Die Begeisterung für die Waldjugendspiele ist ungebrochen. 46 Grundschulklassen aus dem Landkreis Schwandorf mit 920 Kindern freuten sich über den Verlegung des Klassenzimmers ins Grüne. An drei aufeinanderfolgenden Tagen erfuhren sie alles Wissenswertes über den Lebensraum Wald und dessen Bedeutung für die Natur selber, den Freizeit- und Erholungswert und dessen Bewirtschaftung. Es waren die 47. Waldjugendspiele, die unter Federführung des Amtes für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Schwandorf am Spielort „Waldhaus Einsiedel“ stattfanden.

Die ersten Versuche habe die damalige Staatsforstverwaltung in Kooperation mit der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald im Jahr 1970 in Niederbayern und der Oberpfalz im Raum Pfaffenhofen und Allersberg gestartet worden, ungeahnt dessen, dass sich diese Aktion zu einer so langfristigen Erfolgsgeschichte entwickeln werde. Über 40 Mitarbeiter der Ämter für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Schwandorf und Cham standen als Klassenbetreuer und Spielschiedsrichter an diesen Tagen bereit. Unterstützt wurden sie dabei von Mitarbeitern des Forstbetriebes Roding der Bayerischen Staatsforsten und den Waldbesitzervereinigungen sowie finanziell durch die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (Landesverband Bayern). Mit der Vorbereitung war der forstliche Bildungsbeauftragte am AELF Schwandorf, Forstamtmann Fritz Reichert sowie der Abteilungsleiter des Bereichs Forsten, Forstdirektor Alwin Kleber, betraut.

Jede Klasse erhielt einen „eigenen“ Förster als „Forstpaten“, der die Schüler für etwa drei bis dreieinhalb Stunden auf einem vorbereiteten Waldparcours begleitet und den Kindern viel Wissenswertes über Wald und Forstwirtschaft vermittelt. Entlang des Weges durch das naturnah bewirtschaftete Staatswaldgebiet „Einsiedler Forst“ warteten auf die Schüler zahlreiche Aufgaben, die es mit Geschick und Wissen gemeinsam zu lösen gilt. Dabei kam es vor allem auch auf Teamgeist an. Und so wurden sie von ihren Mitschülern angefeuert beim Blätter-Angeln, beim Dachstuhlbau, bei der Ratestaffel, beim Sterschlichten, beim Zapfen-Zielwurf und beim Turmbau. Nicht blindlings von einer Station zur nächsten laufen, wussten die Kinder im Vorfeld. Denn besondere Aufmerksamkeit verlangten außerdem die entlang des Parcours versteckten Tiersuchtafeln. Nur wenn sie entdeckt wurden, gab es zusätzliche Punkte. Sinn und Zweck der Waldjugendspiele sei, dass die Kinder spielerisch über unser „grünes Drittel“, den heimischen Wald, aufgeklärt werden, die Vernetztheit, aber auch die Verletzlichkeit dieses Ökosystems verstehen lernen, sowie an die Grundzüge einer naturnahen Forstwirtschaft herangeführt werden.

„Nur was man kennt, das schätzt man, und nur was man schätzt, das schützt man auch“, betonte Forstdirektor Alwin Kleber, im Beisein von stellvertretendem Landrat Arnold Kimmerl, Bürgermeister Hans Frankl aus Bruck, zweitem Bürgermeister Albert Meierhofer aus Nittenau, Rektorin Margit Schmidbauer von der Grundschule Bodenwöhr, den leitenden Direktor des AELF Schwandorf, Reinhold Witt, dem Vorsitzenden der Waldbauernvereinigung Neunburg-Oberviechtach, Martin Prey. „Unter diesem Motto steht die Idee der Waldjugendspiele.“ Gleichzeitig sollen auch den Lehrkräften als wichtige Multiplikatoren in unserer Gesellschaft die Bedeutung des Waldes sowie das Wesen einer naturnahen, nachhaltigen Forstwirtschaft nahe gebracht werden. Die Waldjugendspiele werden als Wettbewerb durchgeführt. Dabei gilt es für die Klassen, bei den einzelnen Spielaufgaben möglichst viele Punkte zu sammeln. Die besten drei Klassen werden am Ende des Schuljahres zu einer Siegerehrung eingeladen, bei der jedes Kind einen Preis erhält.