Eine nasse Fahrbahn, ein plötzliches Ausweichmanöver - früher endeten solche Fahrsituationen häufig im Graben oder an der Leitplanke. Erst eine bahnbrechende Erfindung sorgte vor 25 Jahren für Abhilfe: Das Elektronische Stabilitäts-Programm, das zunächst höherpreisigen Fahrzeugen vorbehalten war, gehört heute in vielen Ländern bei Neuwagen zur Pflichtausstattung.
Neben dem Anschnallgurt und dem Airbag zählt der Schleuderschutz zu den wichtigsten Lebensrettern im Straßenverkehr. Allein in der EU hat er nach Berechnungen der Bosch-Unfallforschung in den vergangenen 25 Jahren rund 15.000 Menschen das Leben gerettet und knapp eine halbe Million Unfälle mit Personenschaden verhindert.
Bis zu 80 Prozent der Schleuderunfälle verhindern
Insbesondere auf nassen oder glatten Straßen, beim Ausweichen von unerwarteten Hindernissen wie Tieren auf der Fahrbahn, aber auch bei zu schnell angefahrenen Kurven greift das elektronische Stabilitäts-Programm ein. Anhand der fahrdynamischen Daten erfasst der Schleuderschutz, ob das Auto dahin fährt, wohin der Fahrer lenkt.
Grundlage für das automatisierte Fahren
Weniger Unfälle, weniger Verletzte, weniger Tote - auch der Gesetzgeber hat den Nutzen erkannt und den Schleuderschutz in vielen Teilen der Welt zur Pflichtausstattung gemacht. In der Europäischen Union ist das System seit dem 1. November 2014 für alle neu zugelassenen Pkw und Nutzfahrzeuge vorgeschrieben. Gleichzeitig bildet ESP die Basistechnologie für viele Fahrerassistenzsysteme und das automatisierte Fahren. "Neue und bewährte Technologien warnen und unterstützen den Fahrer in kritischen Situationen, sie können zunehmend eintönige und ermüdende Aufgaben übernehmen. Und vor allem bieten sie so die Chance, die Zahl der Unfälle und Verkehrstoten weiter zu senken", erläutert Dr. Mathias Pillin, Vorsitzender des Bosch-Geschäftsbereichs Chassis Systems Control. Ob mit oder ohne Fahrer - die intelligente Technik bremst Unfälle auch zukünftig aus. (djd)