Grundschule Oberviechtach) stellt „bei den Kollegen eine zunehmende Anspannung und eine Häufung der Problemlagen“ fest.   

Schüler der musikalischen Grundschule Wackersdorf unter der Leitung von Lehrerin Sabine Voggenreiter begleiteten die Feierstunde musikalisch. Für 40 Jahre Schuldienst wurden ausgezeichnet: Gerlinde Beer (Grundschule Altendorf), Martin Fuchs (Grundschule Neunburg v.W.), Erika Gradl (Gerhardingerschule Schwandorf), Agnes Haberl (Grundschule Maxhütte-Haidhof), Dagmar Kagermeier (Grundschule Schwarzenfeld), Maria Pfistermeister (Grundschule Schönsee), Katharina Popp (Grundschule Maxhütte-Haidhof), Helmut Schuster (Schwarzenfeld) und Heinz Weilhammer (Burglengenfeld).

Urkunde und Geldprämie für 25-jährige Dienstzeit erhielten Claudia Buchmann (Grundschule Schwarzhofen), Susanna Hoch (Kreuzbergschule Schwandorf), Susanne Högerl-Woog (Grundschule Oberviechtach), Brigitta Knauer (Grundschule Maxhütte-Haidhof), Michael Maget (Mittelschule Burglengenfeld), Christa Rauch (Kreuzbergschule Schwandorf), Josefa Ruhland (Mittelschule Schwarzenfeld) und Camilla Schneider (Grundschule Nittenau).