„De Überbliema oder ois bleibt besser“

Freude und Anspannung herrschten im Foyer des Kino-Centers Nittenau, nach der Premiere am Vortag am Original-Schauplatz Cham wurde der Film „De Überbliema oder ois bleibt besser“ hier gezeigt. Viele der Darsteller waren geraume Zeit vor Beginn anwesend, „Stars zum Anfassen“ also. Fragen hatten die Kinobesucher, die sie direkt an die Mitwirkenden stellen konnten.

„70 Minuten“, antwortete Produzent Siegfried Bruckbauer, befragt nach der Spieldauer des Films. Drehbuchautorin Gabriele Kiesl verriet, dass er Geburtstag habe. Der Ansturm an Glückwünschen setzte ein. Den besonderen Reiz des Films boten der Drehort, die oberpfälzische Umgangssprache und das Sächsische, mit dem sich das Publikum konfrontiert sieht.

Wie es wohl in dem Streifen zugeht, der im Herzen von Cham gedreht wurde und die Darsteller so reden „wie ihnen der Schnabel gewachsen ist?“ Als wortkarg gilt der Oberpfälzer gemeinhin. Der Film zeigte auf, dass es auch keiner langatmigen Erklärungen braucht, um verstanden zu werden. Es ist der erste Film, den Siegfried Bruckbauer produziert hat. Er hatte auch die Idee dazu, bei einem Weihnachtsessen in einer Freundschaftsrunde. Und es ist das erste Drehbuch, das Gabriele Kiesl geschrieben hat, kurz vor März war es fertig. Bücher hat sie schon einige verfasst. Es sei eine völlig neue Erfahrung, so Kiesl. Beim Drehbuch könne man sofort auf den Punkt kommen. Neu für sie sei auch, dass man auf bayerisch erzählen kann. Das Team hinter den Kulissen und die Filmcrew freuten sich, dass sie überall mit offenen Armen empfangen und unterstützt worden sind, sei es direkt vor Ort an den Drehplätzen oder finanziell.

An zwei Sonntagen haben die Castings stattgefunden. Über 120 Personen hatten sich beworben, inklusive der Statisten komme man auf 40 Darsteller. Die Regie führte Erik Grun. Kiesl sagte, dass der Film schätzungsweise die mittlere Altersgruppe anspreche. Für die Stadt Cham und die Oberpfalz habe er durchaus Bedeutung, schließlich sei Cham dadurch in „Tourismus Bayern“ aufgenommen worden. In München sei die Kinovorstellung bereits ausverkauft. Gezeigt wird der Streifen auch in Straubing, in Regensburg, Oberviechtach, Viechtach und Landsberg am Lech.

„Überbliem“ sei auch sie gewesen, erzählt Gabriele Kiesl, bis sie dann ihren Mann getroffen hatte. Sie konnte sich so gut einfühlen in die Thematik, das habe das Verfassen des Drehbuchs vereinfacht. Wie soll man hier nur jemanden finden? Klara (Lis Augenthaler) und Noah (Alessandro Scheuerer) stellen sich diese Frage. In der Großstadt gebe es sogenannte Speed-Datings. Kurzerhand planen und organisieren sie selbst so ein Treffen.

In der Tat sind auch einige Frauen und Männer auf der Suche nach dem passenden Partner. Die unterschiedlichen Charaktere sorgen für den Reiz bei der Sache. Nicht nur der Sprung in den Swimmingpool von Klara und Noah wirkte herrlich erfrischend, die Dialoge in ihrer klaren Direktheit prägten nicht nur das Speed-Dating. Was kommt heraus, wenn sich ein Metzgermeister und ein Mädchen auf dem Veggie-Trip unterhalten? Oder die dreifache Mutter mit einem Bauernhof, die auf einen Typen trifft, der „Lack und Leder“ steht. Oder der ältere Teilnehmer, der meint, dass das „Leben noch vor uns liegt“, das junge Gegenüber trocken bemerkt: „vor mir schon“. Noch weitere spannende Begegnungen sorgten für großes Vergnügen im Kinosaal. Verwicklungen „Ich suche und was bietest Du?“

Ein Paar hatte sich bereits gefunden – das Publikum merkte es eher als die beiden selbst. Und als sie es wussten, mussten sie es „nur“ mehr dem anderen irgendwie sagen. Wie es letzten Endes ausgeht, das sollen die Kinobesucher selber herausfinden.

 

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