Burglengenfeld. Am Dienstag, 05. Juni 2018, ab 19 Uhr, besteht Gelegenheit, sich für eine Stunde intensiv mit der Geschichte, Entstehung und dem Sinn von Spruchbrettern zu beschäftigen. Museumsleiterin Dr. Margit Berwing-Wittl lädt Interessierte zu seiner Abendführung ein.

 

 

Hunderte fromme, romantische und – teilweise – auch recht kitschige Sinnsprüche, auf Holz gebrannt, liebevoll ausgemalt und mit wunderbaren Heimatszenen und Blumen dekoriert, die kann man zurzeit im Oberpfälzer Volkskundemuseum bewundern. Der Sammler Carl U. Maier aus Stuttgart hat über mehrere Jahrzehnte diese weltgrößte Sammlung zusammengetragen, die nun zum allerersten Mal öffentlich „am richtigen Ort“, einem kulturgeschichtlichen Museum, zu sehen ist, wie der Sammler bei der Vernissage in der vorvergangenen Woche sagte.

Man kann sich stundenlang in die Welt der Bibelzitate und gereimten Weisheiten vertiefen, kann über einige schmunzeln und einige auch durchaus abwegig finden, aber es ist eine einzige große Entdeckungsreise durch die bürgerliche und bäuerliche Welt des biedermeierlichen 19. Jahrhunderts. Die Bretter sind teils so klein wie eine Postkarte, teils riesig groß wie ein Badehandtuch und hingen in Fluren, Wohnstuben, Schlafzimmern, aber auch in Pfarrhäusern und Gaststätten.

Viele stammen aus pietistischen Gegenden wie dem Schwarzwald oder aus dem katholisch geprägten Bayerischen Wald, einige wurden nach gedruckten Vorlagen von Hobbyschnitzern angefertigt, andere professionell in Manufakturen gefertigt und über Möbelgeschäfte vertrieben. Wie im Poesiealbum sind hier Sprüche aus allen Lebenslagen zu finden, in jedem Fall vermitteln sie Hoffnung und Zuversicht, dass trotz aller Mühsal am Ende alles gut werden wird. Alle Interessenten sind herzlich willkommen, die Führung dauert etwa eine Stunde, der Eintritt kostet 0,50 € pro Person.