Als die Firma Horsch das Ökonomiegut in Fischbach verkaufen wollte, war das für viele Bewohner des Ortes  wohl Anlass für einen Blick in die Zukunft. Die Dorfgemeinschaft stimmt im Nittenauer Ortsteil, zahlreiche vereinliche und kulturelle Aktivitäten locken immer wieder auch viele Auswärtige an. Aber reicht das auf die Dauer? Der Stadtrat sieht es wohl anders und stellte die Weichen für Bauland und Betriebsansiedlungen.


Finanziell kann die Stadt Nittenau seit vielen Jahren keine großen Sprünge machen – auch wenn sie es ab und an trotzdem tut. Stadtrat Albert Herzog (CSU) setzte sich im Sommer mit Verve dafür ein, dass die Stadt die Verhandlungen mit Horsch wieder aufnahm. Anfang des Jahres waren die nämlich ins Stocken geraten. „Die Sache wurde im Stadtrat leider zerredet“, hatte Bürgermeister Karl Bley (SPD) im Sommer in einer öffentlichen Sitzung gesagt. Als Folge tauchte der Gutshof unter den Immobilienanzeigen im Internet auf, wurde dort zum Kauf ausgeschrieben. Nach Herzogs erneutem Anstoß kamen jedoch die Gespräche mit der Kommune wieder ins Laufen.

Die mündeten im Oktober in einen großen Grunderwerb: Eine Kombination aus dem Gutshof und mehreren Grundstücksflächen, zum einem beim Feldstadel am Bründlweg bis zur Lindenstraße (ca. 11800 qm) und an der Schwandorfer Straße auf der südlichen Seite (ca. 16000 qm) gehören nun der Stadt.

Ziel des Stadtrates Nittenau mit dem jüngst erfolgten Kauf des zentralen Ökonomiegutes sowie zweier Flächen (11.800 qm, 16.000 qm): Bauland und Mischgebiet schaffen in Fischbach. Stadtrat Albert Herzog (CSU) mahnte in der Vergangenheit immer wieder an, dass junge Familien die Möglichkeit haben müssten, sich in Fischbach ein Eigenheim zu schaffen. „Der Bedarf ist da, ich gehe davon aus, dass wir die Bebauungspläne in den nächsten Sitzungen auf den Weg bringen“, so Herzog auf OK-Nachfrage. Er hofft, dass schon in einem Jahr Nägel mit Köpfen entstanden sind.


Das Gut selbst ist – neben seiner kulturhistorischen Bedeutung für den Ort – eher eine Kröte, die der Stadtrat schlucken musste.
Schließlich sind etliche Teile nicht mehr gut beieinander, müssen bauliche Sicherungsmaßnahmen erfolgen. Pluspunkt dabei: Familie Scheingraber hat das Gut gepachtet und betreibt dort das Antiquitäten-Geschäft „Anno Domini“.


Ein bewirtschaftetes Haus ist durch den Einsatz der Pächter meist besser in Schuss als ein leerstehendes.


Herzog hofft, dass also schon bald junge Familien bleiben oder neu hinzuziehen können. Die brauchen natürlich auch Arbeitsplätze. Mit dem angestrebten Mischgebiet – in relativer Nähe zur Autobahn – können sich neue Firmen ansiedeln oder ansässige Gewerbetreibende gehalten werden. Bereits im Vorfeld hat es intensive Gespräche mit mindestens einem örtlichen Interessenten gegeben – Gewerbesteuer und Arbeitsplätze sind also in greifbarer Nähe.