MINT-Girls Regensburg geben Live-Konzert für ISS-Astronauten

Mit „Musik und Kommunikation“ ging das vierte Projekt der MINT-Girls Regensburg zu Ende / Kooperation von OTH Regensburg und Universität Regensburg durch Hochschule für Katholische Kirchenmusik und Musikpädagogik erweitert.

 

Ein Live-Konzert für die derzeitige Besatzung der internationalen Weltraumstation ISS: Kurz bevor die Astronauten in den Funkschatten der Erde eintauchten, hörten sie die von sechs Regensburger MINT-Girls gespielte „Kepler-Musik“ – live über eine Schaltung vom Deutschen Luft- und Raumfahrtzentrum (DLR) in Oberpfaffenhofen. Diesen und weitere Höhepunkte ihrer diesjährigen Mission „Musik und Kommunikation“ stellten die 16 Teilnehmerinnen des Projekts MINT-Girls Regensburg Anfang November bei einer Abschlussveranstaltung vor. Die bereits erprobte Projektkooperation  von Dipl. Päd. (Univ.) Armin Gardeia von der OTH Regensburg und Prof. Dr. Stephan Giglberger von der Universität Regensburg wurde diesmal durch die Hochschule für Katholische Kirchenmusik und Musikpädagogik (HfKM) erweitert. So konnten die Teilnehmerinnen erstmals selbst für die musikalische Umrahmung des Abschlussabends sorgen.

Die MINT-Girls Regensburg bei ihrem Live-Konzert für die derzeitige Besatzung der internationalen Weltraumstation ISS im Deutschen Luft- und Raumfahrtzentrum (DLR) in Oberpfaffenhofen. © DLR

Der Abend begann denn auch mit „Wickie und die starken Mädchen“ nach einer Bearbeitung des Regensburger Musikers Stefan Shen. Regensburgs Bürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer lobte als Schirmherrin das Engagement der 16 Teilnehmerinnen, die die Veranstaltung selbst moderierten. Die Mädchen präsentierten ihre Erkenntnisse über die Physik der Musik und zeigten, wie nicht nur Klänge, sondern auch die Anschlagsdynamik von Instrumenten mit einem Synthesizer nachgebildet werden können.

Einer der Höhepunkte des Abends war sicherlich das Konzert des Kepler-Sextetts: Der in Regensburg verstorbene Astronom Johannes Kepler beschrieb in seinen fünf Büchern über die Harmonik der Welt, den „harmonices mundi“, unter anderem die Bewegung der Planeten um die Sonne und stellte hierzu drei Gesetze auf. In Bezug auf das dritte dieser sogenannten Keplerschen Gesetze postulierte er, dass die Zahlenverhältnisse der Umlaufzeiten der Planeten um die Sonne genau den Zahlenverhältnissen musikalischer Intervalle entsprächen und es daher möglich sei, die Bewegung der Planeten auch in musikalischer Form darzustellen.

Paolo Nespoli, italienischer ESA-Astronaut auf der ISS, bedankte sich aus dem Weltraum bei den MINT-Girls Regensburg für das Konzert und bat in einer Mail um weitere Informationen über das Stück und die Musikerinnen. © DLR

Gemeinsam mit dem Dozenten Dr. Michael Braun von der Fakultät für Musikwissenschaften der Universität Regensburg setzten die MINT-Girls Regensburg diesen Gedanken um: Sie vertonten ihre „Kepler-Musik“ und studierten sie ein, um sie im Rahmen ihrer Exkursion zum DLR Oberpfaffenhofen den dortigen Wissenschaftlern vorzuspielen. Nicht damit gerechnet hatten Lilli (Cello), Jelena (Trompete), Ann-Kristin (Klarinette), Emma-Maria (Geige) und Hannah (Querflöte), dass sie per Live-Schaltung die letzten Minuten der Videokonferenz vor dem Eintauchen der ISS in den Funkschatten der Erde bekommen sollten, um der Besatzung ihr Kepler-Konzert live vorzuspielen. Paolo Nespoli, italienischer ESA-Astronaut auf der ISS, bedankte sich bei ihnen für das Konzert und bat in einer Mail um weitere Informationen über das Stück und die Musikerinnen.

Ein Eintrag ins VIP-Gästebuch des DLR Oberpfaffenhofen, das nur besonderen Besuchern vorbehalten ist, machte die Exkursion perfekt: Nun stehen die Namen der Teilnehmerinnen nur drei Seiten hinter dem Eintrag von Alexander Gerst, dem deutschen ESA-Astronauten, der Ende April 2018 zu seiner zweiten Mission zur ISS reisen wird.

Mit einer musikalischen Improvisation zum Thema „Musik ist Kommunikation“,  zu der die MINT-Girls auch das Publikum aufforderten, endete die Abschlussveranstaltung in diesem Jahr. Prof. Steven Heelein von der HfKM bereitete zusammen mit den Teilnehmerinnen diese Abschlussimprovisation vor.

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