Meistens kommt der Ärger aus heiterem Himmel. Und – Peng! - plötzlich drängt sich ein Problem ins Leben. Wenn man richtig Pech hat, sind es kurz hintereinander auch gleich zwei oder drei – eine negative Strähne eben. Dann macht vielleicht der Verkäufer der defekten Küchenmaschine Probleme mit der Garantie; der Handwerker, der neulich die Waschmaschine angeschlossen hat, stellt eine überzogene Rechnung; und dann kommt auch noch auf einmal der Chef mit einer völlig ungerechtfertigten Abmahnung um die Ecke. Damit zu den Sorgen auf emotionaler Ebene nicht auch nochfinanzielle Nöte hinzukommen, ist es gut, wenn Sie sich in einer solchen Phase auf eine Rechtschutzversicherung verlassen können.


Um sich im Dschungel der Anbieter, Leistungen und Kosten für Rechtschutz zurechtzufinden, empfiehlt es sich, zunächst einmal den eigenen Bedarf einzugrenzen. Klassische Felder, die in nahezu jedem Werdegang eine wichtige Rolle spielen, sind die Sektoren Beruf, Wohnen, Verkehr und natürlich alles Private. Nur unterscheiden sich die Schwerpunktsetzungen in jedem persönlichen Lebenslauf, was ihren jeweiligen Risiko-Gehalt angeht.

Eine Rechtschutzversicherung übernimmt zunächst einmal meine Anwaltskosten, wenn es vor Gericht geht – klar. Aber schon in dieser simplen Weisheit stecken große Unterschiede, die von Versicherung zu Versicherung auftreten können. Selbstbeteiligung oder nicht? Freie Anwaltswahl? Gibt es Empfehlungen? Und: Kann ich schon bevor es zum großen Knall, sprich den Gang vor den Kadi, kommt, auf die Hilfe eines Rechtsanwaltes zurück greifen, um vielleicht doch noch eine gütliche Einigung mit der gegnerischen Partei herbeizuführen? Manche Gesellschaften bieten dazu auch kostenfreie Hotlines für Erstberatungen oder sogar Mediationsdienste an – wird ein Prozess vermieden, profitiert davon in der Regel nicht nur mindestens eine Partei, sondern auch die Versicherung.

Ein gründlicher Vergleich lohnt sich also – vor allem, wenn es um eher „exotische" Zusatzleistungen geht, die vielleicht der breiten Masse der Versicherungsnehmer gleichgültig sind, aber für das eigene Leben ein erstrebenswertes „Gimmick" darstellen können. Rentenberatung, Mitversicherung von Familie, Beratung zu Testament und Erbstreit oder dergleichen können einem im Fall des Falles das Leben tatsächlich leichter machen.

In Zeiten einer real existierenden Zwei-Klassen-Medizin ist das Thema „Gesundheit" bei Versicherern ebenfalls sehr populär. Deckt mein Rechtschutz Auseinandersetzungen um Therapie und Unterbringung, um Kur und Grad der Behinderung ab? Wie sieht es mit Steuer-, Straf- und Familiensachen aus? Was tun, wenn das Finanzamt meine Werbungskosten ablehnt? Autokauf, Reise, Führerschein, Arbeitsplatz, der unüberschaubare Kosmos Internet: Die Liste der potentiellen juristischen Minenfelder ist lang. Welche Hilfe, welche Versicherungssumme habe ich zu erwarten? Und: Wie sehen die Konditionen aus, wenn ich zu einem neuen Anbieter wechseln möchte, etwa, weil der bisherige mich im Ernstfall nicht so unterstützt hat, wie ich es mir vorgestellt hätte?

Wer sich eine Stunde Zeit nimmt und seine persönliche Checkliste erstellt, tut sich leichter, für sich den richtigen Anbieter und das zu ihm passende Versicherungsmodell zu finden. Eine zeitliche Investition, die sich spätestens nach dem ersten erfolgreich verlaufenen Gerichtsverfahren gelohnt haben dürfte…

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