Lebenswerk von Filmemacher Albert Schettl (92) ausgezeichnet

Laaber. Der fast 92-jährige Amateurfilmer Albert Schettl aus Neutraubling erhielt am 22.Juli auf der Burgruine in Laaber den Kulturpreis des Landkreis für sein Lebenswerk. Landrätin Tanja Schweiger überreichte bei Kaiserwetter vor zahlreichen geladenen Gästen vor der herrlichen Kulisse des Burginnenhofes die begehrte Auszeichnung. Die Laudatio für den Preisträger hielt die 85-jährige Erika Eichenseer, Witwe des früheren Bezirksheimatpfleger Dr. Adolf Eichenseer. Über 100 Filme hat Albert Schettl bisher gedreht. Mit einer Super 8 Stummfilmkamera der Marke Bauer begann seine große Leidenschaft 1965.


Sein erstes großes Werk war ein Film über die Zoigl- Bierherstellung in Falkenberg. Dieser Film wurde bei den deutschen Filmfestspielen in Friedrichshafen unter den besten 35 Filmen Deutschlands prämiert. Seitdem ging es Schlag auf Schlag erfolgreich weiter. Schettl widmete sich vor allem dem aussterbenden Handwerk. Er begleitete mit seiner Kamera bis in Dental die noch tätigen Handwerker bei ihrer Arbeit. Filme, wie einer der letzten vom alten Wagnermeister Franz Stubenrauch aus Neukirchen- Balbini über die Herstellung eines Wagenrades oder die Knopfherstellung in Bärnau, die Fischzucht in Tirschenreuth, Geigenbau in Regensburg , Römerspuren,ein Film aus dem kleinsten Weinbaugebiet Deutschland über den Hobbywinzer Rudi Engl aus Tegernheim, oder Filme über Imker, Kunstschmied, Orgelbauer und andern noch selten gewordene Berufe hielt Albert Schettl für die Nachwelt fest. In so manchem Museum werden sie heute auch gezeigt. Ebenso drehte er Filme über Orte, zum Beispiel Mauth im Bayerischen Wald oder Neutraubling.



Viel Zeit und Geld für seine Ausrüstung hat der gelernte Flugzeugbauer für sein Hobby investiert, seine Frau Rosmarie hat in stets dabei unterstützt. Er selbst, der in seinen jungen Jahren den Krieg mitmachen musste und als Gefangener bis nach Sachalin ins russische Straflager gebracht wurde und dort 5 Jahre unter menschenunwürdigen Verhältnissen verbringen musste, kehrte erst 1950 als Spätheimkehrer von dort zurück. Selbst die deutsche Sprache war damals für den Nemetzki nicht mehr einfach. Er hat Schritt für Schritt es wieder geschafft, auch jetzt nach vor kurzem erlittener schwerer Krankheit geht's langsam wieder aufwärts. Die jetzt ihm zu Teil gewordene Ehre hilft ihm mit Sicherheit, noch weiter Filme zu drehen. Ideen hat er schon dafür, aber die Genesung ist vorrangig.

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