„Der Vorzeige-Ortsverband in Sachen Versorgung“ - so brachte Martin Steinkirchner, Regionalvorstand der Johanniter Ostbayern, die Fähigkeiten der Schnelleinsatzgruppe (SEG) des Johanniter-Ortsverbands Schwandorf bei der feierlichen Segnung der neuen Sondereinsatzfahrzeuge in Wackersdorf auf den Punkt. Bei den zwei Fahrzeugen handelt es sich um einen „Versorgungswagen“ und einen „Gerätewagen-Logistik“.

Beide kommen zum Einsatz, wenn innerhalb kürzester Zeit eine große Anzahl von Helfern und Material notwendig ist. „Das Einsatzspektrum ist sehr vielfältig“, erklärt Uli Pidrmann vom Johanniter-Ortsverband in Schwandorf. Er nennt die Hochwasserkatastrophe in Deggendorf im Jahr 2013 als Beispiel für einen möglichen Einsatz.


Der „Versorgungswagen“ ist in der Lage, 200 Menschen 24 Stunden lang mit Essen in Form von Fertigeintöpfen und Suppen, Bockwürsten, Dosenbrot, Aufstrichen, Snacks sowie Baby- und Kleinkindnahrung zu versorgen. Außerdem hat der 3,5-Tonner Küchengeräte wie eine Kaffeemaschine, einen Herd, einen Kühlschrank und einen Teekocher an Bord, die mit Strom anstatt Gas betrieben werden. Für die Versorgung mit Getränken sorgt der Kühlanhänger, der grundsätzlich immer mit dabei ist und bis zu 500 Getränke kühl stellen kann.

Der „Gerätewagen-Logistik“ kümmert sich um den Transport und die Lagerung von Gütern, wie Feldbetten, Zelten und Decken. Er ist mit einer Ladebordwand (Hebebühne), die bis zu 1000kg hält, ausgestattet. Ebenso sorgt eine TÜV-zertifizierte Spezialladungssicherungsvorrichtung auch bei starker Bremsung für einen sicheren Transport der Fracht.


Die Segnung der Fahrzeuge übernahmen der katholische Kaplan Pater Georg von der Pfarrei Stephanus und Pfarrer Alfredo Malikoski von der evangelischen Kirchengemeinde Wackersdorf-Schwandorf. „Die neuen Fahrzeuge helfen uns, schneller zu helfen.“ So drückte Andrea Scherübl, Ortsbeauftragte des Ortsverbands Schwandorf, bei der Begrüßungsrede ihre Freude über die neue Anschaffung aus und erinnert sich an die Zeiten, in denen die Johanniter-Schnelleinsatzgruppe noch mit Zelten und Hockkochern aushelfen musste.

Auch Vertreter der Politik nahmen an dem feierlichen Ereignis teil. So gratulierten Schwandorfs Oberbürgermeister Andreas Feller, der stellvertretende Landrat des Landkreises Schwandorf, Jakob Scharf, sowie der Bürgermeister von Wackersdorf, Thomas Falter, in ihren Grußworten den Johannitern zu ihren neuen Fahrzeugen. „Die Fahrzeuge werden eine wichtige Rolle spielen, wenn es um die rasche Versorgung größerer Menschenmengen geht“, blickte Feller voraus.

Der „Versorgungswagen“ konnte bereits vor einigen Wochen auf der A93 Hilfe leisten. Ein tschechischer Reisebus mit 20 Insassen war auf der A93 verunglückt und die Johanniter-Schnelleinsatzgruppe konnte alle Betroffenen vor Ort ausreichend mit Lebensmitteln versorgen. Doch nicht nur bei Notfällen ist der Einsatz des Fahrzeugs erforderlich: Auch bei geplanten Einsätzen wie Musik- und Sportveranstaltungen wird bereits jetzt nach dem „Versorgungswagen“ gefragt.

Die Idee zur Anschaffung der zwei Gerätewägen entstand im vergangenen Jahr, als die Johanniter von heute auf morgen die Versorgung mehrerer hundert Flüchtlinge sicherstellen mussten. „Bei der damals sehr schnell ansteigenden Zahl von geflüchteten Menschen war schnelles Handeln gefordert. Wir konnten die Situation gut bewältigen, doch hätten diese zwei Fahrzeuge damals vieles erleichtert“, so Steinkirchner.

Weitere Informationen zu den Johannitern in Schwandorf gibt es unter www.johanniter.de/ostbayern oder unter Tel.: 09431/7995957.