Sieben neue Priester empfingen die Weihe

Am Samstag weihte der Regensburger Bischof Rudolf Voderholzer sieben Männer zu Priestern. Zahlreiche Gläubige und Priester aus der gesamten Diözese waren in die Kathedrale St. Peter gekommen, um mit den sieben Diakonen die Priesterweihe mitzufeiern. Darunter zahlreiche Familienangehörige und Freunde, die die Priesteramtskandidaten bei diesem großartigen Ereignis begleiten wollten. Bereits im Mai hatte Bischof Rudolf zwei Ordensmänner zu Patres geweiht. Die Regensburger Domspatzen gestalteten die Weihefeier musikalisch.

 

Als einen seiner Konzelebranten begrüßte Bischof Voderholzer besonders Bischof em. Hubert Bucher, der in jungen Jahren als „Fidei donum“-Priester nach Südafrika gegangen ist. Übersetzt bedeutet das: ein „Geschenk des Glaubens“-Priester. Dahinter, so die Erklärung des Bischofs, verbirgt sich die Tatsache, dass Papst Pius XII. im Jahr 1957 in einer Enzyklika die Bistümer der Weltkirche dazu aufgerufen hatte, Priester nach Afrika zu entsenden und dort in den jungen Kirchen seelsorglich wirken zu können, damit dieser große Kontinent durch die Verkündigung des Evangeliums wachse und reife im Glauben. Bischof Bucher war diesem Aufruf gefolgt und wirkt nun bereits seit vielen Jahrzehnten in der Diözese Bethlehem in Südafrika. In diesen Tagen konnte der gebürtige Regensburger seinen 85. Geburtstag feiern.

Jeder Priester, so Bischof Rudolf Voderholzer in seiner Predigt, sei ein fidei-donum-Priester. Ein Glaubens-Geschenk-Priester. Auch die Neupriester. „Jeder Priester ist fidei-donum-Priester, weil jeder ein Geschenk des Glaubens ist. Ein Geschenk des Glaubens der Eltern, ein Geschenk des Glaubens von guten priesterlichen Vorbildern, ein Geschenk des Glaubens von Pfarrgemeinden und christlichen Gemeinschaften“, rief Bischof Rudolf den Priesteramtskandidaten zu.

„Ihr seid ein Geschenk des Glaubens von eifrigen, vorbildlichen Priestern, die Euch auf dem Weg des Priestertums geführt haben. Die in Euch die Frage haben aufstehen lassen, ob dieser Weg nicht vielleicht tatsächlich der Weg ist, den der Herr auch für Euch vorgesehen hat. Ja, jeder Priester ist ein Geschenk des Glaubens anderer Gläubiger, die ihm den Glauben überzeugend, begeisternd vorgelebt haben. Jeder Priester ist auch ein Geschenk für den Glauben der Kirche. Das ist Eure allererste und wichtigste Aufgabe, den Glauben der Menschen zu stärken. Den Glauben der Kinder, der Jugendlichen, der Erwachsenen. Den Glauben auch derer, die sich entfernt haben von der Kirche“, so ermutigte Bischof Rudolf die Kandidaten.

„Ich unterstütze Euch liebe Weihekandidaten und Priester, wenn Sie die Sehnsucht formulieren, dass sie in allererster Linie Seelsorger, Glaubensverkünder sein wollen. Ein wenig Verwaltung, ein wenig Sorge um die irdischen Dinge müssten freilich auch sein. Aber das Allerwichtigste ist die Verkündigung, die Predigt, die Katechese, der Religionsunterricht und die Jugendarbeit. Dass Ihr mit Euren Worten, die von Eurem Leben gedeckt sind, den Glauben verkündet. Evangelisierung ist das Gebot der Stunde. Im Bistum Regensburg habe man noch in vielen Gegenden fast volkskirchliche Situationen und Strukturen. Die neuen Priester könnten damit auf vieles aufbauen“, erklärte der Regensburger Oberhirte.

Im Rahmen des Weiheritus traten die sieben Kandidaten einzeln vor den Regensburger Oberhirten und bekundeten ihre innere Bereitschaft zum Dienst an der Kirche in Einheit mit dem Bischof. Der Leiter des Priesterseminars, Regens Martin Priller, erklärte sodann gegenüber dem Bischof, dass das Volk und die Verantwortlichen befragt und die Kandidaten für würdig befunden wurden, die Weihe zu empfangen. Auf die Weihe durch die Handauflegung des Regensburger Oberhirten folgten daraufhin Riten, die das Geschehen und den Auftrag der Priester ausdeuten: Die jungen Männer wurden mit Stola und Messgewand bekleidet, ihre Hände wurden  gesalbt. Aus der Hand des Bischofs erhielten sie Hostienschale und Kelch zur Feier der Eucharistie. Mit dem Friedensgruß, der Umarmung durch den Bischof und die anwesenden Priester, endete die Weihehandlung. Im Anschluss feierten die sieben Männer mit Bischof Rudolf und den Gläubigen erstmals als geweihte Priester die Eucharistiefeier. Mit lang anhaltendem Applaus würdigten die Gäste den wichtigen Lebensschritt der neuen Priester an diesem Tage.

Text: Jakob Schötz

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