Der Modernisierungsbedarf bei älteren Häusern ist groß. Doch viele Hausbesitzer schieben die Investition in die Verbesserung der Energiebilanz oder des Wohnkomforts auf die lange Bank. Ein Grund dafür ist die Unsicherheit, wie und wo man das Geld für eine Modernisierung am besten investiert.

 

Laut Florian Becker, Geschäftsführer des Bauherren-Schutzbund e.V. (BSB), sollte einer Modernisierung eine gute Planung vorausgehen, und auch über die Ziele von baulichen Maßnahmen sollte sich der Hausbesitzer Klarheit verschaffen. Becker nennt vier Punkte, die auf dem Weg zur Modernisierung wichtig sind, und empfiehlt, den Rat eines unabhängigen Sachverständigen, zum Beispiel eines BSB-Bauherrenberaters, zu nutzen.

1. Das Ziel definieren

Geht es um energetische Verbesserungen, die Beseitigung von Schäden am Haus, um die Nutzung moderner Hausautomationssysteme, wünscht sich der Hausbesitzer einfach einen Tapetenwechsel oder möchte er sein Haus barrierefrei gestalten? Es gibt sehr unterschiedliche Motivationen, eine Modernisierung in Angriff zu nehmen. Vor der Planung sollte man die Ziele der Modernisierung daher genauer definieren.

2. Den Bestand aufnehmen

Eine gute Grundlage für Modernisierungen ist die Bestandsaufnahme über einen Modernisierungscheck, Infos dazu unter www.bsb-ev.de. Zusammen mit einem Sachverständigen erfolgt eine Diagnose des aktuellen Zustands der Immobilie mit der Feststellung von Schäden und Schwachstellen. Dazu gehört auch die Ermittlungen von Maßnahmen, die zum Werterhalt des Hauses wichtig sind, eine energetische Bewertung der Immobilie oder Überlegungen, welche Raumreserven sich, zum Beispiel durch einen Dachausbau oder einen Anbau, erschließen lassen.

3. Die Maßnahmen planen

Bei der Planung der Modernisierungsmaßnahmen spielt das verfügbare Budget eine wichtige Rolle. So ist es finanziell nicht immer möglich, alle gewünschten Maßnahmen sofort in Angriff zu nehmen, dann kann ein zeitlich gestreckter Stufenplan sinnvoll sein. Auch bei erforderlichen Genehmigungen oder der Beantragung von Fördergeldern kann ein Bauherrenberater den Hausbesitzer unterstützen.

4. Mängel bei der Baudurchführung vermeiden

Ähnlich wie im Neubau, sind Baumängel auch bei Modernisierungsmaßnahmen nicht auszuschließen. Eine baubegleitende Qualitätskontrolle durch unabhängige Sachverständige gibt mehr Sicherheit, dass es nicht zu versteckten oder erst später erkennbaren Mängeln kommt.

Mehr Tipps für die Altbau-Modernisierung gibt die Broschüre "Zehn Schritte zum modernen Wohnen im Altbau", die bei der Verbraucherschutzorganisation BSB e.V. gegen eine Schutzgebühr von 3 Euro bestellt werden kann.


Modernisierung mit Eigenleistung: Planen mit Augenmaß

Heimwerker können mit Eigenleistungen die Kosten für eine Modernisierung ihres Altbaus senken. Allerdings sollten sie ihre Fähigkeiten und den Zeitaufwand dafür realistisch einschätzen, rät Florian Becker, Geschäftsführer des Bauherren-Schutzbund e.V. "Kommt es zum Beispiel zu Verzögerungen, weil der Hausbesitzer aus beruflichen Gründen zu wenig Zeit hat, dann kann dies auch auf nachfolgende Gewerke Auswirkungen haben", so Becker. Wichtig sei auch die Klärung von Gewährleistungsansprüchen, wenn Hausbesitzer selbst Hand anlegen. "Wirtschaftlich lohnt es sich vor allem, lohnintensive Arbeiten mit geringem Materialkostenanteil selbst zu machen", sagt Becker. Unter www.bsb-ev.de gibt es mehr Tipps und Infos zur Modernisierung. (djd)