Sanddorf-Stiftung: Polen, das unentdeckte Land
Kennen Sie die Schönheiten Polens? Die Städte mit ihren historischen Bauten, die unvergleichliche Landschaft oder auch das kulinarische Angebot, das unser östliches Nachbarland zu bieten hat? Wahrscheinlich nicht so gut wie die westlichen oder südlichen Nachbarländer, muss man ehrlicherweise zugeben. Und hier kommt nun die Sanddorf-Stiftung zum Zuge, denn sie möchte die deutsch-polnischen Beziehungen festigen und ausbauen und vor allen Dingen den Schülern und der jungen Generation Polen näher bringen.
Die Sanddorf-Stiftung wurde bereits vor vier Jahren gegründet, agierte seither aber im Hintergrund. Bei einem Festabend im Donau-Einkaufszentrum Regensburg, den Dr. Judith Bretthauer, Geschäftsführerin der Sanddorf-Stiftung, als Cruise-Direktor moderierte, konnten sich die geladenen Gäste von der vielfältigen Arbeit der Stiftung überzeugen.
Die Gründerin Erika Vielberth.
Gründerin Erika Vielberth stellte die Stiftung kurz vor. Diese ist in drei Bereiche unterteilt: Völkerverständigung, Gesundheit und Wohlfahrt. Bei der Völkerverständigung liegt der Schwerpunkt auf der Förderung von Projekten, die Wissen über Polen vermitteln.
Beim Bereich Gesundheit liegt es der Stiftung am Herzen, Kindern in den Schulen gesunde Ernährung zu vermitteln, Kochkurse anzubieten oder auch ganzheitliche Heilmethoden, besonders die Homöopathie zu fördern. Gemeinnützige Organisationen, wie pro familia, die Lebenshilfe Regensburg oder die Retex Werkstatt für Behinderte werden beim Stiftungsbereich Wohlfahrt unterstützt. Besonders für Betroffene in unmittelbarer Not, psychisch kranke oder behinderte Menschen ist eine wirksame Hilfe zur Selbsthilfe wünschenswert.
Den Einsatz des PolenMobils, das in Regensburg Station machte, oder auch die vielfältigen Informationen für Lehrer stellte Dr. Matthias Kneip vom Deutschen Polen-Institut vor. Kneip räumte auch das Vorurteil um die Sprache aus dem Weg. Er sagte, Polen hat 38 Millionen Einwohner, davon sprechen 2,3 Millionen Deutsch. Italien dagegen habe 60 Millionen Einwohner und nur 250 000 sprechen die deutsche Sprache. Viele polnische Bezeichnungen sind deutschen oder lateinischen Ursprungs. Er sprach auch den Fußballern ein Lob aus, die mit ihrem Sport bereits einen Teil zur Völkerverständigung beitragen.
Kneip erzählte, untermalt von vielen Bildern, von den Schulprojekten, bzw. von Gelegenheiten, wenn das PolenMobil in den Schulen zu Besuch ist. Schirmherr des PolenMobils ist übrigens Brandenburgs Ministerpräsident Dr. Dietmar Woidke. Als das PolenMobil startete, hatten sich binnen zwei Wochen rund 100 Schulen angemeldet. „Hier sieht man den Nachholbedarf und das Interesse, das besteht“, so Kneip.
Stiftungsvorstand Ingrid Zimmerer stellte den Gästen den Stiftungsbereich Gesundheit vor. Der Ernährung solle ein besonderes Augenmerk gewidmet werden. Sie solle nicht nur satt machen, sondern auch gesund sein. Das Bewusstsein für gesundes und vollwertiges Essen in der Bevölkerung müsse geschärft werden, so Zimmerer. Mit der Ernährungsbildung könne man gar nicht früh genug anfangen. So wurde die Mittagsverpflegung an sieben Schulen in und um Regensburg auf aufgewogene Biokost umgestellt.
Vom Geschmack konnten sich die Besucher selbst überzeugen - Melanie Ebner hatte mit ihrem Cateringunternehmen, das die Schulen versorgt, ein paar Kostproben mit dabei. Es werden aber auch Kochkurse oder Arbeitshefte für den Unterricht angeboten. Geplant sind Besuche bei Gemüsebauern oder die Zusammenarbeit mit P- und W- Seminaren an Gymnasien, so Zimmerer.
Im Bereich Wohlfahrt werden verschiedene Institutionen wie die Regensburger Tafel, die Lebenshilfe oder die Behindertenwerkstatt Retex unterstützt. Beim abschließenden Gedankenaustausch konnten die Besucher auch das Fotoprojekt „KZ überlebt“ betrachten. Der Regensburger Fotograf Stefan Hanke hat KZ-Überlebende porträtiert und gibt mit kurzen Texten einen Einblick in deren Leben und das Leid, das sie in den Lagern erfahren haben. Dieses Projekt wird übrigens auch von der Sanddorf-Stiftung unterstützt.
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