Siebdruck im Oberpfälzer Künstlerhaus

Schwandorf. Das „Oberpfälzer Künstlerhaus" hat ihre bisherigen druckgrafischen Angebote der Lithografie und Radierung um den Siebdruck erweitert und will dieses Alleinstellungsmerkmal nun bewerben. „Wir werden jedes Jahr bundesweit ein Werkstipendium ausschreiben", kündigt Marion Stieger an. Die Mitarbeiterin des Künstlerhauses stellte am Dienstag das Projekt und die erste Bewerberin vor.

„Siebdruck in Residence" ist das Titel des Stipendiums, das der Förderverein des Oberpfälzer Künstlerhauses unterstützt. „Wir finden die Idee gut", erklärt dritter Vorsitzender Dr. Peter Semmler. Deshalb finanziere der Verein auch den Aufenthalt der Künstler. Davon profitiert seit Anfang der Woche die Leiterin der Siebdruckwerkstatt an der Hochschule für Künste in Bremen, Marion Bösen. Sie ist die erste Stipendiatin in Fronberg und ganz begeistert von den Rahmenbedingungen im Oberpfälzer Künstlerhaus. „Hier kann ich ungestört arbeiten", freut sich die 61-jährige Druckgrafikerin auf „vier schöpferische Wochen".



Marion Bösen leitet seit 25 Jahren die Werkstatt in Bremen, bietet internationale Workshops an und hat Erfahrung in der Technik des Siebdrucks. Davon können sich die Besucher beim „Tag der offenen Studios" am kommenden Sonntag von 12 bis 17 Uhr überzeugen. Die Künstlerin bringt Gegenstände des täglichen Lebens mit Hilfe der Druckgrafik in eine ästhetische Form.

Mit Lars Heidemann aus Greifswald, entsandt vom Künstlerhaus „Schloss Plüschow" in Mecklenburg-Vorpommern, hält sich ein Fotograf im Oberpfälzer Künstlerhaus auf, der Landschaften ablichtet und dabei vor allem die Eingriffe des Menschen heraushebt. Für ihn stellt sich angesichts der Veränderungen die Frage: „Gibt es überhaupt noch echte, unberührte Natur?"

Der dritte Künstler, der im Rahmen des internationalen Austausches in den nächsten vier Wochen hier wohnt und arbeitet, möchte aus Gründen der persönlichen Sicherheit anonym bleiben. „Apl315", so das Pseudonym des bildenden Künstlers aus der Ukraine, will mit seinen Installationen zum Nachdenken anregen. Er hat das Auto einer Premium-Marke mit Nudelpaketen vollgestopft und möchte damit den Konflikt von Luxus und Versorgung der Menschen mit Grundnahrungsmitteln zum Ausdruck bringen.

Am „Tag der offenen Studios" zeigt das Oberpfälzer Künstlerhaus ab 11 Uhr eine Auswahl der Sammlung des Bezirks, der regelmäßig Werke regionaler Künstler ankauft und sie seit 31 Jahren in den Räumen des Oberpfälzer Künstlerhaus aufbewahrt. Die Sammlung umfasst mittlerweile 161 Werke aus den Bereichen der Malerei, der Grafik, der Plastik, Installation und Holzintarsien.

Im Mittelpunkt der Ausstellung stehen die Neuanschaffungen. Christina Kirchinger (Regensburg) überlässt dem Bezirk drei Radierungen in Aquatinta-Technik mit der Darstellung architektonischer Gebilde. Die Künstlerin arbeitet und unterrichtet seit fünf Jahren in der druckgrafischen Werkstatt des Künstlerhauses und hat inzwischen an der Universität Regensburg promoviert. Franz Pröbster Kunzel (Freystadt) gab seiner Arbeit mit Tusche auf einer 200 x 180 Zentimeter großen Leinwand den Titel „Flügelschlag". Der gelernte Landwirt und Künstler verbindet beide Berufe und lässt sich, wie er sagt, auf die Jahreszeiten der Natur und dem Werden und Vergehen ein und bringt seine Eindrücke in Kunstwerken zum Ausdruck. Clemens Söllner (Tirschenreuth) wollte eigentlich Maler werden, ist wegen seiner Farbblindheit dann aber bei der Bildhauerei gelandet. Bei einem Praktikum in einer Schreinerwerkstatt hat er das Thema „Intarsien" für sich entdeckt.

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