Regensburg. Das BMW Group Werk in Regensburg setzt beim Thema Umwelt auf eine starke Vernetzung in der Region. Das Plädoyer für Austausch und Zusammenarbeit mit allen wichtigen Akteuren war eine der Kernbotschaften bei der BMW Keynote im Rahmen der Nachhaltigkeitswoche.

Werkleiter Frank Bachmann hielt die Rede beim Wirtschaftstag im Marinaforum gemeinsam mit Nicol Salzwedel. Sie steuert in München ein Arbeitsteam, das sich mit der Umsetzung des Pariser Klimaschutzabkommens in den Produktionsstandorten beschäftigt. Zugeschaltet zur Keynote waren per Livestream hunderte Zuhörer in ganz Deutschland.


Wissenschaftlich fundierte Analyse der Energiethemen

Das Thema der Keynote: Wie lassen sich ehrgeizige Nachhaltigkeitsziele in einem Automobilwerk erreichen? Bis 2030 möchte die BMW Group im Vergleich zu 2019 seinen CO2-Ausstoß deutlich reduzieren: minus 80 Prozent in der Produktion, minus 20 Prozent in den Lieferketten und minus 40 Prozent in der Nutzungsphase seiner Produkte. 

Auf dem Weg dorthin haben Bachmannn und Salzwedel für den Standort mehrere Handlungsfelder skizziert: Die konsequente Ausgestaltung von Technologiesprüngen, die breite Beteiligung von Mitarbeitern und die gründliche Analyse, an welchen Stellen der Produktion Ressourcen gespart und wo konventionelle Energieträger ersetzt werden könnten.

Nach einem Werkeworkshop gehen diese Energiethemen nun in eine wissenschaftlich fundierte Prüfung – begleitet vom Austausch mit Versorgern, der Energieagentur und weiteren Partnern in der Region.



Erfolgreiche Projekte mit nachhaltigen Erfolgen im Werk Regensburg

Neben der Prüfung grundlegender Weichenstellungen gibt es am Standort schon heute Beispiele, wie sich konkrete Investitionen für die Umwelt auszahlen: So ermöglichen es neue Lackierstraßen, auf einen Einbrennvorgang zu verzichten und den Energieverbrauch so um 9 Prozent zu senken. „Damit reduzieren wir die CO2-Emissionen um mehr als 3000 Tonnen jährlich", so Bachmann, „und zugleich steigern wir die Qualität".


Im Presswerk investiert das Werk Regensburg weiter in die sorten- und legierungsreine Trennung von mehr als 60.000 Tonnen Blech- und Stahlresten. Das ermöglicht eine „zirkuläre Wiederverwertung" – das Material geht zurück zum Lieferanten und kommt als Sekundärrohstoff wieder zurück in die Werksproduktion.


Das
s der Rücktransport der Reste zum Lieferanten komplett über die Schiene erfolgt, gehört zum nachhaltigen Ansatz der Regensburger Logistik – genauso wie der Umstieg auf Lastwagen mit alternativen Antrieben. Schon nächstes Jahr sollen 50 bis 60 davon den „internen" Lieferverkehr zwischen dem Werk in Harting und Neutraubling übernehmen. Frank Bachmann: „Die vielen Beispiele zeigen: Wir nehmen unsere Verantwortung ernst."


Taugt Nachhaltigkeit zum „Business Case"?

Der Auftritt von BMW beim Wirtschaftstag der Nachhaltigkeitswoche ging auf eine Einladung des städtischen Wirtschafts- und Finanzderzernenten Prof. Dr. Georg Barfuß zurück. Durch seine Rede zog sich der Appell an die Wirtschaft „neue, avantgarde Geschichten" zu erzählen. Barfuß setzt darauf, dass drei bis fünf Prozent der Unternehmen neue Ideen so spannend umsetzen, das daraus ein nachahmenswertes Erfolgsmodell wird. Damit werde Nachhaltigkeit für die ganze Gesellschaft zu einem „Business case", der sich rechne. 


Dass sich Barfuß auch für das kommende Jahr einen Wirtschaftstag zum Thema Nachhaltigkeit vorstellen kann, fiel bei
BMW Werkleiter Frank Bachmann auf fruchtbaren Boden: „Wir sind gerne dabei, wenn sich die Oberpfalz auf den Weg in eine nachhaltige Zukunft macht."