Schwandorf. Der Immobilien-Projektentwickler GBI Wohnungsbau errichtet in der Ettmannsdorfer Straße eine Anlage mit 65 Wohnungen, die vom Freistaat Bayern gefördert wird. Der mehrgeschossige Komplex soll bis Ende nächsten Jahres bezugsfertig sein.


Die Kaltmiete wird sich zwischen 4,90 bis 6,90 Euro pro Quadratmeter bewegen, je nach dem Einkommen des Mieters. „Nur mit diesem Modell können wir in der aktuellen Situation am Wohnungsmarkt den dringend notwendigen preisgünstigen Wohnraum schaffen", betonte Markus Beugel beim symbolischen Spatenstich am Montag. Das Aufsichtsratsmitglied der GBI Holding ist froh, „dass die Ausgestaltung der bayerischen Förderung eine solche Zusammenarbeit möglich macht".



Bernhard Eschenbecher von der Sparkasse, GBI-Aufsichtsratsmitglied Markus Beugel, OB Andreas Feller und Projektleiterin Julia Heilmann (von links) nahmen den Spatenstich für den Wohnkomplex in Schwandorf-Ettmannsdorf vor.

Gerade in Schwandorf sei ein zusätzliches Angebot notwendig, so Beugel, „denn hier gibt es kaum geförderten Wohnraum". Nur 0,5 Prozent des Bestandes in der Kreisstadt falle unter diese Kategorie. Und die Situation werde immer angespannter. Die Wohnungsbau GmbH mit Sitz in Erlangen und Büros in Berlin, Hamburg, Frankfurt, Düsseldorf und Wien hat den Markt in Schwandorf erkundet und herausgefunden: Seit 2007 stiegen in Schwandorf die Mieten der Bestandswohnungen um rund 40 Prozent. Der Projektentwickler macht dafür die Bevölkerungsentwicklung verantwortlich. Eine Untersuchung des „Moses Mendelssohn-Instituts" habe ergeben, so Markus Beugel, „dass frei finanzierte Wohnungen in Schwandorf inzwischen für durchschnittlich 8,30 Euro pro Quadratmeter angeboten werden". Also um 70 Prozent teurer als die günstigsten Mieten in der Ettmannsdorfer Straße.


Insgesamt entstehen auf rund 4 300 Quadratmetern Wohnfläche 65 Mietwohnungen zwischen 42 und 105 Quadratmetern. „Der Wohnungsmix von 2- bis 4-Zimmer-Wohnungen ermöglicht eine gute Mischung aus Singles, Familien und Senioren", ist Julia Heilmann, Projektleiterin der GBI Wohnungsbau, überzeugt. Oberbürgermeister Andreas Feller, der zusammen mit Markus Beugel, Julia Heilmann, Architekt Ferdinand Weber und Bauleiter Joachim Grötsch sowie Vertretern der am Bau beteiligten Firmen den Spatenstich vornahm, wies auf die Bevölkerungszunahme der Großen Kreisstadt hin, die auf die 30 000-Einwohner-Grenze zusteuere. Wegen der guten wirtschaftlichen Entwicklung kämen gerade junge Leute verstärkt in die Stadt. Das Projekt leiste einen Beitrag zur Vielfalt des Angebots.

Besonders auf junge Familien zugeschnitten ist bei diesem Immobilienprojekt der GBI Wohnungsbau GmbH die Möglichkeit, Fahrräder und Kinderwägen sicher im Erdgeschoss unterzubringen. Ferner wird im Außenbereich ein Kinderspielplatz entstehen. Direkt nach dem Spatenstich starten die Rohbau-Arbeiten. Bis Ende 2020 können die ersten Bewohner einziehen. Muttergesellschaft des Immobilienentwicklers GBI Wohnungsbau ist die gemeinnützige „Moses Mendelssohn Stiftung", die die europäisch-jüdische Verständigung durch Veranstaltungen und Projekte fördert. „Ein Grundgedanke der Stiftung ist, durch Investments für den Stiftungszweck etwas Sinnvolles und Nachhaltiges für die Allgemeinheit zu tun", erläutert Markus Beugel. Dieses Ziel lasse sich durch die Schaffung von günstigem Wohnraum realisieren.