Im OK-Gespräch informierte der Pfreimder Bürgermeister Richard Tischler kürzlich über den aktuellen Stand der Stadtentwicklung in Pfreimd. Sein vordringliches Ziel ist dabei der Kampf gegen den “Donut-Effekt”.


Seit gut zwei Jahren ist Tischler nun der Rathauschef der  Stadt. Während dieser Zeit hat er einige neue Ideen für die weitere Entwicklung auf den Weg gebracht. Hauptsächlich, so Tischler, gehe es darum, den typischen ‘Donut-Effekt’- das Verlagern der Aktivitäten vom Zentrum in die umliegenden Bereiche - in Pfreimd zu vermeiden. „Da müssen wir jetzt, wo es noch Zeit ist, anfangen. Außerdem müssen wir uns darauf konzentrieren, was wir können. In Pfreimd ist nicht mehr viel Platz, um das Stadtgebiet zu erweitern. Das letzte Baugebiet, das wir ausgeschrieben haben, ist innerhalb weniger Wochen überbucht worden.“

Deshalb setzt Tischler auf die Innenstadt-Entwicklung. Es gebe in Pfreimd genug Leerstände, die nur auf eine Wiederbelebung warten würden. An diesem Punkt will der Bürgermeister eingreifen. Zum einen dadurch, dass er versucht, Altbaubestand anzukaufen um dann Exposee-Maßnahmen einzuleiten. „Wenn sich ein Investor für ein solches Projekt interessiert, können wir ihm alle Daten und Fakten an die Hand geben. Von Statik über Denkmalschutz und Kostenrechnung bis hin zu möglichen Fördertöpfen kann ihm aufgezeigt werden, wie er das Objekt an seine Bedürfnisse anpassen kann”, so der Bürgermeister. “Dadurch hoffen wir den Nimbus der ‘Wundertüte’, der bei solchen Objekten meist abschreckend wirkt, zu entschärfen.“

Ein weiteres Projekt in diesem Bereich ist der „Wohn-Löwe“. Die Stadt hat vor einiger Zeit das alte Gasthaus „Goldener Löwen“ erworben. Hier soll ein Wohnheim vorwiegend für Auszubildende entstehen. Grund für diese Überlegungen ist, dass man die verkehrstechnisch günstige Lage an der Naab-Achse auch Auszubildenden zugänglich machen will, die noch nicht dort einbezogen sind - zum Beispiel aus Oberviechtach oder Schönsee, aber natürlich auch aus allen anderen Gegenden.

Auf die Idee kam Tischler, weil er die Problematik aus erster Hand selbst erlebt hatte. Seine Tochter trat eine Lehrstelle in Sulzbach Rosenberg an - ohne Wohnung, von der aus sie diese einfach erreichen konnte, wäre das nicht gegangen. Zehn Appartements mit ca. 25 Quadratmetern Fläche sollen nun in Pfreimd bis Mitte 2017 entstehen. Man hat in Pfreimd sogar den Luxus, sich bezüglich der Förderung für das Objekt aussuchen zu können, ob über Städtebau oder über die Arbeitsgemeinschaft oberes Naabtal gefördert wird. Darüber wird der Stadtrat zeitnah entscheiden.

Auf www.ostbayern-hd.de gibt´s die ganze Geschichte des “Wohn-Löwen”.


Aber noch einige andere Maßnahmen sind geplant. So will man den Stadtkern auch noch attraktiver machen. Dazu ist freies W-LAN im Gespräch, ebenso wie E-Bike-Stationen und die Wiederbelebung leerstehender Gastronomien.  Großprojekte stehen in den nächsten Jahren ebenfalls an. Zunächst ist dies die allseits diskutierte Elektrifizierung der Bahnstrecke Regensburg-Hof und natürlich damit zusammenhängend der Lärmschutz. Eine Resolution ist auf dem Weg. Aber in Pfreimd muss man zusätzlich noch an die Sanierung einer gewaltigen Stützmauer denken.

Ein weiteres Thema ist die Neuerschließung der Wasserversorgung. Der Brunnenbau einerseits und auch der Transport des Wassers, das vom Schwarzenfelder Dachsberg nach Pfreimd gelangen muss, werden den Fachstellen und dem Bürgermeister in den nächsten Jahren einiges abfordern.