Einen weiteren Informationsabend veranstaltete die Soldaten- und Reservisten Kameradschaft Thanstein für seine Mitglieder und Interessenten. In kameradschaftlicher, zwangloser Runde berichtete Oberstabsfeldwebel Martin Eichner von seinen aufschlussreichen Erlebnissen aus der Republik Mali in Afrika. Vorstand Ulrich Knoch begrüßte Bürgermeister Walter Schauer und den Berufssoldaten aus Schwarzenfeld, der im Panzerbataillon 104 Kompaniefeldwebel ist.

Ins Vereinsheim der Thansteiner Reservisten kamen über 20 Personen, um die Ausführungen des Pfreimder Soldaten zu hören. Neben seinen Einsätzen in Afghanistan, Kosovo, Bosnien sollte dies der letzte Auslandseinsatz für ihn sein. Er war von Mai 2015 bis Januar 2016 als deutscher Soldat zur Unterstützung der European Training Mission in Mali (EUTM Mali) in der Bezirkshauptstadt Koulikoro, rund 60 Kilometer nördlich von Bamako eingesetzt. 27 Nationen mit 800 EU-Soldaten, sowie 20 UN-Beobachter waren im malischen Camp untergebracht, so Eichner.

Das Land befindet sich seit 2012 in einer schweren Krise. Im Februar 2013 mandatierte der Deutsche Bundestag erstmals die Entsendung deutscher Soldaten zur Unterstützung der EUTM. Ziel ist es, dort die malischen Streitkräfte auszubilden bis diese wieder eigenständig für Stabilität in ihrem Land sorgen können. Mittlerweile wurde das Mandat bis Mai 2017 mit einer Absenkung der Obergrenze auf 300 Soldaten, der Ausweitung des Missionsgebietes in den Norden bis zum Nigerbogen, einschließlich der Ortschaften Gao und Timbuktu verlängert. Die Regierungsform ist eine Präsidialdemokratie nach französischem Vorbild, da es eine ehemalige französische Kolonie war.

Nach der Vorausbildung in Hammelburg landete er nach sechs Stunden Flug im 4.800 Kilometer entfernten Einsatzgebiet. Neben der Ausbildung der malischen Armee hatte das Kontingent unter Eigensicherung, die Versorgung und den Transport von Personal zum Flughafen sicher zu stellen. Zu kämpfen hatte dabei das Personal mit dem Klima, das überwiegend feucht-heiß im Süden und trocken in der Wüste im Norden ist und von einer feuchtwarmen Regenzeit unterbrochen wird. Mit vielen Bildern zeigte er einen interessanten Vortrag, ging dabei immer wieder auf die Kultur des Landes, den Einsatzauftrag der Soldaten und deren Lagerleben ein.

Die auszubildenden Soldaten waren im malischen Camp mit Holzgewehren ausgerüstet und lebten einen variablen Tagesablauf, der die ernste Absicht der Ausbildung erschwerte. Ausgestattet mit bester Ausrüstung hatten es die Ausbilder schwer, den wenig motivierten Einheimischen die militärisch notwendigen Grundbegriffe beizubringen. So mancher Dienstgrad verzweifelte an der Konzentration und dem fehlenden Willen der Teilnehmer, so Eichner. Abschließend freute er sich, dass alle Soldaten wieder gesund nach Hause gekommen sind. Er bedauerte jedoch, dass die gut gemachte Arbeit an den Umständen, der Lebenseinstellung und Mentalität mehrfach scheiterte. Bürgermeister Walter Schauer dankte für die ausführlichen Informationen.