Schwandorf feierte mit der Feuerwehr

Schwandorf. In Schwandorf hat die Feuerwehr am Samstag ihr traditionelles Sommerfest gefeiert, das bereits in die 27. Runde geht. Fast 1.000 Interessierte hat das bunte Programm angelockt.

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Besser hätten die Voraussetzungen kaum sein können: Am Samstag hat die Schwandorfer Feuerwehr bei hochsommerlichen Temperaturen ihr traditionelles Sommerfest gefeiert. Die Veranstaltung, 1991 zum ersten Mal durchgeführt, hat mittlerweile längst Kultcharakter und ist eine feste Instanz im Kalender der Stadt. Kein Wunder, dass sich die Schwandorfer das nicht zweimal sagen ließen: Im Laufe des Tages sind zwischen 800 und 1.000 Besucher an die Wache gekommen, um unter dem Motto „Wir für euch – ihr für uns!“ mit ihrer Wehr zu feiern.

Deren Aktive hatten sich im Vorfeld wiederum einiges einfallen lassen, um eine rundum gelungene Veranstaltung auf die Beine zu stellen: Im Außenbereich konnten z.B. die Einsatzfahrzeuge besichtigt werden, mit denen die Ehrenamtlichen zu Notfällen ausrücken – darunter die Drehleiter, der Rüstwagen oder das Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug. Vor allem bei den jungen Besuchern sorgte das für reges Interesse, ebenso wie die Möglichkeit, sich unter Anleitung der Jugendfeuerwehr beim Löschen bereits als (künftige?) Feuerwehrler zu üben.

Programm für Jung und Alt

Die Erwachsenen konnten unterdessen auf unzähligen Bierbänken Platz nehmen und der musikalischen Darbietung der Party-Band „Jack Point“ lauschen, dazu eine Bratwurstsemmel essen und eine Maß Bier trinken. Dabei zeichnete sich das Fest besonders durch seine angenehm-familiäre Atmosphäre aus, die einen persönlichen Kontakt zu denjenigen Menschen entstehen ließ, die im Ehrenamt unermüdlich für die Sicherheit der Stadt sorgen, wann immer ihre Hilfe benötigt wird. Das eröffnete die Möglichkeit zu einem einen direkten Austausch zwischen den Bürgern und ihrer Feuerwehr, der sonst eher selten auf diese Weise stattfindet.

Für Holger Roidl, den Vorsitzenden der Feuerwehr, ist das vielleicht der wichtigste Aspekt der Feierlichkeiten. „Unser Anliegen war es, mit dem Fest einerseits die Feuerwehr zu präsentieren und andererseits allgemein über unsere Arbeit zu informieren.“ Denn über deren Tätigkeit gibt es einige verbreitete Irrtümer, weiß Roidl zu berichten: „Manche Schwandorfer glauben etwa, wir seien eine Berufsfeuerwehr.“ Die neun Fahrzeuge, darunter einige Spezialfahrzeuge, verleiten offenbar zu dieser Annahme. Doch tatsächlich ist die Schwandorfer Feuerwehr ausschließlich eine Freiwillige: Alle Einsätze werden von Ehrenamtlichen absolviert, die auf der Arbeit oder in ihrer Freizeit sofort alles stehen und liegen lassen, um schnell zu helfen.

Nachwuchs immer gefragt

Zudem hofft Roidl, mit dem Fest einige Schwandorfer für ein Ehrenamt bei den Floriansjüngern begeistern zu können. Über akute Nachwuchsprobleme muss die Schwandorfer Wehr – anders als viele Feuerwehren – zwar nicht klagen. Rund 66 Aktive, die 2017 zu 282 Einsätzen gerufen wurden, stellen die Einsatzbereitschaft derzeit in ausreichendem Maße sicher. „Aber es wäre schön“, sagt Roidl, „wenn es mehr werden.“ Die Auslastung der Kameraden könnte sich dann besser verteilen, wenn die Zahl der Helfer insgesamt zunimmt. Interessierte ruft Roidl auf, über das Internet, unter www.ffschwandorf.de, gerne Kontakt aufzunehmen oder zwanglos zu einer Übung vorbeizukommen.

Die allgemeine Resonanz auf das diesjährige Sommerfest hätte für die Feuerwehr kaum erfreulicher sein können. Im Gespräch mit dem Ostbayern-Kurier berichtet Roidl von „durchweg positiven Reaktionen“, insbesondere in den persönlichen Gesprächen mit interessierten Schwandorfern. Diese haben die Arbeit der Wehr mit ihrem Besuch wiederum finanziell unterstützt, jedenfalls wenn sie dort etwas gegessen oder getrunken haben. Die Einnahmen aus der Bewirtung werden vor allem den Aktiven zugute kommen, erklärt Roidl den hauptsächlichen Verwendungszweck. In der Vergangenheit wurde mit den Erlösen beispielsweise ein Bootsanhänger für den Einsatz angeschafft. Außerdem wird ein kleiner Teil in den Unterhalt der „Leila“ fließen, jener historischen Drehleiter, die von 1938 bis 1970 in Schwandorf ihren Dienst versah.

Während des Sommerfestes selbst war die Einsatzbereitschaft übrigens zu jeder Zeit sichergestellt, ganz wie man es von den Floriansjüngern gewohnt ist. Von den rund 35 bis 40 Helfern war ein kleiner Teil abgestellt, erklärt Roidl das Prozedere, der im Zweifelsfall seine Arbeit am Fest sofort beendet hätte und direkt von der Wache ausgerückt wäre. Aber der Zufall meinte es offenbar gut mit den Schwandorfern und ihren Feierlichkeiten: Bis zum Ende des Tages ist zumindest kein Einsatz angefallen, der die Kompetenz der Wehrmänner gefordert hätte. So konnten die Besucher und die Organisatoren den ganzen Tag über ungestört feiern und das Fest gegen 00.30 Uhr in geselliger Atmosphäre gemeinsam ausklingen lassen.

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