Landkreis Regensburg schlägt nächstes Kapitel seiner Energie- und Klimaschutzpolitik auf

Regensburg. Energie und Klimaschutz nehmen in der Landkreispolitik schon seit vielen Jahren einen hohen Stellenwert ein. Jetzt wird das erfolgreiche Energie- und Klimaschutzmanagement um ein weiteres Kapitel erweitert.

Der Landkreis startet gemeinsam mit Unterstützung des Instituts für Energietechnik IfE GmbH an der Ostbayerischen Technischen Hochschule Amberg-Weiden einen Prozess, an dessen Ende ein neuer Energienutzungsplan (ENP) für den Landkreis und seine 41 Gemeinden steht. Am 29. Juni fand im großen Sitzungssaal des Landratsamtes das Auftakttreffen statt. Landrätin Tanja Schweiger konnte dort neben Prof. Dr.-Ing. Markus Brautsch und Projektleiter Christoph Vögerl, M.Eng., vom IfE auch eine Reihe von Mitarbeitenden aus den verschiedenen Fachbereichen des Landratsamtes begrüßen, die an diesem Prozess mitwirken werden, allen voran der Klimaschutzmanager des Landkreises, Dr. André Suck.

Der neue Energienutzungsplan, der bis August 2022 vorliegen soll und der den bisherigen Energienutzungsplan aus den Jahren 2013/2014 ablöst, ist nach den Worten von Landrätin Tanja Schweiger ein weiterer Schritt auf dem Weg zur Klimaneutralität des Landkreises Regensburg. Professor Markus Brautsch und Projektleiter Christoph Vögerl erläuterten die Inhalte des Konzepts. 

Den Ausgangspunkt bilde eine Analyse des Ist-Zustands (Energieinfrastruktur, Wärme- u. Strombilanz, CO2-Bilanz) in den Verbrauchssektoren „Private Haushalte", „Kommunale Liegenschaften" und „Wirtschaft". Der neue Energienutzungsplan werde eine Potenzialanalyse sowohl zur Energieeinsparung (Wärme & Strom) als auch zur Energieerzeugung (PV / Solarthermie, Windkraft, Wasserkraft, oberflächennahe Geothermie, Biomasse, Biogas) erhalten. Er werde auch eine kommunale Maßnahmenempfehlung einschließlich der Entwicklung eines Leitprojektes je Kreiskommune mit der Möglichkeit zur anschließenden staatlich geförderten Umsetzungsbegleitung (etwa regenerative Nahwärmelösungen, Projekte zur Stromeigenversorgung mit erneuerbaren Energien) beinhalten. Denn darin bestehe eine wesentliche Weiterentwicklung im Vergleich zum ersten Plan: Die Landkreisgemeinden würden in den Prozess der ENP-Erstellung eng eingebunden, etwa mit Regionalworkshops oder Vor-Ort-Gesprächen. Eine Steuerungsrunde, der unter anderem die regionalen Energieversorger, die Energieagentur Regensburg sowie die zuständigen Fachbereiche der Landkreisverwaltung angehören, werde die Erstellung des ENP fachlich begleiten.

Weitere Zielsetzungen des neuen ENP werden die Erstellung gebäudescharfer Wärmekataster sein, die anschließend vertiefende Analysen zum Beispiel für Nah- oder Fernwärmenetze ermöglichen. Weiter wird eine erste technische und wirtschaftliche Betrachtung von einzelnen Projekten aus dem Maßnahmenkatalog für ausgewählte Leitprojekte (zum Bespiel Energieversorgung im Neubaugebiet) stattfinden. Die Arbeiten am ENP beginnen mit der Datenerhebung bei Energieversorgern, Kaminkehrern, sowie bei den Fachstellen im Landratsamt.

Die Erstellung des Energienutzungsplans wird gefördert durch das Bayerische Staatsministerium für Wirtschaft, Energie und Landesentwicklung.


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