Nittenau. Zimmerheben ist ein alter Brauch, der besser unter dem Begriff Richtfest bekannt ist. Der Rohbau ist fertig, der Dachstuhl befestigt. Zeit, inne zu halten und dankbar zu sein für den bisherigen guten Verlauf der Baumaßnahme. Am Freitag war es beim Kinderhaus in Bergham soweit: Das Bäumchen, das mit den Bändern in grün und gelb, den Farben der Stadt Nittenau, geschmückt war, thronte weithin sichtbar auf dem Dach des weitläufigen Gebäudes.

„Man kann sich jetzt schon etwas vorstellen“, meinte eine Vielzahl der Gäste bei einem Rundgang durch die Gebäude. Der Baukörper mit seinen vier Elementen beherbergt eine Kinderkrippe und einen Kindergarten. „Wenn wir heute bereits im Rohbaugebäude stehen können, so ging doch ein Entscheidungsprozess voraus, bei dem viele mitwirken und an einem Strang ziehen mussten“, drückte Bürgermeister Karl Bley seine Anerkennung gegenüber all denen aus, die mitgewirkt haben: den Stadträten, die diese Investitionsentscheidung in Höhe von rund zwei Millionen Euro mitgetragen haben, dem Architekturbüro Schnabel und Partner mit Dipl.-Ing. Markus Weber und dem örtlichen Bauleiter Andreas Breu sowie allen Fachplanern und bauausführenden Firmen. Für den Bereich Heizung, Lüftung und Sanitär war dies das Ingenieurbüro Scherner, für die Statik das Ingenieurbüro Posl, die Baumeisterarbeiten wurden durch die Firma Rädlinger und die Zimmererarbeiten durch die Firma Erntner ausgeführt. Von Seiten der Stadt ist Erwin Schreiber von der Hochbauabteilung für die Koordination verantwortlich.

Schulleiter Ernst Deißler von der benachbarten Grund- und Mittelschule machte sich ebenfalls ein Bild von der Einrichtung, die seine künftigen Schüler auf den sogenannten Ernst des Lebens vorbereitet. Mit anwesend waren auch Vertreter des BRK, des Trägers der Einrichtung, sowie Kindergartenleiterin Andrea Ludwig. „Kindertageseinrichtungen erfüllen wichtige pädagogische und gesellschaftliche Aufgaben. Daher ist es un ein Anliegen, solch ein kinder- und familienfreundliches Betreuungsangebot zu machen“, betonte Bley. Derzeit werden bereits zwei Kindergartengruppen in einer Übergangsunterkunft in der Fischbacher Straße betreut, dieser Notlöschung soll nun Abhilfe geschaffen werden.

Bereits ab September 2017 soll das Kinderhaus fertig sein, rechtzeitig zum Beginn des neuen Kindergartenjahres. „Ein sportliches Ziel“, meinte dazu Dipl.-Ing. Markus Weber. Doch die Maßnahme liege trotz des langen Winters im Zeitplan und bewege sich auch im Kostenrahmen. Beim Richtfest sei es Brauch, Dank zu sagen. Diesen richtete er an die Stadt, an die beteiligten Firmen und Organisationen.„Wenn alles nach Plan läuft und die Witterung mitspielt, werden wir bis September fertig.“

Zimmerermeister Christian Erntner sprach hoch oben auf dem Dach den Richtspruch mit den besten Zukunftswünschen für das Gebäude. Gemeinsam mit seinen Mitarbeitern ließ er die Gläser in sicherem Abstand zu den Gästen zu Boden fallen.