Steinberg am See. „De Stambercher Waschweiber“ stürmten am „unsinnigen Donnerstag“ das Rathaus, nahmen dem Bürgermeister die Schlüssel ab und stutzten ihm die Krawatte. Dann spannten sie ihn ein. Es war Waschtag angesagt. Harald Bemmerl musste Wäsche aufhängen, den rostigen Kanaldeckel schrubben, den Schreckenbach mit Sandsäcken abdichten und Altlasten beseitigen.

Eigentlich wollten Waschweiber dem Bürgermeister zur Hand gehen, aber sie kamen vor lauter Tratschen nicht zum Arbeiten. Sie hatten sich viel zu erzählen. Das Sterben wird teurer, mit dem Campingplatz wird es wieder nix, auch nicht mit der Bürgerhalle. Dafür bekommen die Steinberger jetzt eine Kugel wie am Berliner Reichstag. Und für das neue Mitteilungsblatt der Gemeinde haben die Frauen auch schon einen Namen: „Stamberger Waschweiberbladl“.

Zum Zillertaler Hochzeitmarsch sangen und tanzten die närrischen Weiber und nahmen den Bürgermeister in die Mitte. Bis der kleine Hunger kam. Der Bürgermeister musste Äpfel und Gemüse schneiden und an seine Bürger verteilen. Doch die Waschweiber warnten mit Wencke Mhyrre: „Beiß nicht gleich in jeden Apfel“. Und die Gebrüder Blattschuss forderten „..noch n Toast, noch n Ei“. Am Ende gab es viel Beifall für die netten Einfälle von Marianne Rester und die Umsetzung durch die „Elferrätinnen“ der Seelania und den Bürgermeister.