Kolping erwanderte den Eixlberg

Das Ziel war klar: Den Eixlberg bei Pfreimd steuerte die Kolpingsfamilie Bodenwöhr bei seinem traditionellen Ausflug an. Das Grüppchen versammelte sich beim Pfarrheim, um gemeinsam starten zu können.

Der Jahreszeit angepasst in bequemer zweckmäßiger Kleidung und Regenschirmen ausgerüstet wartete man zunächst auf etwaige Nachzügler. Schnell waren Fahrer die „Passagierlisten" festgelegt und so rollte die Kolonne in Richtung Autobahn. Ohne Zwischenfälle war der Parkplatz beim Eixlberg erreicht. Vorsitzende Petra Lutter schlug zwei Routen vor: Eine zehnminütige und eine, bei der man maximal eine Stunde unterwegs sei. 

Das Wetter hielt aus, die frische Luft tat gut und das noch üppige Laub der Bäume, das sich teilweise schon recht bunt gefärbt hatte, lockte die Pilger, die längere Wegstrecke in Angriff zu nehmen. Bergauf in moderatem Tempo näherte man sich dem Ziel. Steinpilz, Pfifferlinge und Co. säumten stellenweise den Weg und wanderten in die zufällig mitgeführten Behältnisse. Zwischendurch genossen die Wanderer den Ausblick auf das nahegelegene Pfreimd, bizarr anmutende Bäume, teilweise mit Moos bewachsen. Ein umgestürzter Baum versperrte den Weg. Während ein Teil der Gruppe dieses Hindernis durch das Darübersteigen überwand, wählten die Anderen die Lösung durch das Umgehen des Baumes. 

Oben angekommen präsentierte sich auf der Lichtung die Wallfahrtskirche St. Barbara und die Emmausklause. Von außen betrachtet schien es sich nur um ein Kirchlein zu handeln, anders, als man sich gemeinhin eine Wallfahrtskirche vorstellt. Umso überraschter zeigte sich die Gruppe vom Kirchenschiff und dem prächtigen Altar und den Bildnissen. 

Warum steht hier eine Kirche? Petra Lutter schilderte die Historie und die wundersame Begebenheit, die den Ursprung bzw. den Bau begründete. Landgraf Ulrich II. von Leuchtenberg habe die Kapelle auf dem Eixlberg errichtet, die der Heiligen Barbara gewidmet ist. Von den Truppen Mansfeld zerstört, wurde sie 1625 größer und prächtiger gebaut. Holzhauer hatten auf einem Baumstock ein aus Holz geschnitztes Bildnis der Heiligen Barbara gefunden. Dieses sollte in der Stadtpfarrkirche in Pfreimd Platz finden. Doch bereits am nächsten Tag befand sich die „Heilige" wieder am alten Platz. Daraufhin wurde in einer feierlichen Prozession das Bild erneut in die Pfarrkirche gebracht und genau überwacht. Trotzdem fand es sich wieder auf dem Eixlberg. 

Man hatte den Schluss daraus gezogen, dass die Heilige Barbara wohl hier besonders verehrt werden sollte. Daher habe Landgraf Ulrich II. (1342) eine Kapelle bauen und das Bild darin versetzen lassen. Ein neuer Wallfahrtsort war entstanden. In der Folgezeit erwies sich diese Kapelle als zu klein, darum wurde 1700 die jetzige Kirche gebaut. 

Nach dem Ausflug in die Geschichte versammelte man sich in den Kirchenstühlen zu einem gemeinsamen Gebet, in dem die etwaigen Anliegen und Bitten still eingeschlossen waren. „Emmausklause", hinter diesem Namen verbirgt sich eine Einkehrmöglichkeit in Nachbarschaft der Kirche. Nicht nur die Kolpingsfamilie, sondern auch zahlreiche andere Wanderer, wussten um deren Gemütlichkeit. Und doch fanden alle Gäste ausreichend Platz, weil alle einfach zusammenrückten. An den Tischen entspannen sich bei Kaffee und Kuchen angeregte Unterhaltungen mit viel Humor gewürzt, ehe man sich wieder auf den Heimweg machte.


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