Regensburg. Von der Umnutzung eines historischen Lagerhauses bis hin zur Simulation einer möglichst naturgetreuen Brustrekonstruktion: Zum fünften Mal haben die Ostbayerische Technische Hochschule Regensburg (OTH Regensburg) und der Verein der Freunde der OTH Regensburg e.V. (Verein der Freunde) am Dienstag, 23. November, den Science Award verliehen.

Der Preis soll die Bandbreite der wissenschaftlichen Arbeiten an der OTH Regensburg würdigen, wobei ein besonderer Fokus auf dem Bereich „Transfer" liegt. Die vom Verein der Freunde gestiftete Auszeichnung in Höhe von je 500 Euro inklusive einjähriger Vereinsmitgliedschaft wurde für sechs Abschlussarbeiten von sieben Absolvent*innen vergeben – eine Arbeit entstand in Teamwork. Die Veranstaltung fand in kleiner Besetzung im Hörsaal D 002 statt und wurde per Livestream übertragen. Präsident Prof. Dr. Wolfgang Baier und der Vorsitzende des Vereins der Freunde, Eduard B. Wagner, gratulierten den Preisträger*innen zu ihrer Auszeichnung. Durch die Veranstaltung führte Vizepräsident Prof. Dr. Oliver Steffens.

Der Science Award 2021 ging im Einzelnen an:

Sibel Erhan und Morgane Anne Müller: Die beiden Absolventinnen des Studiengangs Historische Bauforschung haben sich in ihrer Masterarbeit mit dem Stadtlagerhaus Regensburg befasst. Das aus dem Jahr 1911 stammende Gebäude in der Wiener Straße ist im Besitz der Stadtwerke, die eine kulturelle Neunutzung des denkmalgeschützten Ensembles anstreben. Wie diese aussehen könnte, darüber machten sich die beiden Bauforscherinnen mit dem Ansatz eines sogenannten Adaptive Reuse Gedanken. Unter anderem mittels Fotodokumentation und dem Vergleich mit historischen Plänen erstellten sie Pläne für eine neue Nutzung, die Flächen zum Beispiel für ein Theater oder Lernräume vorsieht. Betreut wurde die Arbeit von Prof. Dr. Ulrike Fauerbach und Prof. Andreas Emminger.

Jonas Sassenhausen: Der Absolvent der Betriebswirtschaft beschäftigte sich in seiner Masterarbeit damit, wie man im Job Teams zu Hochleistungen anspornen kann und zwar durch Nutzung von Diversität. Diversität definierte er dabei als Set an Skills und Values. Mit seiner Managementstrategie sollen Mitarbeiter*innen beispielsweise durch tägliches Onboarding auch in Zeiten von Home-Office zu Highperformern werden. Betreut wurde die Arbeit von Prof. Dr. Thomas Falter und Prof. Dr. Alexander Urban.

Johannes Koller: Der Absolvent des Bauingenieurswesens untersuchte in seiner Masterarbeit den Kreuzgang des ehemaligen Franziskanerklosters in Landshut aus statischer und konstruktiver Sicht. Insbesondere analysierte er die Tragfähigkeit des Sterngewölbes mit verschiedenen Modellen. Betreut wurde die Arbeit von Prof. Dr. Detleff Schermer.

Dominik Kemeter: Der Absolvent des Bachelorstudiengangs Mechatronik entwickelte ein System, in dem Magnete verschiedener Formen ohne mechanische Komponenten zum Schweben gebracht und wieder abgesetzt werden können. Auf diese Weise konnte er beispielsweise mit dem Sandplotter Schriftzüge und ähnliches realisieren. Um den dazu benötigten vergleichsweise großen Aufbau unterhalb des Magneten noch zu optimieren, führt er diese Entwicklung in seiner Masterarbeit fort.

Maximilian Weiherer: Der Absolvent des Studiengangs Informatik hat sich in seiner Masterarbeit im Labor des Regensburg Medical Image Computing (ReMIC) unter Kooperation mit dem Universitätsklinikum Regensburg mit dem Thema „Statistical Shape Modeling of Female Breasts – from Surface Registration to Model Building" befasst. Vor dem Hintergrund, dass im Jahr 2020 weltweit 2,3 Millionen Menschen neu an Brustkrebs erkrankt sind, beschäftigte er sich mit der Rekonstruktion der Brust nach Entfernung. Aus der Zusammenführung biomechanischer und statischer Modelle entwickelte er das „Regensburg Breast Shape Model", das eine möglichst naturgetreue Simulation der zu rekonstruierenden Brust ermöglicht. Betreut wurde die Arbeit von Prof. Dr. Christoph Palm.

Inga Ehrenberg: Die Absolventin des berufsbegleitenden Masterstudiengangs Leitung und Kommunikationsmanagement hat in ihrer Arbeit Ansätze aus der Vertrauensforschung und der interkulturellen Forschung verknüpft und daraus einen Leitfaden für die Beratungsarbeit erstellt. Ihre Erkenntnisse gibt sie als Trainerin auch in Seminaren weiter. Betreut wurde die Arbeit von Prof. Dr. Irmgard Schroll-Decker.