Round Table mit einem runden Jubiläum

Amberg. Keine Spenden per Scheckbuch, sondern persönlicher Einsatz bei diversen Geldbeschaffungsaktionen – das ist eine der Philosophien von Round Table weltweit. Zu sozialem Engagement kommt die Pflege internationaler Freundschaften. Der Amberger Club feierte nun sein 50jähriges Bestehen. Ältere Amberger werden sich erinnern: Rauschende Chrysanthemenbälle im Josefhaus, später bei einer Neuauflage im Casino, oder die legendären drei Weinfeste in der Arbogast-Halle in Karmensölden zugunsten des damaligen Neubaus des BRK-Rettungszentrums. Und in der „Neuzeit" von Round Table 69 Amberg füllt das beliebte Entenrennen das Spendenkonto auf, aktuell mit etwa 160 000 Euro aus 19 Rennen.

Das komplette National- und Distrikt-Präsidium sowie Vertreter benachbarter Clubs und von Round Table Linz 15 reisten an, um dem Amberger Tisch bei der 50-Jahr-Feier im großen Rathaussaal ihre Reverenz für 50 Jahre engagierte und erfolgreiche Servicearbeit zu erweisen. Tisch-Präsident Michael Golinski freute sich, unter den Gästen auch zahlreiche ehemalige Mitglieder, im Fachjargon „Oldies" genannt, begrüßen zu dürfen. Darunter auch einige Urgesteine, die vor 50 Jahren, exakt am 30. April 1972, den Tisch bei der sogenannten Charter-Feier aus der Taufe hoben.

National-Präsident Karlkristian Dischinger würdigte das Engagement von RT 69 und der Gründerväter. Er adelte deren Engagement nicht nur mit Lob und Anerkennung, sondern überreichte an Günther Schittko, Helmut Moedel, Michael Wittmann, Peter Arbogast und Martin Hönle ein Ehrengeschenk der nationalen Organisation, ebenso an Robert Thiel, der etwas später vom Kasseler Club nach Amberg wechselte, und an den früheren National-Präsidenten von RT Deutschland, das Ehrenmitglied von RT Amberg, Hubert Uschald.

Michael Golinski überrasche die Festversammlung mit der Präsentation seiner aufwändig recherchierten Club-Chronik. Eineinhalb Jahre sichtete er alte Unterlagen wie Mitgliederverzeichnisse, 720 Tischprotokolle, viele Zeitungsausschnitte und Jahrgänge der Clubzeitschrift „Echo". Mit seinen bienenfleißigen Nachforschungen sammelte er so viel Material, dass dies nun 240 Seiten der Clubchronik füllt. Sie enthält die Vita von 140 Tablern seit der Gründung des Clubs 1971. Charterfeier war dann 1972.

In den Jahresberichten enthalten sind alle Veranstaltungen der letzten 50 Jahre, so auch das Internationale Eisstockschießen, das RT Amberg 20 Mal ausrichtete und Amberg deutschlandweit bekannt machte. Es diente auch der Pflege internationaler Kontakte, allem voran mit dem schottischen Club Mid Argyll im Partnerdistrict Argyll and Bute des Landkreises Amberg-Sulzbach. Belgische und französische Tabler waren ebenso zu Gast im Eisstadion wie österreichische Freunde aus Wels und Linz. Letzter Club ist der internationale Co-Pate der Amberger. Mehrmals war Amberg schon Ausrichter von Treffen aller europäischer Tische mit der Clubnummer 69.

Hausherr Michael Cerny verfolgt nach eigenen Worten seit 20 Jahren schon als Politiker mit großem Interesse das umtriebige Wirken der Amberger Tabler. Dankbar erwähnte er das jährliche Fest für die Pflegekinderfamilien in Verbindung mit dem Sozialdienst katholischer Frauen und die Unterstützung der Jugendhilfestation St. Martin, beides schon langjährige Service-Projekt der Amberger Tabler.

Zu den Gratulanten gehörten neben RT Bayreuth, den Patenkinder der Amberger, natürlich RT 49 Weiden, der vor über 50 Jahren Geburtshelfer für den Amberger Tisch gespielt hat, und Old Tablers (OT) Weiden. Für OT 69 Amberg gratulierte das frischgebackene Präsidium mit Andreas Diehl und Vize Fabian Wendl an der Spitze. Charmant vertreten war der junge Serviceclub Ladies' Circle (LC) Amberg mit seiner neuen Präsidentin Sabine Exner. RT und LC arbeiten bei sozialen Aktivitäten eng zusammen, zuletzt auch bei der Ukraine-Hilfe.

Locker und heiter, wie es üblicherweise im Tisch-Leben zugeht, war dann auch der Ausklang der 50-Jahr-Feier, für den ein DJ auflegte.

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