Nittenau. Im Fokus standen die sieben Jugendlichen, die zur konstituierenden Sitzung des Jugendparlaments in der Regentalhalle zusammenkamen. Bereits optisch war das klar zu erkennen, in ausreichendem Pandemie-Abstand nahmen sie ihre Plätze in der Halle ein. Das Interesse war ihnen gewiss, gemessen an den vollen Zuschauerrängen.


Es war die erste Gelegenheit, sich der Öffentlichkeit zu präsentieren, an diesem Mittwochnachmittag, für die sieben Jugendlichen, die im November von ihresgleichen im Alter von zwölf bis 17 Jahren gewählt worden waren. Nun galt es, aus ihren Reihen einen Vorsitzenden und einen Stellvertreter zu wählen. Dem Parlament gehören Simon Weber, Veronika Kangler, Antonia Sprungala, Lucas Pöllinger, Tabea Götzer, Leonie Grassler und Alexandra Gilián an.

Blick in die Historie

Zweiter Bürgermeister Albert Meierhofer gab einen kurzen historischen Abriss der Jugendarbeit in Nittenau. Bereits 2002 sei die Idee entstanden, eine Jugendbeauftragte zu installieren. Mit der Einrichtung eines Jugendtreffs, mit dem JuNit sei einiges passiert, ein Jugendparlament habe sich aber nicht gefunden, nun sei es aber geschafft, es in die Tat umzusetzen. „Ich freue mich auf eine schöne Zeit", so Meierhofer.

Geplant sei, dass die Jugendlichen ihre Arbeit einmal im Jahr im Stadtrat vorstellen und Gehör finden, was man tun könne. Die Aufgabe des Jugendparlaments sei es, ein Ohr an den Jugendlichen zu haben. Zur Verfügung gestellt werde jetzt am Anfang eine kleine vierstellige Summe. „Ich wünsche euch ein glückliches Händchen für eure Entscheidungen und hoffe, dass heute der Startschuss fällt für die Arbeit der nächsten Jahre", so Meierhofer.

Unterstützung zugesagt

Landrat Thomas Ebeling gratulierte zur Wahl ins Jugendparlament und ermunterte die jungen Menschen: „Seid mutig, tragt die Anliegen der Jugend vor. Wir werden euch von Seiten des Landratsamtes auch unterstützen." Wichtig sei, so Ebeling, dass die Öffentlichkeit euch wahrnimmt.

Kreisjugendbeauftragter Stefan Kuhn wünschte viel Erfolg bei der Arbeit. „Wenn ihr wollt, werde ich auch bei euch auftauchen, wenn ihr Fragen habt", sicherte er seine Unterstützung zu. Dass der Jugendtreff wieder aktiviert werde, das liege auch ihm am Herzen. Doch wenn man Rückhalt haben möchte, dann müsse man auch etwas dafür tun, dann klappe auch die Zusammenarbeit.

Elisabeth Bauer, die Familienbeauftragte der Stadt Nittenau, sagte, dass mit diesem ganz besonderen Tag ein langgehegter Wunsch von ihr in Erfüllung gehe, dass ein Jugendparlament aus den Reihen von Kindern und Jugendlichen gebildet werde. Sie fungiere als Bindeglied und Ansprechpartner zwischen den Generationen und der politischen Seite. Den Jugendlichen wünschte sie gutes Gelingen bei der Arbeit.

Versprechen gegeben

Dann wurde es feierlich: Die sieben Jugendlichen legten ihr Versprechen für die Wahlperiode 2022 bis 2023 ab. „Ich verspreche, mein Amt gewissenhaft auszuüben. Ich verspreche, die Interessen und Meinungen der Kinder und Jugendlichen der Stadt Nittenau pflichtbewusst zu vertreten. Ich verspreche, dass ich mit den Mitgliedern des Parlaments respektvoll umgehen werde."

Wahl der Vorsitzenden

Anschließend wurden jeweils einstimmig der Vorsitzende des Jugendparlaments, Lucas Pöllinger, sowie die stellvertretende Vorsitzende, Tabea Götzer, gewählt. Beide dankten für das ihnen entgegengebrachte Vertrauen und wollen sich für verschiedene Anliegen einsetzen.

Bereits im Vorfeld war eine Geschäftsordnung für das Jugendparlament ausgearbeitet worden, die nun erlassen wurde.

„Die glorreichen Sieben", so Meierhofer, „die haben wir jetzt auch in Nittenau", freute sich Albert Meierhofer, der zu Diskussionen und respektvollem Umgang anregte. 

Die Jugendlichen bei ihrem Amts-Versprechen                             Bild: © Ingrid Schieder