Tegernheim. 88 Bewohner sind zurzeit im Seniorenheim St. Urban in Tegernheim. Für alle ist es in dieser außergewöhnlichen Zeit nicht einfach, das Corona-Virus verbreitet Angst und schränkt den Besuch enorm ein. Jetzt in der Weihnachtszeit ist das besonders schwer. Auch der Besuch der Ehrenamtlichen ist nicht möglich. Christl Engl, unermüdlich wirkende Ehrenamtliche seit Anfang, kam auf die Idee, aus Blättern alter Gotteslobe Engerl zu falten. Der Tegernheimer Pfarrer Andreas Kuniszewski gab ihr die Bücher gerne dafür.
Christls Ehemann Rudi fand die Idee großartig und war sofort bereit mitzuhelfen. Ein Engel entsteht nach zwölfmaligem Falten des Gotteslob-Blattes. Dann kommt das Köpfchen drauf, das aus einer Perle besteht und mit einer Goldschnur verbunden wird. Die Handgelenke und die Augen werden dabei gefordert. Vor allem Ruhe ist hilfreich bei der Bastelarbeit am Kachelofen. 

Doch auf einmal waren die kleinen Perlen alle und alle Geschäfte zu. Helga Lorenz, Geschäftsstellenleiterin der Raiffeisenbank, besorgte innerhalb zweier Tage Nachschub. Sie spendete die Perlen für den guten Zweck. Christl, gerne von ihren Mann Schutz-Engerl genannt, und ihr Ehemann Rudi, der die Engel an kleinen Tannenzweigen befestigte und sich spaßhalber selbst Erzengl nennt, waren zufrieden, ihr Ziel erreicht zu haben, Menschen eine Freude zu bereiten: diesmal mit Corona – Schutzengerl. Die flatterten pünktlich vor Weihnachten zu den SeniorInnen in St. Urban.