Soweit kam es wegen „Ratsch und Tratsch“.

In Bruck ist es wieder soweit – die Theaterwelt öffnet den Blick auf die Bühne. Wie in dem vom Katja Ebstein gesungenen Lied „Theater, Theater, der Vorhang geht auf, dann wird die Bühne zur Welt …“ lädt die Theatergruppe der Kolpingfamilie Bruck aktuell zum Theater „Ratsch und Tratsch“ ein.

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Am Freitag war Prämiere des Dreiakters von Peter Landstorfer. Zu Beginn einer Theatersaison liest sich der Regisseur Sepp Birner jun. durch 15 bis 20 Theaterbücher um ein passendes Stück auszuwählen. Seit August proben die Mitglieder der Theatergruppe im Pfarrheim. Drei Proben stehen dann meistens je Woche auf dem Programm. Anfangs in zivil und mit dem Heft in der Hand. Ab September wird dann die Bühne aufgebaut. Alle Tapezier-, Maler- und Elektroarbeiten übernehmen die Akteure selbst. Bis ins Detail werden Requisiten für das Bühnenbild zusammengetragen und platziert, damit alles passt. Notwendiges, das nicht organisiert werden kann, wird selbst gemacht. Für originalgetreue Kleidung, passend zum jeweiligen Stück, ist aus dem großen Theaterfundus gesorgt. Am Abend wird noch die Maske selbst aufgetragen. Beim Kartenvorverkauf, Ende Oktober, werden innerhalb von drei Stunden rund 900 Karten für sieben Vorführungen verkauft. Dieses Jahr standen die ersten Kartenkäufer bereits ab 4.30 Uhr wartend vor dem Pfarrheim, obwohl der Verkauf erst um 8 Uhr beginnt. Aus allen Richtungen kommen die Besucher, von Trisching, Schwandorf, Chammünster – sozusagen aus nah und fern. Die Theatergruppen aus Aschenau in Niederbayern, Bruck (Theatergruppe vom Trachtenverein Enzian), Bubach, Penting gehören schon zu den Stammgästen. Am Theaterabend selbst weisen einen die Empfangsdamen Kathi und Lea die Plätze zu. Der Saal füllt sich. Dieses Jahr begrüßen die Kinder der Theaterspieler die Gäste. Am Tisch sitzend und Schafkopf spielend führen sie zum Theater hin. Sepp Glöckl kommt hinzu und begrüßt die Gäste ebenfalls. Nach dem nochmaligen kurzen Vorhangschließen beginnt der Theaterabend.

 

-Die Gerüchteküche wird geschürt-

Die Bewohner eines Dorfes leben in Harmonie und Eintracht. Jeder weiß von jedem alles, man hat keine Geheimnisse voreinander. Der Postbote berichtet bei seinem täglichen Rundgang die Neuigkeiten des Tages. Die Kramerin Rosina Denglhamer (Conny Birner), die Schmatzerin zugleich Nachtwächtersgattin (Monika Dobler) und die „Fotzenmare“ – Fotzner Maria (Ingrid Meier) sorgen dafür, dass alles „wortgetreu“ weitergegeben wird. Beim Dorfwirt Karl Speckmoar (Konrad Dirscherl) wird gemütlich das eine oder andere Bier getrunken. Alle Späße und auch der blühende Dorftratsch sind harmlos und keiner will dem anderen ernsthaft schaden. Doch dann ändert sich plötzlich alles. Der Bauer Franz Erbhofer (Wolfgang Schwarzfischer) erhält einen Brief aus der Stadt, der ihn aber offensichtlich nicht interessiert, und den er deshalb auch ungeöffnet in seiner Jackentasche vergisst. Über den Inhalt des Briefes wird zunächst hinter vorgehaltener Hand getuschelt, dann aber ganz offen diskutiert und spekuliert. Es entstehen Gerüchte ...

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Die personifizierten Gestalten, der „Ratsch“ (Franz Rester) und der „Tratsch“ (Stephan Seidl sen.) treiben die Dorfbewohner dabei als skurrile Gestalten an. Diese beiden Herren geben ihre Gesangskünste in jedem der drei Akte zum Besten. So waren Liedpassagen wie: „Der oine woant, der andere lacht, mir ham an scheena Wurm ei brocht!“ zu hören. In Einzelproben übernahm Maria Schmidbauer die Ausbildung der Beiden zu wahren Gesangstalenten. War es doch tatsächlich im Publikum zu hören, dass diese sogleich den Kirchenchor stimmtechnisch unterstützen könnten. Dieser sei sowieso gerade auf Neumitgliedersuche. Mit über 80 Einsätzen spielte die Fotzenmare die Rolle mit der meisten Bühnenpräsenz in dem Stück. Sie sagte während des Stückes von sich selbst: „A Fisch wär a Ratschn gecha (gegen) mi!“ In den Pausen wurden die Gäste mit Wurstsemmeln, Brezen und Süßem versorgt, sowie mit dem bekannten süffigen „Theatergeist“ oder dem nicht ganz so hochprozentigem „Lampenfieber“. Trotz des eher nachdenklichen Inhalts des Theaterstücks war der Applaus der Gäste den Laienspielern sicher. Nachdem die Theatersaison der Kolping Theatergruppe abgeschlossen ist, wird alle Jahre der Erlös einem wohltätigem Zweck gespendet.
Für die Vorführungen am Freitag, 16.11. und Freitag, 23.11. gibt es noch Restkarten bei Geschenke Scherer in Bruck, Tel. 0 94 34/41 63.

Bezahltes Auto nicht geliefert.
Strickerinnen stellen in Sportgaststätte aus.