Es ist ein undurchsichtiger Dschungel an Vorschriften und Erlassen, die ein Hauseigentümer zu berücksichtigen hat, wenn er beispielsweise die Fassade seines Gebäudes sanieren lassen will. Um ihren Einwohnern die Scheu vor der Bürokratie zu nehmen, hat die Stadt Schwandorf nun eine Broschüre entwickelt, die für Gebäudesanierungen einen Leitfaden gibt. „Hausgemacht – kommunales Förderprogramm für Altbausanierungen" nennt sich das Werk, und darin wird unter anderem in grafisch übersichtlicher Weise erklärt, welche Maßnahmen überhaupt förderfähig sind und welche nicht. 

Außerdem findet man darin Informationen über den jeweiligen Stadtteil, in welchem die Immobilie liegt, über persönliche Beratungen im Vorfeld, sowie über die Höhe der Fördersummen. Förderfähig sind demnach Maßnahmen ab einer Zuschusshöhe von €2.000,-, maximal dreißig Prozent einer Sanierungsmaßnahme können durch Förderung bezuschusst werden. Erstellt wurde die Broschüre von der Stadt Schwandorf zusammen mit dem Kaufbeurener Stadtentwicklungsbüro Leuninger & Michler. Annegret Michler sagte beim Pressegespräch am Donnerstagvormittag, dass vielen Hauseigentümern die Materie der Förderung „trocken und langweilig" erscheine. Daher soll die Broschüre „Hausgemacht" die Besitzer zu Sanierungsmaßnahmen animieren und Hemmschwellen abbauen. In dem Heft sind auch viele persönliche Erfahrungsberichte abgedruckt, bei denen Personen ihre Erlebnisse schildern, die bereits erfolgreich ihre Gebäude auf Vordermann gebracht haben. Unter anderem kommen hier der Schwandorfer Bäckermeister Christian Glaab und Xaver Schmid, der eine Immobilie in der Friedrich-Ebert-Straße saniert hat, zu Wort. „Wenn der Nachbar mal was modernisiert hat, dann spricht man darüber, und umso leichter fällt es manchen, auch den ersten Schritt zu tun", sagte Michler. Sie lobte die Stadt Schwandorf dafür, dass sich in den letzten 20 Jahren konsequent immer wieder etwas im Bereich der Sanierung getan hat, was sich in der Broschüre auf der Schwandorfer Karte als gelbe Flächen niederschlägt. „Schwandorf ist hier bayernweit ein absoluter Vorreiter", sagte Michler. Wo sie unterwegs sei, erwähne sie die Stadt Schwandorf als Musterbeispiel für erfolgreich geförderte Sanierungen. 


Auch Sebastian Bezold von der Regierung der Oberpfalz bestätigte der Großen Kreisstadt hier hohe Bürgernähe, die „nicht mit Paragrafen um sich" werfe, sondern sehr aktiv daran arbeite, die „Vorgaben der Förderprogramme mit den Interessen der Eigentümer in Einklang zu bringen". Bezold nannte Schwandorf in diesem Bereich eine „Beispielkommune". Für den bevorstehenden deutschlandweiten Tag der Städtebauförderung im Mai 2019 kündigte Bezold an, dem bayerischen Staatsminister für Wohnen, Bau und Verkehr, Dr. Hans Reichart, zu diesem hochoffiziellen Termin die Stadt Schwandorf als Ort für eine Begehung vorzuschlagen.

Die Broschüre „Hausgemacht" liegt ab sofort im Rathaus aus und ist im Internet unter www.schwandorf.de zu finden.